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Anton Schmaus: Der Koch unserer Nationalelf im Interview

Auf dem Thermomix-Event in der Kochgarage München treffen wir den Koch unserer Nationalelf Anton Schmaus, der uns nicht nur davon überzeugt hat, wie man mit einem Thermomix von Vorwerk eine richtig gute Currywurst macht, sondern auch Rede und Antwort stand, was kurz vor der WM für Jogis Jungs alles zu beachten ist, wenn es um das Thema Essen geht. Der Sternekoch ist eine Münchner Frohnatur und ein überaus symphytischer Zeitgenosse.

Anton, seit wann bist du denn der Koch der Nationalelf und wie kommt man zu solchen einem Job?

Seit einem Jahr etwa. Wir haben in Regensburg eine stark vertretene Physiotherapeuten-Gilde mit Christian Müller und Klaus Eder. Die beiden sind ja schon seit Jahrzehnten dabei und regelmäßig auch zu Gast in meinem Restaurant Storstadt. Dann war die Stelle vakant, Klaus schlug mich vor und so bin ich dort gelandet. Mit Oliver Bierhoff saß ich dann in einem Gespräch und wir haben beschlossen, dass wir den Confed Cup als Testlauf nutzen, um zu schauen, wie das für beide Seiten funktioniert. Zum einen muss natürlich der DFB mit der Person happy sein und dass es natürlich auch fachlich passt und so. Und für mich war auch wichtig zu sehen, wie es zu Hause läuft, denn ich habe drei Restaurants und die wollen auch am Laufen gehalten werden.

Welche Restaurants sind das denn?

Da gibt es das Sterne-Restaurant „Storstad“, dann das „Sticky Fingers“ und das „Café Antoinette“.

Jetzt bist du ausgewählt, für die Nationalelf zu kochen. Ist man da besonders aufgeregt?

Da ist man schon ein bisschen nervös, klar, denn man steht ja auch unter Beobachtung. Mein Vorgänger hat einen super Job gemacht und die Fußstapfen, in die ich treten muss, sind groß.

Heute sind wir hier zusammen beim Thermomix-Event. Du hast mir gesagt, du hast deinen eigenen Thermomix mit dabei. Jetzt machst du damit ja nicht wie wir heute eine selbstgemachte Currywurst, sondern kochst damit tatsächlich viele deiner Gerichte.

Ja, das stimmt. Der Thermomix ist schon eine super Sache und eine gute Küchenhilfe. Vor allem für Teige, Mixen und Vorbereitung einzelner Zutaten ist er ein sehr gutes Hilfsmittel. Vor allem in fremden Küchen, in denen es oftmals keine vernünftigen Geräte gibt. Da ist man schon froh, wenn man sowas dabei hat.

Anton Schmaus und Tobias Bojko
Anton Schmaus im Interview mit Tobias Bojko

Jetzt geht’s ja bald nach Russland. Wie macht ihr das denn mit den Lebensmitteln? Zum Beispiel in Bezug auf das Thema Doping. Bist du dir da sicher, was du kaufst? Oder bekommst du alles aus Deutschland geliefert?

Doping ist natürlich immer ein Thema, welches wir immer im Auge behalten müssen. Das bedeutet, dass wir genau wissen müssen, woher die Ware kommt und wie die Nachvollziehbarkeit ist. Das Thema Nahrungsversorgung ist generell ein großes Thema, auf welches wir uns gründlich vorbereitet haben.

Wie groß ist dein Team?

Wir sind zu dritt. Das ist zum einen David Seepe, Koch der U17 Nationalmannschaft, Felix Markwardt, Koch der U20 Nationalmannschaft, und ich.

Du hast also immer Aktion?

Allerdings. Wir haben immer Aktion. Unser Ziel ist es natürlich, unseren Beitrag zu leisten, damit die Mannschaft erfolgreich sein kann.

Gibt’s denn Nationalspieler, die immer eine Extrawurst wollen?

Nein, gibt es nicht. Aus bestem Gewissen kann ich tatsächlich sagen, dass wir total entspannte Jungs haben und da gibt es keine Extrawürste.

Gibt’s denn einen Dauerbrenner und entscheidest du, was auf den Tisch kommt?

Ja, das entscheide ich selbst. An neuralgischen Tagen oder wenn ich mir nicht 100% sicher bin, was die Spieler brauchen oder was ein gutes Add-on wäre, habe ich Mona Nemmer als Ernährungs-Coach an meiner Seite, die in diesem Bereich ein Guru ist und mich sehr gut berät. Experimente machen wir definitiv keine, denn dafür hängt viel zu viel hintendran.

Heißt das, dass es vor Wettkampftagen etwas anderes zu essen gibt, als vor und nach Trainingstagen?

Ja klar. Vor dem Wettkampf gibt’s viel Pasta Bolognese, Grießbrei und Milchreis. Ich würde kein rotes Fleisch machen, sondern weißes. Im Optimalfall ist der Fisch gedünstet oder pochiert und nicht gebraten. Wenig zellulosehaltiges Gemüse oder Rote Bete. Eben alles, was für den Körper gut abbaubar ist. Da gibt es durchaus einige Hard-Facts, die ich besonders vor einem Wettkampf berücksichtige.

Anton Schmaus

Gibt’s denn so etwas wie Cheat-Days in der Wettkampf-Phase?

Nein. Cheat-Essen gibt es nicht. Alles was es gibt, ist sportlergerechte Ernährung und im Optimalfall schmeckt es so, dass es passt. Man kann ja auch mal Pizza machen, das ist alles kein Problem, aber ich hau dann dort nicht Unmengen Käse drauf. Man kann eine Meeresfrüchte-Pizza so und so machen, denn mit Dinkel-Mehl, schön dünn und Tomate und Artischocken und so weiter ist das auch in Ordnung. Und darum geht es. Ich kann durchaus etwas präsentieren, was nach Cheat-Essen aussieht, aber in Wirklichkeit überhaupt keins ist.

Man hört schon sehr heraus, dass du nicht nur ein Sternekoch, sondern auch ein Experte auf deinem Gebiet bist, insbesondere, was Sportlernahrung, gesunde Ernährung und so weiter angeht. Ich habe das Gefühl, du blühst in diesem Beruf auf.

Ich denke schon, dass ich mich ganz vernünftig auskenne. Dadurch, dass ich immer mit guten Produkten in Verbindung bin, setze ich mich natürlich mit dem Thema Ernährung und den einzelnen Zutaten auseinander. Jetzt, durch die Arbeit mit der Nationalmannschaft, ist meine Sichtweise nochmal eine ganz andere. Da lese ich mich vorher nochmal ein, versuche mich weiterzubilden und vorzubereiten. Besonders in Themengebiete, die wichtig sind und mit denen ich bisher nicht so viel zu tun hatte. Mona Nemmer, die sich ja quasi schon ihr ganzes Leben lang damit beschäftigt, kennt sich richtig gut aus und steht mir zur Seite, wenn ich Fragen habe.

Dir ist schon klar, dass du der Schlüssel zum Erfolg bist?

Ach nein (lacht). Das bin ich ganz sicher nicht. Ich bin ein Baustein in diesem riesigen Getriebe. Neben dem Kochen sehe ich es als meine Hauptaufgabe, dafür zu sorgen, dass auch einfach durch das Essen eine gute Stimmung herrscht. Es ist wichtig, dass die Spieler gerne zum Essen kommen und dass dieser soziale Faktor eben auch passt. Nicht mehr und nicht weniger. Spielen tun die Spieler, die Trainer stellen auf und jeder, der in diesem großen Team ist, trägt seinen Teil dazu bei, dass wir am Ende erfolgreich sein können und werden.

Wie viele Mahlzeiten gibt es denn am Tag?

Frühstück, Mittag- und Abendessen und dann noch etwas nachmittags. Wie ein normaler Bür-ger im Prinzip auch.

Vielen Dank Anton für deine Zeit und die interessanten Informationen. Wir wünschen dir viel Spaß und gutes Gelingen in Russland. Eine letzte Frage noch: Wie ist dein Tipp für die WM 2018? Wer wird Weltmeister?

Ganz klar. Deutschland!

 

Anton Schmaus beim Thermomix-Event
Anton Schmaus beim Thermomix-Event in der Kochgarage München

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Weitere Infos zu Thermomix

 

Fotos: Florian Hammerich; Hans-Peter Hoeck

Ajouré MEN Redaktion
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