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Akne bei Männern: Tipps für unreine Männerhaut

Irgendwann blüht jedem mal ein Pickel. Bei vielen Männern sind es auch weit mehr als einer. Dabei ist unreine Haut alles andere als ein unabänderliches Naturgesetz. Denn es gibt so einiges, was du dagegen unternehmen kannst.

Unreine Haut: Was kann man(n) dagegen tun?

Pickel sind kein Einzelschicksal. Ganz im Gegenteil: Akne vulgaris, auch „gewöhnliche Akne“ genannt, ist eine der häufigsten Krankheiten überhaupt. Sie trifft weltweit ungefähr 645 Menschen Millionen Menschen. Es gibt also fast niemanden, der von unreiner Haut verschont bleibt.

Die Pickel können von der Kopfhaut übers Gesicht und den Hals bis hin zum Po und den Oberschenkeln sprießen. Wer „Glück“ hat, kennt unreine Haut nur auf Brust und Rücken. Doch spätestens beim Schwimmen lassen sich auch diese Hautprobleme nicht mehr unter der Kleidung verstecken. Und weil die Haut nun mal unser sichtbarstes Organ ist, können Unreinheiten nicht nur nerven, sondern auch das Selbstwertgefühl massiv beeinträchtigen.

Kein Teeniekram

Laut zahlreicher Studien fühlen sich Betroffene gesellschaftlich um elf Prozentpunkte weniger akzeptiert. Und nicht nur die Eigenwahrnehmung leidet: Auch in Einstellungsgesprächen wurden Bewerber mit Pickeln um durchschnittlich mehr als sechs Prozentpunkte „weniger attraktiv“ eingeschätzt. Von Dates wollen wir da noch gar nicht reden!

Schon deshalb solltest du Pickel, Pusteln und rote Flecken nicht als rein kosmetisches Problem abtun. Oder als Teeniekram. Denn oft verschwinden die Unreinheiten nicht einfach mit dem Erreichen der Volljährigkeit, sondern sprießen munter weiter und hinterlassen mitunter tiefe Narben – nicht nur auf der Haut, sondern auch der Seele. Zumindest dann, wenn man(n) nichts gegen sie unternimmt.

Problem erkannt, Problem gebannt

Wenn du deine Pickel bekämpfen möchtest, hilft es, zunächst zu verstehen, weshalb sie entstehen. Nicht ganz einfach, denn Akne wird durch verschiedenste Faktoren verursacht. Studien zeigen, dass die Tendenz zu Pickeln zum einen ererbt ist. Zugegeben, dagegen kannst du wenig tun.

Aber auch manche Inhaltsstoffe von Medikamenten wie Anabolika, Kortison oder Psychopharmaka können die Entstehung von unreiner Haut begünstigen. Wenn du hier Zusammenhänge erkennst, kannst du gezielt gegensteuern und dich – in Absprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin – nach Alternativen umsehen. Sie können dir auch Tipps für Kosmetikprodukte geben, die nicht komedogen und auch nicht zu fett sind.

Achte beim Rasieren zudem darauf, die Haut nicht zu verletzen oder zu irritieren. Mitunter kann auch eine peniblere Textilhygiene helfen. Wechsele Handtücher und Kissenbezüge zweimal pro Woche aus, hautnahe Kleidung täglich. Apropos Kleidung: Atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle irritieren die Haut weniger als solche aus Synthetik.

Gesunder Lifestyle, reine Haut

Meist gut vermeiden lassen sich auch bestimmte Nahrungsmittel wie Milchprodukte oder Zuckerreiches, die Pickelschübe auslösen können. Stattdessen kannst du Lebensmittel mit Zink, Eisen und Selen in deine hoffentlich ausgewogene Ernährung einbauen, wie etwa Käse, braunen Reis, Radieschen, Lachs, Sonnenblumenkerne oder – falls geschmacklich und finanziell für dich verträglich – auch Austern.

Vitamin C aus Kiwis, Paprikas und Zitrusfrüchten lässt Pickel von innen heraus schneller abheilen.

Gegen die Verhornung der Haut hilft Vitamin A in Möhren oder Eiern.

Der Verzicht auf Zigaretten und Alkohol hat sich bei Hautproblemen ebenfalls bewährt.

Großen Psychostress solltest du auch vermeiden und wenn das nicht geht, zumindest mit Sport, Spaziergängen an der frischen Luft, ausreichend Schlaf oder Entspannungsübungen dafür sorgen, dass du wieder rund läufst anstatt auf 180.

Kurz gesagt, auch wenn es langweilig klingt: Ein gesunder Lebensstil hält nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Haut gesund.

Eine Frage der Hormone

In den meisten Fällen ist die Akne vulgaris aber auch hormonell bedingt. Der „Dank“ gebührt deinen männlichen Geschlechtshormonen, auch Androgene genannt. Sie regen deine Haut dazu an, vermehrt Talg zu produzieren. An sich eine gute Sache, schützt der Talg die Haut doch vor dem Austrocknen und schädlichen Umwelteinflüssen. Doch in der Pubertät nimmt auch die Hornproduktion zu, die Poren verschließen sich und Mitesser entstehen.

Der Talg in den Mitessern lockt dann Bakterien an. Die zersetzen den Poreninhalt, erzeugen dabei aber Spaltprodukte, die Entzündungen, sprich: Pickel, hervorrufen und noch dazu zur Bildung neuer Mitesser anregen. Diese können entweder als weiße Hubbel unter der Haut liegen, weil sie keinen Kontakt mit Sauerstoff haben, oder aber schwarz auftreten, weil der Ausführungsgang aufgerissen ist. So oder so: Beide Mitesserarten machen oft eine Karriere als Pickel – Eiterhaube inklusive.

Mitesser adé mit der richtigen Pflegeroutine

Der Königsweg, um Pickel zu vermeiden oder loszuwerden, ist deshalb, gegen die Mitesser vorzugehen. Dafür solltest du dir neben einem gesunden Lebensstil auch die richtige Pflegeroutine aneignen. Dazu gehört, so banal das klingen mag, in erster Linie die gründliche Reinigung der Haut – und zwar morgens und abends mit einem sanftem und speziell auf unreine Haut abgestimmten Syndet (also ein Waschgel oder -lotion) und lauwarmem Wasser, um die Poren zu öffnen.

Das Syndet sollte besonders im Bartbereich gründlich einmassiert werden. Nach dem Abwaschen mit kaltem Wasser gut abtrocken, aber nicht reiben. Dann ein auf deine dickere Männerhaut zugeschnittene, leichte Feuchtigkeitscreme auf Öl-in-Wasser-Basis auftragen, die den Hinweis „nicht komedogen“ trägt. Die Zufuhr von Feuchtigkeit ist wichtig für eine intakte Hautbarriere und eine gute Durchblutung.

Akne bei Männern - Pflegeroutine

Pflicht und Kür

Das obige Pflichtprogramm kannst du durch regelmäßige Peelings ergänzen, insbesondere bei Misch- und fettiger Haut empfiehlt sich das. Ein- bis zweimal pro Woche sorgt die Verwendung eines Peelings dafür, dass abgestorbene Hautschuppen entfernt werden. Auf diese Weise beugst du verstopften Poren vor und unterstützt den natürlichen Erneuerungsprozess der Haut. Weniger belastend für die Hautbarriere sind dabei Produkte mit Frucht- oder Salicylsäure. Diese solltest du Rubbelpeelings vorziehen, die für Mikroverletzungen und Hautirritationen sorgen könnten. Bei sehr fetter Haut kannst du zusätzlich ein klärendes Tonic in dein Programm einbauen.

Viel hilft viel? Im Gegenteil: Übermäßige Pflege oder exzessives Schrubben kann deine Hautprobleme verschlimmern. Wenn du den Verdacht hast, dass deine Pflegeroutine erst recht für Pickelschübe sorgt, ist ein stufenweiser Verzicht darauf einen Versuch wert. Du wirst dann rasch das richtige Maß und die richtigen Produkte finden.

Erste Hilfe

Auch die beste aller Pflegen wird aber leider nicht verhindern können, dass ab und zu ein Pickel sprießt. Bevor du dann aber irgendwas tust, gilt es vor allem erstmal eines zu lassen: ausdrücken und aufkratzen! Die ungewaschenen Finger bleiben deinen Pickeln bitte fern. Beim Quetschen wird nämlich die Haut verletzt, Narben und Male entstehen. Und der Schmutz an den Fingern trägt nur zum Entzündungsdrama bei. Geh stattdessen zum Gefrierfach und besorg dir einen Eiswürfel. Die Kälte betäubt den Schmerz, mindert die Entzündung und lässt Schwellungen und Rötungen abklingen.

Ein weiteres einfaches Hausmittel sind Kompressen aus Kamillenblüten oder Hamamelis. Dafür kochst du einfach 5 Esslöffel der Pflanzenteile in einem Liter Wasser auf, tränkst mit dem Sud saubere Baumwolltücher und legst sie auf. Was dann immer noch sichtbar ist, deckst du mit einem nicht komedogenen Abdeckstift mit Salicylsäure ab. Kaschieren ist Weiberkram? Nicht doch. Sieh es einfach als Medizin, nicht als Kosmetik. Das Abdecken hilft dir zudem dabei, die Finger vom Pickel zu lassen.

Frag deinen Arzt oder deine Apothekerin

Leichte Akne bei Männern lässt sich in der Regel mit Wasch- und Pflegeserien aus der Drogerie oder Apotheke selbst behandeln. Reichen ein gesünderer Lebensstil und eine Pflegeroutine mit freiverkäuflichen Produkten aber nicht aus, um dein Hautbild entscheidend zu verbessern, solltest du deinen Hausarzt oder deine Dermatologin aufsuchen. Dies gilt insbesondere auch für alle, die nicht mehr in der Pubertät stecken.

Die Experten können eine individuelle und auf deinen Haut- und deinen Aknetyp abgestimmte Behandlung zusammenstellen. In der Regel gehören dazu Salben mit antibakteriellen und schälenden Wirkstoffen, wie etwa Benzoylperoxid oder Erythromycin. In schwereren Fällen werden die Mediziner dir orale Medikamente wie Doxycyclin oder Isotretinoin verschreiben. „Über Nacht pickelfrei“-Wunder gibt es natürlich nicht. Aber mit Durchhaltevermögen wird sich nach sechs bis acht Wochen ein deutlich reineres Hautbild zeigen.

Unreine Haut zahlt sich später aus

Ein kleiner Trost noch für alle, die stark unter ihrer unreinen Haut leiden: Eine Studie an der Emory University in Georgia und der Ball State University in Indiana kam zu dem Ergebnis, dass Erwachsene, die in jüngeren Jahren unter Akne litten, mehr Geld verdienen als ihre pickellosen Kameraden aus der Schul- und Studienzeit. So fanden die US-Forscher Hugo Mialonden und Erik Nesson heraus, dass nicht nur die schulischen Leistungen von Jugendlichen mit Akne im Schnitt besser waren als jene ihre Altersgenossen, sondern sie auch mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit einen Bachelorabschluss machten. Die bessere Bildung schlug sich dann in einem höheren Einkommen nieder. Man könnte also durchaus sagen, dass sich deine heutigen Pickel später auszahlen. Was natürlich nicht heißt, dass du sie nicht bekämpfen solltest.

Akne bei Männern – unser Fazit: Je früher, desto reiner

Unreine Haut loszuwerden, ist keine Raketenwissenschaft. Du schaffst das! Und je früher du damit beginnst, desto besser. Jeder vermiedene Pickel ist eine potenzielle Narbe weniger und ein Tag mehr, an dem du dich über reine(re) Haut freuen kannst. Ja, du musst Zeit investieren – und auch etwas Geld. Aber im Vergleich zu einer aufwendigen Laserbehandlung, die nötig werden würde, um Krater zu beseitigen, sind die Kosten überschaubar.

 

 

Fotos: rh2010, Maridav / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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