AjoureTechnikAuto & MobilitätMeine Villa – mein Boot – mein FIAT 500 - SAY WHAAAAT?

Meine Villa – mein Boot – mein FIAT 500 – SAY WHAAAAT?

Designer Pierpaolo Lazzarini muss einen tierisch tiefen Blick in die Ramazzotti-Pulle geworfen haben, als er auf die Idee kam, einen Terminator-Frosch mit Raketenantrieb zu entwerfen. Tiefer, leichter, schneller, breiter und mit einer Pizzablech-Applikation am Heck. Dass der Kleine, der eigentlich zu winzig ist, um überhaupt einen Schatten zu werfen, dennoch alles in den Schatten stellt, scheint absurd.
 

FIAT 500 von Pierpaolo Lazzarini
 

Stellen wir uns ein Magermodel vor, das vor fünf Kilo Rinderhack steht. Problem? Richtig, das passt nicht rein und schon gar nicht zusammen? Der FIAT 500 musste also „zwangsernährt“ werden. Damit er danach nicht aus allen Nähten platzt und die Nieten nur so in alle Richtungen schießen, wurde die Karosserie upgegradet. Man lud dem kleinen Italiener sozusagen ein neues Getriebe, eine Schaltbox und ein neues Differential herunter. Die Installation war allerdings weniger einfach, denn der Kurze hatte einfach nicht ausreichend Platz gehabt.

Die Lösung: einmal tief einatmen und auseinander gehen bitte!

Die Entwickler verbreiterten den Tiefflieger vorne um 20 und hinten um 30 Zentimeter – pro Seite!! Das war’s? Von wegen, denn der Motor fehlt ja noch. Wohin damit, überlegte man sich. Der eigentliche Motorraum ist wie alles andere einfach zu klein, zu eng und nicht für die Aufnahme eines Ferrari 458 Italia Motors vorgesehen gewesen. Also ab ins Heck. Dumm nur, dass da ja eigentlich Sitze waren. Unter uns: Wolltet oder könntet ihr in einem FIAT 500 hinten sitzen? Das dachten sich anscheinend auch die Entwickler und ratz-fatz flogen die Sitze raus.
 

FIAT 550
 

Sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Ach ne, Moment. Luft…da war ja was. Der Kerosin-Krümel kann nicht atmen und ohne Luft kein Gas(geben). Eine Lösung musste her, also sägte man neue Lufteinlässe in das Dach und die Kotflügel, die Motor, Bremsen, Getriebe und Differential zwangsbeatmen sollen.

Nicht dass man meinen würde, ein FIAT 500 könnte in irgendeiner Weise zu schwer sein, denn an ihm ist ja eh schon nichts dran, aber dennoch verlor er an Gewicht. Mit einem leichten Karbonkleidchen bewaffnet, schwebt dieser nun ohne Gewichts-Konkurrenz über den Asphalt. Der FIAT 550 ist tatsächlich noch leichter geworden als ein FIAT 500. In ihm schlummert nun ein 4.5L Ferrari-V8-Motor, der unfassbare 550PS leistet.

Bringt er die Leistung denn auf die Straße? Wohl kaum, also musste ein neuer Radstand her. 30 Zentimeter mehr Radstand schien die Lösung. Neue Entfernung: fast 2 Meter.

 

FIAT 550
 

So, das Auto ist fertig. Man stellte sich die Frage, welche Farbe er denn tragen solle. Zu Ehren der italienischen Nationalmannschaft entschied man sich für ein strahlendes Blau. Diese Idee wurde allerdings schneller wieder verworfen, als die Nationalmannschaft „Heimflug“ sagen konnte. Blau flog also mannschaftsgleich in der Vorrunde raus und man entschied sich mir-nichts-dir-nichts wieder um und grillte ein dunkles Grau auf die Grundierung. Mal ehrlich, das passt auch besser. In Blau müsste man zwangsläufig an einen rasenden Schlumpf denken. Und niemand, aber auch niemand möchte sich von einem 550PS Schlumpf überholen lassen!

So kurios der FIAT 550 auch ist, so faszinierend ist er auch und kein PS-Junkie dieser Welt würde ihn nicht gerne einmal Probefahren. Dumm nur, dass der FIAT ein Einzelstück bleiben wird. Die gute Nachricht ist allerdings: er wird versteigert. Einstiegsgebot: 520.000 Dollar.
 

FIAT 550 mit offener Heckklappe

 

Fotos: LazzariniDesign.com

Daniel Heilig
Daniel Heilig
Daniel zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Interessen und Vorlieben aus, die seine Persönlichkeit und Arbeit prägen. Seine Begeisterung für Marken wie NIKE und die Welt der Tattoos, gepaart mit einer Vorliebe für die dynamische Atmosphäre Berlins und die Ästhetik von Schwarz-Weiß-Designs, spiegelt sich in seinem kreativen Ausdruck wider. Seine Kolumne "Die Daniel Heilig Kolumne" bietet Einblicke in seine einzigartigen Perspektiven, die von seiner Liebe zu Rottweilern, der Sehnsucht nach exotischen Orten und alltäglichen Überlegungen wie der Wahl zwischen Pizza und Schnitzel reichen.

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