Mit der steigenden Popularität von Smartphones haben die Hersteller immer wieder versucht, das Erfolgskonzept des Smartphones auf andere Geräte zu übertragen. Das erste Produkt, was dafür in Frage kam, war die Uhr und deshalb hören wir auf den großen Keynotes von Apple und Samsung immer wieder von neuen Smartwatches, die von der breiten Masse aber gekonnt ignoriert werden. Das liegt wohl daran, dass die Umsetzung noch nicht perfekt ist und uns somit einfach nicht vom Hocker haut. Außerdem bietet die Uhr nicht gerade den größten Bildschirm, weswegen viele Smartphone-Funktionen gar nicht so viel Spaß machen.
Doch das ist kein Grund aufzugeben, zudem gibt es Länder wie die USA, in denen die Smartwatches schon wesentlich mehr genutzt werden als bei uns in Deutschland. Auf der diesjährigen IFA konnten wir einen Blick auf die neuen Smartwatch-Kandidaten werfen und wir sind uns sicher, dass diese neue Generation der Smartwatches nicht lange ignoriert wird. Deshalb präsentieren wir dir die fünf besten Modelle der IFA und zeigen dir, was die Super-Uhren alles auf dem Kasten haben.
1. Fitbit Ionic
Im Winter letzten Jahres hat Fitbit den Smartwatch-Hersteller Pebble übernommen und somit die Weichen für ihre eigene Smartwatch gestellt. Wie für Fitbit üblich konzentriert sich die Uhr natürlich auf die Fitness-Funktionen, durch diese Funktionen möchte sich die Uhr von der Konkurrenz absetzen. Die Uhr zeichnet den Puls permanent auf und eine eingebaute Coaching-Funktion gibt individuelle Anweisungen beim Training. Diese Tipps werden mit der Hilfe von Videos übermittelt.
Ein Blick auf die technischen Daten zeigt, dass Fitbit auch auf diese Sparte einen großen Wert legt. Die Fitbit Ionic hat, wie für Smartwatches üblich, einen großen Farb-Bildschirm, den man über Touch bedienen kann. Außerdem wird sie durch Gorilla Glas 3 geschützt. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und du hast die Möglichkeit, das Armband auszutauschen, damit es auch farblich zu deinem Outfit passt. Die Uhr ist wasserdicht, sogar bis zu 50 Metern und erkennt beim Schwimmtraining automatisch die Bahnen-Anzahl. Auch der Beginn eines Lauftrainings soll von der Uhr automatisch erkannt werden, woraufhin sie das GPS anschaltet, um die Route nach dem Training einsehen zu können. Außerdem ist die Uhr in der Lage, die maximale Sauerstoffsättigung zu ermitteln. Trägst du die Fitbit Ionic nachts, protokolliert sie deine Schlafzeiten und die Schlafphasen.
Mit einer Akkulaufzeit von vier Tagen hat die Ionic, verglichen mit anderen Smartwatches, die Nase vorn – andere Modelle haben gerade mal eine Laufzeit von zwei Tagen. Doch auch die Bereiche der Uhr, die nichts mit Fitness zu tun haben, sind ausgereift. Die Uhr besitzt einen eigenen Musikplayer und du bist in der Lage, mit der Uhr dank NFC zu bezahlen. Das einzige Manko ist, dass die Uhr nicht mit Android-Betriebssystem läuft und somit auf einen eigenen App Store angewiesen ist. Dieser ist natürlich nicht so umfangreich wie der von Android oder Apple. Die Fitbit Ionic soll im Oktober 2017 für 350 Euro auf den Markt kommen.
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2. Diesel On
Schon im März wurde von Diesel eine Smartwatch-Kollektion angekündigt, die auf den Namen Diesel On hört. Die Uhren sind die ersten Smartwatches von Diesel, die mit Android Wear 2.0 daherkommen. Nach der IFA wissen wir nun endlich, was die Uhren alles können. Was die technische Seite der Uhr angeht, hat sich Diesel ganz schön ins Zeug gelegt. Die Diesel On ist mit einem Snapdragon-Wear-Chip aus dem Hause Qualcomm ausgestattet. Der Geschwindigkeit der Uhr steht also nichts im Wege. Zudem hat die Uhr eine IP67-Zertifizierung, was bedeutet, dass sie staub- und wasserdicht ist. Bei dieser Zertifizierung heißt wasserdicht allerdings nicht, dass du mit der Uhr tauchen solltest.
Die klassischen Smartwatch-Funktionen sind natürlich auch mit an Bord, aber auch das kabellose Aufladen wird von der Diesel-Uhr unterstützt. Doch das ist natürlich nicht alles. Die Uhr trackt deine Aktivitäten, ermöglicht die Steuerung der Musikwiedergabe über das Smartphone und es ist eine LED-Taschenlampe mit eingebaut. In der Uhr befindet sich auch ein Lautsprecher und ein Mikrofon. Wie schon der Chip ist auch das AMOLED-Display eine der Top-Eigenschaften der Uhr, die man sich von den Smartphones abgeschaut hat. So wie bei den anderen Smartwatches kann man auch bei Diesel On die Armbänder beliebig austauschen.
Mit der Smartwatch von Diesel erhält man eine spezielle Wearable-App, die auf den Namen „T-ON-I“ hört, was für Time, Organizing, Notification and Intelligence steht. Die App synchronisiert Wetterdaten, Aufgaben und andere Informationen zwischen der Uhr und dem Smartphone, sie ist auf jeder Diesel Smartwatch vorinstalliert. Die Diesel On-Uhren sind bereits erhältlich und schlagen mit 329 Euro zu Buche.
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3. Fossil Q Explorist
Bei den Smartwatches von Fossil handelt es sich mittlerweile schon um die dritte Generation. Sie ist, wie schon die Diesel On, ebenfalls mit Android Wear 2.0 ausgestattet. Bei den Uhren von Fossil steht vor allem das Design im Vordergrund. Da sich Android Wear 2.0 und Apples WatchOS kaum unterscheiden und viele Smartwatches die gleichen Funktionen besitzen, ergibt es Sinn, sich auf das Design zu konzentrieren. Die Smartwatch-Variante für den Mann heißt Fossil Q Explorist. Von der Q Venture, der Version für Frauen, unterscheidet sich die Uhr nur vom Aussehen, technisch können sie genau das Gleiche.
Wie bei Diesel setzt auch die Fossil Q auf einen Prozessor von Snapdragon, es gibt einen Arbeitsspeicher von 512 Megabyte und die Uhr hat insgesamt einen Speicherplatz von vier Gigabyte. Durch das Android-Betriebssystem sind ein paar Funktionen für Apple-Nutzer eingeschränkt. So ist das Beantworten von Nachrichten über die Uhr für iPhone-Nutzer beispielsweise nicht möglich. Als letztes Gadget besitzt die Fossil Q Explorist noch ein Mikrofon und einen Lautsprecher, wodurch die Sprachsteuerung ermöglicht wird. Natürlich sind auch bei dieser Smartwatch-Variante die Armbänder austauschbar.
Eine Neuigkeit, die nun mit der neuen Generation der Fossil Watches daherkommt, sind die Herausforderungen. Die Uhr ermöglicht es dir, Ziele zu setzen, wie zum Beispiel mehr Wasser zu trinken. Du kannst dann auf die Uhr tippen und der Smartwatch signalisieren, dass du etwas getrunken hast. Genau wie die Diesel On hat auch die Fossil Q Explorist eine IP67 Zertifizierung – sie ist also wasserdicht, aber nicht zum Schwimmen geeignet. Die Fossil-Uhren sind mittlerweile schon erhältlich und kosten 279 Euro.
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4. Samsung Gear Sport
Bei der Gear Sport handelt es sich um eine neue Smartwatch aus dem Hause Samsung, die sich gezielt an Sport-Fans richtet. Natürlich enthält sie die klassischen Smartwatch-Funktionen, allerdings steckt noch Einiges mehr unter ihrer Haube. So kannst du die Uhr beispielsweise benutzen, um Gesundheits- und Ernährungsziele zu erreichen. Durch den eingebauten Herzfrequenzmesser wird dir stets in Echtzeit eine Auskunft über deinen Puls gegeben. Anders als Fossil und Diesel ist die Smartwatch von Samsung bis zu 50 Meter wasserdicht, was sie zu einer der besten Fitness-Smartwatches für Schwimmer macht. Dank einer Kooperation mit Speedo ist die Uhr in der Lage zu erkennen, wenn du losschwimmst und zählt sogar die geschwommenen Bahnen mit. Doch nicht nur das Schwimmen wird von der Uhr automatisch erkannt, auch beim Joggen, Tanzen, Tennis oder Basketball und vielen anderen Sportarten merkt die Gear Sport direkt, welche Sportart du gerade machst.
Da die Uhr von Samsung hergestellt wurde, hast du natürlich Zugriff auf alle wichtigen Apps und musst hier keine Abstriche machen. Die Smartwatch ermöglicht dir aber auch die Steuerung von Power Point-Präsentationen über das Display der Uhr und auch Smart Home-Produkte können mit der Uhr gesteuert werden. Das eingebaute Display ist ein 1,2 Zoll AMOLED-Display und wie die anderen Uhren hat auch die Samsung Gear Sport einen Arbeitsspeicher von vier Gigabyte. Natürlich kannst du auch hier die Armbänder beliebig wechseln, es gibt sogar eine relativ große Auswahl von circa 30 verschiedenen Armbändern. Die Uhr kommt Ende Oktober für 349 Euro in den Handel.
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5. Garmin Vivoactive 3
Dank ihrer umfangreichen Funktionen und einer sehr guten Akkulaufzeit sind die Sportuhren von Garmin schon lange unter den Top-Modellen für Sport-Smartwatches. Auf der IFA wurden nun drei neue Wearables vorgestellt. Die Garmin Vivoactive 3 hat uns dabei am meisten überzeugt. Anders als die Vorgänger besitzt die Vivoactive 3 nun ein rundes Display. Außerdem ist es die erste Uhr von Garmin, die einen NFC-Chip eingebaut hat, was das Bezahlen mit der Smartwatch ermöglicht, sobald es Partner in Deutschland gibt, die diese Zahlungsart unterstützen. Um die zuvor umständliche Steuerung zu verbessern, hat man auf vier der vorher üblichen fünf Knöpfe verzichtet, die sonstige Steuerung wird nun über den Touchscreen realisiert. So wie schon die Uhr von Samsung ist auch die Vivoactive 3 zum Schwimmen geeignet. Die Akkulaufzeit mit konstant angeschaltetem GPS beträgt 13 Stunden, ohne GPS soll der Akku unglaubliche sieben Tage halten.
Egal ob du ein iPhone oder ein Android-Smartphone besitzt, die Uhr ist mit beiden Betriebssystemen kompatibel. Da schon die Vorgänger von Garmin sehr überzeugend waren und nun das Hauptproblem der Steuerung durch eine intuitive Steuerung über den Touchscreen gelöst wurde, ist die Garmin Vivoactive 3 wohl eine der besten Sport-Watches, die momentan auf den Markt ist. Du kannst dir die Uhr ab Ende September für 330 Euro kaufen.
Es scheint mit den neuen Smartwatches wirklich voranzugehen und es wird wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Smartwatches – wie schon die Smartphones – plötzlich überall zu sehen sind. Vielleicht hat dich unser IFA-Bericht schon von den intelligenten Uhren überzeugt. Unsere Top 5 sind ihr Geld auf jeden Fall wert und es werden stets neue Funktionen hinzukommen, die die Uhren noch ein bisschen intelligenter machen.
Fotos: Fitbit Presse, PR / Zalando, Fossil Presse, Samsung Presse, Garmin Deutschland Presse