Männertag – Die Story
Chris (Tom Beck), Klaus-Maria (Axel Stein), Stevie (Milan Peschel), Peter (Oliver Wnuk) und Dieter (Kida Khodr Ramadan) waren in der Schule eine unzertrennliche Gruppe schräger Vögel, die in erster Linie von ihrem Mitschüler Andi Mauz (Hannes Jaenicke) und seiner Bande fertig gemacht wurden.
Doch die fünf Jungs hielten trotz aller Quälereien zusammen und erklärten einen versteckten See im Wald zu ihrem geheimen Treffpunkt. Hier philosophierten die Fünf am Ende ihrer gemeinsamen Schulzeit über das was kommen und wohin die Reise für jeden Einzelnen führen könnte.
Heute, 20 Jahre nach ihrer Schulzeit, ist der Kontakt nur noch sporadisch. Jeder hat sein eigenes Leben. Vom Lehrer bis zum koksenden Serienschauspieler ist nun alles dabei. Und zum sonderbar gewordenen Dieter ist der Kontakt der anderen komplett abgerissen, oder anders gesagt, sie ignorieren ihn beharrlich.
Doch als Chris, Klaus-Maria, Stevie und Peter eines Tages die Nachricht von Dieters Tod erhalten, ist die Betroffenheit groß. Noch überraschter sind die Vier, als sie, wiedervereint auf Dieters Beerdigung, durch dessen Anwalt den Auftrag erhalten, Dieters Asche in einer Urne an ihren alten Treffpunkt den See zu bringen und dort zu verstreuen.
Nach anfänglicher Uneinigkeit, beschließt das ungleiche Quartett, sich auf den Weg zu machen und Dieters letzten Wunsch zu erfüllen. Halbfreiwillige Verstärkung erhalten sie dabei von Stevies Sohn Paul (Chris Tall) und Chris Aufnahmeleiterin Andrea (Lavinia Wilson). Doch auf dem Weg dorthin stellen sich der bunten Truppe alte und neue Hindernisse in den Weg, die es fast unmöglich machen, das Ziel zu erreichen. Doch Aufgeben ist keine Option.
Chaosgeschichte mit Herz
Männertag, eine deutsche Komödie, wartet mit sympatischen Darstellern, einer amüsanten Grundidee, aber einigen Holprigkeiten auf. In erster Linie ist Männertag nämlich eine chaotische Sauftour ehemaliger Klassenkameraden, die dabei aber, mal zwischen den Zeilen, mal ganz offensiv, eine Moral vermittelt.
Das wiederum ist Fluch und Segen zugleich, denn wo am Anfang noch abgefahrene Momente und viel Slapstick regiert, schleichen sich mit der Zeit viele Zwischentöne und Themen ein, die in manchen Momenten dem Film viel von seiner Leichtigkeit nehmen. Dadurch gerät das Gesamtkonstrukt etwas ins wanken und der Zuschauer wird in seiner Erwartungshaltung enttäuscht, die, gerade durch den Prolog des Films, aufgebaut wird, vom Rest des Films aber nicht gehalten werden kann.
Doch das ist dabei nur die eine Seite der Medaille. Denn ebenso hat der Film seine starken Momente. Ein paar der inhaltlich tiefer gehenden Situationen funktionieren nämlich wiederum bestens. Dazu viele weitere liebevoll inszenierte Einzelszenen, einige toll angelegte Figuren (auch wenn nicht alle Charaktere gleich gut funktionieren) und gerade zu Beginn einen schönen Drive in der Erzählweise. Die Kameraarbeit, die Sets und Kostüme sind stimmig, die Musik ist gut gewählt, so dass ein durchaus solides Gesamtbild entsteht.
Interessante Mischung, aber nicht ganz rund
Wenn man über manch wenig nachvollziehbare Entwicklung und Motivationen hinweg sehen kann, bekommt man einen interessanten Mix aus erheiternder, sinnfreier Albernheit, Roadmovie Charme und ernsthaften Statements zu aktuellen Themen. Das harmoniert nicht immer perfekt und manchmal werden einfach zu viele verschiedene Ansätze miteinander kombiniert, aber dennoch kann man, wenn man die Abstriche in Kauf nimmt und sich darauf einlässt, einen interessanten Kinoabend verbringen.
Kinostart: 8. September 2016
Fotos: Universum Film GmbH