„TIGA BELAS“, auf Deutsch einfach nur „Dreizehn“, ist das erste, was man sieht, blickt man in sein Gesicht. Eine Zahl, die in indonesischen Worten über sein linkes Auge tätowiert ist und die zu erkennen gibt, ein Tätowierer mit Erfahrung von Dreizehn und mehr Jahren zu sein. Yadi Mulyadhi – Badmintonspieler, Pflegehelfer auf der Intensivstation und mit Leib und Seele High-Class-Tätowierer.
Man sieht ihm die 42 Lebensjahre nicht an, doch schaut man auf seine Haut und hört zu, was er zu erzählen hat, erkennt man schnell, dass er beinahe zwei Jahrzehnte Erfahrung in Sachen Tätowieren haben muss. Ein Kunsthandwerk, welches er sich mit Anfang Zwanzig selbst aneignet. Seine Kunden kennen ihn einfach nur als Yadi. Unkompliziert, humorvoll, professionell, ausgebucht. Der gebürtige Balinese schafft 1994 den Sprung nach Deutschland, wo er Fuß fasst und eine Familie gründet. Anfangs arbeitet er als Pflegehelfer in einem Krankenhaus, wo er noch bis heute angestellt ist. Eine Person, die aus der Intensivstation des Heidelberger Krankenhauses nicht mehr wegzudenken ist. Während er in seinem Beruf Menschen aller Art unterstützt, geht er Kunden in seiner freien Zeit „unter die Haut“. Aus seiner Leidenschaft wird Ernst und so eröffnet Yadi im Februar 2013 sein erstes eigenes Tattoo-Studio, „Yadi Tattoo“ in Leimen.
Seine mehr als zufriedenen Kunden sind der Grund dafür, weshalb man heute über drei Monate warten muss, bevor man einen Termin bei ihm persönlich bekommt. Wer es schafft, sich so lange zu gedulden, bekommt dafür allerdings auch eine dementsprechende Arbeit abgeliefert. Die Wände des Studios sind verziert mit Preisen, die er im Laufe seiner Karriere für sein Können bekommt, wie zum Beispiel Platz 1 für „Best Of Black And Grey“ auf der Tattoo Convention Mannheim im Jahre 2010. Wer denkt, er tätowiert ausschließlich balinesische Motive, irrt sich. Er sticht alles, von Māori bis Buddhas, von Drachen bis Portraits. Er macht aus jedem seiner Werke eine Privatangelegenheit und ein Prinzip – ein Prinzip seiner Art treu zu sein und den Kunden zufrieden zu entlassen.
Auf die Frage, wie viele Tattoos er selbst hat, weiß er keine Antwort. „Es sind sehr viele“ sagt er, „und es kommen immer noch ein paar mehr dazu“. Gönnt man sich selbst ein Tattoo von ihm, so kann man sicher sein, dass jede gestochene Linie sein Geld wert ist.
Weitere Infos unter: www.yadi-tattoo.com, Fotos: Tobias Bojko