AjoureTechnikAuto & MobilitätWas bedeuten eigentlich die Kontrollleuchten im Auto?

Was bedeuten eigentlich die Kontrollleuchten im Auto?

Spätestens wenn es rot im Armaturenbrett des vierrädrigen Freundes aufleuchtet, wirst du dich zwangsläufig mit den verschiedenen Symbolen auseinandersetzen müssen. Dabei müssen nicht alle für Herzklopfen und Panik sorgen. Viele stellen einen reinen Informationsgehalt dar; andere haben es jedoch in sich.

Grundsätzlich kannst du dir, an eine Ampel adaptiert, merken, dass es sich bei grünen Symbolen meist um reine Informationen handelt. Gelb oder rot aufleuchtende Symbole hingegen haben größtenteils nicht nur einen Informationsgehalt, sondern weisen auf ein Problem hin. Hierbei sind weniger dringliche Hinweise gelb, gravierendere rot. Wir stellen die wichtigsten Symbolleuchten kurz vor.

Den Durchblick bewahren: Alles rund ums Licht

Während andere Kontrollleuchten im Auto Stirnrunzeln hervorrufen, lassen sich die meisten Symbole rund ums Licht intuitiv richtig deuten.

Zwei Pfeile, jeweils nach links oder rechts zeigend, blinken bei der Bedienung des Fahrtrichtungsanzeigers (neudeutsch auch Blinker genannt). Zusammen blinken sie auf, wenn die Warnblinkanlage eingeschaltet wird. Hierzu leuchtet zusätzlich eine weitere Kontrollleuchte auf, ein orangefarbenes Dreieck.

Zwei Scheinwerfer, die mit der Rückseite zueinanderstehen, bedeuten, dass das Standlicht eingeschaltet ist. Bei älteren Fahrzeugtypen kann das Symbol jedoch auch aufleuchten, wenn die Innenraumbeleuchtung eingeschaltet ist.

Ein nach links gerichteter Scheinwerfer, überwiegend in den Farben blau dargestellt, mit waagerechten Strahlen deutet auf ein eingeschaltetes Fernlicht hin. Eine Kontrollleuchte, bei der die Strahlen hingegen nach schräg unten zeigen, bedeutet, dass das Abblendlicht aktiviert ist.

Ein rundlich geformter Scheinwerfer weist dagegen grundsätzlich auf die Inbetriebnahme der verschiedenen Beleuchtung zur „Sichtbarkeit“ bei Nebel hin. Ist das Symbol nach links gerichtet und zeigen die Strahlen nach unten, ist der Nebelscheinwerfer eingeschaltet. Im Gegensatz zum Fernlicht beziehungsweise zum Abblendlicht sind die Strahlen jedoch mit einer Wellenlinie durchzogen. Ist die Kontrollleuchte nach rechts gerichtet, ist die Nebelschlussleuchte aktiv.

Sollte eine Glühlampe mit Ausrufezeichen auftauchen, ist eine Glühlampe defekt. Hier heißt es, sich auf die Fehlersuche zu begeben, um gegebenenfalls die Glühbirne zu wechseln oder eine Werkstatt aufzusuchen. Denn je nachdem welche Glühbirne defekt ist, wird nämlich ein eventuelles Ordnungsgeld fällig.

Safety first: Gelb leuchtende Sicherheitshinweise

Gelbe Warnzeichen können sowohl Informationen liefern als auch auf ein bestehendes Problem hinweisen. Bei den meisten Kontrollleuchten ist daher der frühzeitige Besuch in einer Werkstatt empfehlenswert.

Die bekannteste Warnleuchte ist vermutlich die Zapfsäule. Leuchtet diese Kontrollleuchte auf, ist der nächste Gang zur Tankstelle nicht zu vermeiden. Der Tank ist demnächst leer und hat nur noch einen eine gewisse Reserve. Je nach Autohersteller schwankt dieser Wert vorwiegend zwischen fünf bis acht Litern.

Leuchtet hingegen die Zapfsäule mit Regentropfen über dem Schlauch auf, befindet sich Wasser im Kraftstofffilter. Dieses Wasser muss dringend abgelassen werden, sonst kann der Motor Schaden nehmen. Dieser Vorgang kann auch mit einigen wenigen Handgriffen selbst durchgeführt werden.

Wenn die Kontrollleuchte in Form eines Motorblocks angeht, ist Vorsicht angesagt. Es handelt sich um die Motorkontrollleuchte. Sollte diese Anzeige über längere Zeit aktiv sein, solltest du einen Fachmann aufsuchen, um Schäden am Motor zu vermeiden.

Der Querschnitt eines Reifens mit innenliegendem Ausrufezeichen warnt vor zu niedrigem Reifenluftdruck. Der Druck sollte an der nächsten Tankstelle oder Werkstatt kontrolliert werden, um Folgeschäden an den Felgen zu verhindern. Sollte trotz korrektem Reifendruck die Warnleuchte weiterhin vorhanden sein, ist vermutlich der Sensor defekt. Hier hilft nur die Autowerkstatt.

Bei einem Kreis mit um sich herum befindlichen sechs Streifen handelt es sich um die Kontrollleuchte, welche aktiv wird, wenn die Bremsbeläge abgefahren sind. Auf einer Seitenstraße oder einem Parkplatz solltest du vorsichtige Bremsproben durchführen; bei ausreichender Bremskraft kannst du den Weg zur Werkstatt antreten. Sollte sich das Brems-Resultat als nicht zufriedenstellend herausstellen, solltest du das Fahrzeug lieber gleich stehenlassen.

Sollte ein Fahrzeug mit schlingernder Spur im Armaturenbrett aufleuchten, handelt es sich um die Kontrollleuchte des ESP, des elektronischen Stabilisierungsprogramms. Möglicherweise ist dieses defekt oder nicht aktiviert. Entweder lässt es sich selbst wieder anschalten oder du musst eine Werkstatt aufsuchen. Die Fahrt dorthin solltest du vorsichtig absolvieren, da die Reifen bei Schleudergefahr nicht mehr einzeln gezielt ausgebremst werden können. Waghalsige Kurvenfahrten solltest du also unterlassen.

Leuchtet eine Fahrspur auf, reagiert der Spurassistent. Er erkennt Abweichungen beim Einhalten der Spur, es ist also eine Lenkbewegung vonnöten. Zeigt das Symbol zusätzlich zur Fahrspur eine Schneeflocke, warnt die Kontrollleuchte vor Glätte. Die Außentemperaturen liegen unter 3 Grad Celsius und es ist mit Schnee oder glatten Fahrbahnen zu rechnen. Die Fahrweise ist entsprechend anzupassen.

Eine Kontrollleuchte in Form eines Auspuffs weist auf einen verunreinigten Dieselpartikelfilter hin. Dies kann beispielsweise durch längeren Kurzstreckenbetrieb erfolgen. Dieser Ruß im Partikelfilter muss verbrannt werden, sonst schaltet das Fahrzeug in einen Notbetrieb und fährt nur noch mit gedrosselter Leistung. Leicht lässt sich dies durch eine längere Autobahnfahrt selbst beheben. Sollte die Kontrollleuchte auch nach längeren Autobahnfahrten durchgehend leuchten, muss der Filter in einer Werkstatt gereinigt werden.

EPC („Electronic Power Control“) oder auch „elektronische Leistungsregelung“ wird aktiviert, wenn ein Problem mit dem Gaspedal vorliegt. Dieses Symbol kann allerdings nur bei Fahrzeugen mit einem elektronischen Gaspedal aufleuchten. Wenn die EPC-Leuchte blinkt, können die Ursachen vielfältig sein, daher ist eine Fahrt in die Werkstatt ratsam. Hierbei solltest du jedoch vorsichtig sein, da der Ausfall des EPC dazu führen kann, dass der Motor kein Gas mehr annimmt.

Sollte eine angeschnalltes „Strichmännchen“ mit einem Kreis vor dem Gesicht aufleuchten, deutet dies auf einen defekten oder abgeschalteten Airbag hin. Den Airbag zu deaktivieren kann beispielsweise erforderlich sein, wenn auf dem Beifahrersitz ein entsprechender Kindersitz positioniert ist. Sollte der Airbag nicht manuell abgeschaltet sein, ist dieser möglicherweise defekt. Um bei einem etwaigen Unfall bestmöglich geschützt zu sein, solltest du daher zeitnah eine Werkstatt aufsuchen.

Ein aufleuchtendes Informationssymbol signalisiert vorliegende Informationen im Bordcomputer. Dies können je nach Hersteller verschiedene Informationen unterschiedlicher Art sein. Mitunter weist der Bordcomputer so auf eine bevorstehende Inspektion hin.

Bei einem aufleuchtenden Werkstattschlüssel liegt ein undefiniertes Problem vor. Da dies verschiedene Ursachen haben kann, ist die zeitnahe Fahrt in eine Autowerkstatt zu empfehlen.


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Warnungen: Wenn das Auto rotsieht

Spätestens bei dem Aufleuchten einer roten Kontrollleuchte wird die Fahrt zur Werkstatt unausweichlich. Im Interesse der eigenen Sicherheit sowie der Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer solltest du bei dem Aufleuchten bestimmter Kontrolllampen das Fahrzeug lieber stehen lassen und ein Abschleppunternehmen beauftragen.

Leuchtet ein angeschnalltes „Strichmännchen“ im Armaturenbrett auf, solltest du alle mitfahrenden Passagiere kontrollieren. Denn einer der Insassen hat den Sicherheitsgurt nicht angelegt. Dies sollte nicht nur aus Gründen der Sicherheit geschehen, sondern auch um etwaigen Ordnungsgeldern zu entgehen.

Ein aus der Vogelperspektive abgebildetes Auto mit offenstehenden Türen weist auf mindestens eine geöffnete Autotür hin. Diese Kontrollleuchte gibt es auch als Äquivalent zur geöffneten Kofferraumklappe, hierbei ist das Auto seitlich mit geöffnetem Kofferraum abgebildet.

Ein Kreis mit umliegenden Halbkreisen und einem „P“ weist auf eine angezogene Handbremse hin. Sollte bei der Kontrollleuchte statt des Buchstabens ein Ausrufezeichen aufleuchten, deutet dies auf Probleme mit der Bremsanlage hin. Hierbei ist es ratsam, das Auto aus Gründen der Sicherheit vorsorglich stehenzulassen.

Eine aufblinkende Kontrollleuchte in Form einer Ölkanne wird bei einem zu niedrigen Motorölstand aktiv. Um zu verhindern, dass sich die Kolben „festfressen“ ist daher das Öl schnellstmöglich aufzufüllen. Sollte das Symbol weiterhin aufleuchten, ist entweder der Sensor defekt oder du verlierst eine größere Menge Öl. Bei beidem hilft nur der Fachmann weiter.

Wellenlinien mit einer mittig liegenden Temperaturskala sollten für Aufregung sorgen. Es liegt nämlich ein Problem mit der Motorkühlung vor, beziehungsweise das Kühlmittel hat eine zu hohe Betriebstemperatur erreicht. Um gravierende Schäden am Motor zu vermeiden, solltest du schnellstmöglich anhalten, um den Motor eine Weile abkühlen zu lassen. Sollte danach die Kontrollleuchte nicht mehr aufleuchten, kannst du den Weg zur Werkstatt vorsichtig antreten. Wenn das Symbol trotz längerer Standzeit immer noch aufleuchtet, solltest du den Wagen abschleppen und in eine Werkstatt bringen lassen.

Das vermutlich unbeliebteste Symbol ist die rot aufleuchtende Batterieanzeige. Gerade im Winter sorgt die Kontrollleuchte für Frustration. Es liegt ein Problem mit der Stromversorgung vor, das Auto kann meist nicht mehr aus eigener Energie starten. Entweder kann das Problem mithilfe eines Überbrückungskabel gelöst werden oder ein Neukauf der Autobatterie steht an.

 

Foto: maho / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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