AjoureKinoMännerhort - Vorschau & Filmkritik

Männerhort – Vorschau & Filmkritik

Lars (Christoph Maria Herbst), Eroll (Elyas M’Barek) und Helmut (Detlev Buck) haben ein Problem. Ihre Frauen (und vermeintliche Frauen) machen ihnen das Leben zur Hölle. Ständig shoppen, nie in Ruhe Fußball schauen, immer nach der Pfeife des Partners tanzen. Doch die Rettung ist schon da.

In Form eines großräumigen Heizungskellers, den Helmut in ihrer Wohnsiedlung entdeckt hat. Hier haben sich die drei Herren der Schöpfung nun fürstlich mit Kühlschrank, Couch, Beamer, WC uvm. eingerichtet und lassen es sich gut gehen.

Unglücklicherweise wird die männliche Idylle durch das Auftauchen des neuen Hausmeisters Aykut (Serkan Çetinkaya) getrübt, der ihr Versteck findet und sie droht auffliegen zu lassen, wenn sie die unerlaubte Nutzung des Kellers nicht umgehend einstellen und verschwinden.

Als Eroll, Lars und Helmut feststellen, dass Aykut selbst unter seiner Frau zu leiden hat, glauben sie ihn in der Tasche zu haben und bieten ihm an Teil des Männerhorts zu werden. Doch zur selben Zeit bahnen sich weitere Probleme an und die Lage spitzt sich mehr und mehr zu.

Hort ist ihr Hobby

Mit „Männerhort“ ist eine weitere deutsche Komödie im Kino, die klassische komödiantische Elemente und neue Abgedrehtheit zu vereinen versucht.

Leider glückt das dem Film nur in den wenigsten Momenten. Zu uninspiriert und zu klischeehaft kommen die Figuren und das Szenario daher. Und auch wenn einige Szenen zum herzhaft lachen anregen, so ist der Film in seiner Gesamtheit kein wirklich überzeugendes Produkt.

Während Elyas M’Barek in seiner Rolle zu brav bleibt, weil seine Figur nicht mehr hergibt, tritt Christoph Maria Herbst in altbekannter Stromberg-Rüpelmanier auf und schlägt kräftig verbal um sich. Leider bleibt auch sein Charakter zu uninspiriert um richtig zu überzeugen. Detlev Buck gelingt seine Darstellung noch am überzeugendsten, jedoch fehlt es auch hier an Tiefe.

Dennoch ist nicht alles schlecht im „Männerhort“. Gelegentliche Lacher dank irrwitziger Momente und diverse One-liner finden sich immer wieder und sorgen dafür, dass einzelne Szenen super stimmig sind. Leider reicht dies nicht um den Film als schlüssige Einheit mit gut erzählter Geschichte präsentieren zu können.

Gute Zutaten machen noch kein leckeres Gericht

So bleibt als Fazit zu bemerken, dass eine, mit tollen Schauspielern besetzte, Komödie, der eine gute Idee zugrunde liegt, nicht automatisch auch ein guter Film wird.

Fans der Darsteller sollten warten bis es „Männerhort“ auf DVD/Blu-ray oder bei einem der Streaming-Anbieter gibt und sich dann selbst ein Bild davon machen.

Männerhort Kinoposter

 

Fotos: © Constantin Film Verleih GmbH

Mario Macellaio
Mario Macellaio
Mario Macellaio ist ein talentierter Redakteur, der seine kreativen Fähigkeiten als Fotograf und Sounddesigner in die Welt der Kunst und Medien einbringt. Seine tiefe Leidenschaft für das Kino spiegelt sich nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seiner Rolle als Filmkritiker wider. Mario verbindet seine visuelle und akustische Expertise, um tiefgründige und nuancierte Bewertungen von Filmen zu erstellen, die sowohl die technischen als auch die erzählerischen Aspekte des Filmemachens berücksichtigen. Seine Liebe zum Detail und sein scharfer Blick für Ästhetik machen seine Kritiken zu einem Muss für Kinoliebhaber. Darüber hinaus ist Mario bekannt für seine Schwäche für Wortspiele, die seinen Schreibstil einzigartig und unterhaltsam machen und oft einen humorvollen, geistreichen Unterton in seine Kritiken bringen.

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