Wie heißt es so schön: Weniger ist manchmal mehr. Doch ob das auch in diesem Fall auf den neuen Porsche GT3 mit Touring-Paket zutrifft, wird wohl letzten Endes die zahlungskräftige Kundschaft entscheiden. Denn es bleibt abzuwarten, ob sportwagenbegeisterte Piloten eines Porsche GT3 auf ein dezentes Auftreten wertlegen. Die Erfahrung lehrte uns allerdings, dass sowohl optische, als auch technische Innovationen aus dem Hause Porsche stets hervorragend angenommen wurden. Doch alles der Reihe nach. Werfen wir erst einmal einen Blick auf und unter die Karosserie des auf der IAA 2017 vorgestellten Porsche GT3 mit Touring-Paket.
Auf der 67. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt präsentiert Porsche sein am Heck retuschiertes Meisterwerk. Der neue Porsche GT3 mit Touring-Paket verfügt über keinen feststehenden Heckflügel mehr. Das, was so typisch für einen GT3 ist, klappt sich nun dezent wie bei einem 911 Carrera rein und raus. Dass unter der Haut dennoch Rennsporttechnik par excellence steckt, muss an dieser Stelle sicherlich nicht erwähnt werden.
Zu den Hauptmerkmalen des GT3 mit Touring-Paket zählt neben dem nicht feststehenden Heckflügel unter anderem die Tatsache, dass dieser ausschließlich mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe zu haben ist. Der Vierliter-Saugmotor leistet satte 500 PS und entwickelt ein Drehmoment von 460 Nm. Alles zusammen und vorausgesetzt, der Fahrer schaltet sich perfekt durch die Gänge, katapultiert der GT3 den Piloten in 3,9 Sekunden über die Tempo 100 km/h Marke. Ende des Vortriebs ist erst bei 316 Stundenkilometern erreicht.
The 911 GT3 with Touring Package
Wer sich bereits jetzt für das GT3 Touring-Paket begeistert, dem kann an dieser Stelle gesagt werden, dass dies ab sofort bestellbar ist und wahlweise ohne Aufpreis angeboten wird. Preislich pendelt sich der dezente GT3, inklusive Mehrwertsteuer, bei 152.416 Euro ein. Jeweils in landesspezifischer Ausstattung. Für diejenigen, die noch zögern sollten, kommen hier weitere Highlights.
Was die Ausstattung angeht, so bietet Porsche beinahe alle Optionen des normalen GT3 an. Beim Exterieur und den Räderfarben angefangen, bis hin zur Keramikbremse, LED-Scheinwerfer und Liftsystem, sämtliche Sitzvarianten, Chrono Paket und Audiosysteme. Nicht wählbar sind das Alcantara- und das Clubsport-Paket. Ein kleiner und vielleicht nicht wesentlicher Einschnitt in einem sonst perfekten Hochleistungssportwagen.
Bis auf den sich einklappenden Heckspoiler bleibt die Karosserie gleich. Die Front- und Heckleuchten sind identisch, wenn auch nicht abgedunkelt. Die geschmiedeten Leichtmetallräder verfügen über einen Zentralverschluss und kommen vorne auf 245/35 ZR 20 und hinten auf 305/30 ZR 20 daher. Ebenso sind die großen Lufteinlässe im Bug identisch, sowie die Abluftöffnung vor dem Kofferraumdeckel.
Der Innenraum ist nach wie vor auf Sportlichkeit getrimmt. Hochwertiges Leder am Lenkrad, den Türverkleidungen, der Mittelkonsole, Schalthebel, Ablagefach und Türziehgriffe ersetzt das ansonsten bei einem GT genutzte Alcantara. Sämtliche Nähte der Teillederausstattung sind mit schwarzen Fäden ausgeführt.
Was macht den GT3 so besonders? Wie bereits erwähnt ist sowohl der Antrieb, als auch das Fahrwerk bei beiden Modellen, sprich auch beim GT3 mit Touring-Paket, identisch. Der Motor ist der leistungsstärkste Sauger mit Direkteinspritzung und größtem Hubraum, den Porsche für einen Sechszylinder-Boxer im Straßenbetrieb jemals entwickelt hat. Nicht zuletzt fällt die enorme Kraft auf, wenn das Triebwerk voll ausgenutzt wird. Hier dreht die Kurbelwelle bis zu 9000 Umdrehungen, was eine absolute Ausnahme in diesem Bereich darstellt. Ebenfalls mit von der Partie ist die bereits bekannte aktive Hinterachslenkung, die für deutlich mehr Stabilität und Agilität auf Geraden und in Kurven sorgt.
Woher kommt die Bezeichnung „Touring Paket“? Diese Ausstattungsvariante hatte ihren Ursprung im 911 Carrera RS aus dem Jahr 1973. Schon früh standen hier klassische Innenausstattung und puristisches Design im Vordergrund.
Wir wünschen viel Spaß bei der Probefahrt!
Mehr Stoff für Porsche-Freaks!
Fotos: Porsche / PR