Jeden Sommer stellt sich bei Hitze und Sonnenschein für viele Männer die Frage: Welche Kleidung sieht stylisch und bei Bedarf auch schick aus und lässt einen gleichzeitig nicht schwitzen? Und welche Schuhe passen dazu, die nicht deine Füße zum Glühen bringen? Abgesehen von Trends, die von Saison zu Saison wechseln und bei denen man vor lauter neuen Kollektionen kaum hinterherkommt, gibt es auch einige Tipps zum Sommerstyle für Männer, die du ganz generell immer beachten kannst. Da sie Grundsätzliches ansprechen, kommen sie im Grunde nie aus der Mode und falls sie das doch täten, kann immer noch damit argumentiert werden, dass es bei der Hitze absolut unmöglich ist, sich nicht auf diese Art und Weise zu kleiden.
Von Stoffen
Leider sind die meisten Shirts und Hemden vor allem von größeren Modehäusern und Kleidungsketten heute aus einer Mischung aus Baumwolle und Polyester oder anderen Stoffmischungen mit künstlichem Anteil gefertigt. Im Sommer aber ist Polyester & Co tödlich!
Stattdessen solltest du auf Naturmaterialien setzen. Das heißt: Baumwolle, Leinen oder Seide müssen her. T-Shirts sind vorwiegend aus dünner Baumwolle zu bekommen, Hemden dagegen gibt es häufig aus Leinen oder sogar aus Seide. Und gerade im Sommer sind selbst buntere Seidenhemden vor allem im Sommerurlaub absolut kein Tabu. Mut zu Extravaganz lautet das Stichwort! Und auch schlichte, einfarbige Leinenhemden sehen meist sogar stylischer aus, als das Pendant aus „herkömmlichen“ Hemdenstoffen. Der einzige Nachteil der Naturmaterialien: Vor allem Leinen und Seide haben ihren Preis. Für sie muss, im Vergleich zu Polyester, ein wenig tiefer in die Tasche gegriffen werden. Allerdings zahlt sich das Ganze an heißen Tagen aus und du schwitzt deutlich weniger bzw. der Schweiß verdunstet schneller wieder. Das liegt daran, dass natürliche Materialien Feuchtigkeit besser aufnehmen und dazu auch noch atmungsaktiver sind.
Eine Ausnahme zu oben Genanntem ist übrigens Sportbekleidung aus Funktionsmaterial. Hier sind tatsächlich Chemiefasern am praktischsten und auch beim Sport treiben auch am stilsichersten. Sportkleidung aus Polyester und Polyamid ist in der Regel sehr leicht, knitterfrei, strapazierfähig und formbeständig, Elasthan außerdem enorm elastisch. Sportkleidung aus Baumwolle etwa dagegen fast gar nicht. Außerdem ist sie, besonders wenn sie nass wird, meistens sehr viel schwerer als die Chemiefaser.
Die perfekten Sommer-Farben und -Schnitte
Helle Farben, etwas weitere Schnitte und Materialien wie Leinen eignen sich im Sommer auch bei schickeren Looks am besten.
Die erste Frage, die sich in Bezug auf die perfekten Sommer-Farben stellt ist: Sind weiße Kleidungsstücke wirklich praktischer, weil sie die Sonnenstrahlen nicht so stark absorbieren? Die Antwort ist nicht so ganz einfach und wird umso interessanter, wenn man sich die Kleidung von in Wüsten lebenden Beduinen betrachtet – sie tragen in der Regel schwarze, lange Kleidung. Aber warum?
Tatsächlich stimmt das Gerücht, dass weiße Kleidung das Sonnenlicht weniger stark absorbiert. Allerdings strahlt schwarze Kleidung mehr Wärme ab, leitet also Körperwärme, die unter der Kleidung entsteht, besser nach außen. Gerade bei eng anliegender Kleidung empfiehlt sich somit auf Weiß zu setzen. Für enorm heiße Tage jedoch, an denen bestenfalls dennoch ein leichter Wind weht, ist lockere schwarze Kleidung die beste Wahl. Denn ähnliche weiße Kleidung, also beispielsweise lockere Leinenhemden und -hosen würden unter solchen klimatischen Bedingungen die Körperhitze stärker auf die Haut zurückwerfen. Schwarz dagegen spendet einerseits mehr Schatten und andererseits gibt es zwischen Haut und locker getragenem, schwarzen Shirt einen stärkeren Luftzug von unten nach oben, der den Körper angenehm kühlt.
Insgesamt dürfen Männer im Sommer übrigens gerne auf mehr Weite und kürzere Schnitte setzen. Der Hochwasserhosen-Trend, von dem wir schon 2017 berichtet haben, hält sich noch immer – irgendwann könnte dieser aber natürlich wieder aus der Mode kommen. Etwas weitere Shirts und Hemden, gerne auch einen Knopf offener als sonst und schlichte Shorts, gehen dagegen immer. Im Büro sieht es dagegen ein wenig anders aus; dazu aber später mehr.
Accessoires bei Hitze und Sonnenschein
Zwei Accessoires sind an enorm heißen Tagen und bei viel Sonnenschein Pflicht. Beide trägst du am Kopf: den Sommerhut oder die Cap und die Sonnenbrille. Zum einen sehen diese Accessoires meistens stylisch aus, zum anderen schützen sie vor der mitunter gefährlichen Sonne. Die Kopfbedeckung für die Haare und die Kopfhaut individuell passend zu kombinieren ist allerdings nicht immer ganz einfach, denn einerseits will Mann auf der Straße ja nicht unbedingt aussehen wie ein Angler, Tennisspieler oder Golfer, zum anderen auch nicht wie ein Spätpubertierender. Außerdem sind von Saison zu Saison andere Formen und Designs angesagt. Wer sich hier regelmäßig auf dem Laufenden hält und sich Stylingtipps auf diversen Modeblogs holt, geht auf Nummer sicher. Denn Accessoires fallen in der Regel schneller auf als die restliche Kleidung und werden schnell als Statement verstanden.
Sonnenbrillen, so könnte man meinen, können im Sommer dagegen bei jeder Gelegenheit und durchgehend getragen werden. Schließlich machen das manche Prominente ja auch. Wer jedoch nicht gerade ein Filmstar oder ein bekannter Künstler ist, sollte vor allem in geschlossenen Räumen auf die Sonnenbrille verzichten. Auch im Gespräch mit und bei der Begrüßung von anderen Menschen ist die Brille abzusetzen, damit das Gegenüber die Augen sehen kann. Wer von der Sonne allerdings stark geblendet wird, kann seinen Gesprächspartner auch fragen, ob es in Ordnung ist, wenn man die Sonnenbrille aufbehält.
Auf Modeschmuck sollte jeder noch so stylische Mann an heißen Tage übrigens vollkommen verzichten. Denn der Schweiß auf der Haut kann das Material ganz leicht angreifen. Infolgedessen verfärbt sich der Schmuck, läuft an und beginnt mitunter unangenehm zu riechen. Schlimmstenfalls färbt er auch noch auf Kleidung und Haut ab. Männer, die an heißen Tagen dennoch Schmuck tragen möchten, setzen daher auf stilsicheren echten Silber- oder Goldschmuck.
Sommerkleidung im Büro
Auch an heißen Tagen sollte ins Büro ein klassischer Dresscode gewahrt werden. Da Hemd sollte dann idealerweise aus dünnem Stoff hergestellt sein.
In vielen Büros herrschen noch immer etwas konservativere Kleidungsvorschriften, als dies vielleicht bei jungen Startups der Fall sein mag. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte und die Chefs vor allem an den ersten Arbeitstagen im Sommer nicht mit zu legerem Look verärgern will, setzt auf einen Style, bei dem etwas weniger Haut zu sehen ist, als bei den Damen der gleichen Abteilung.
Das bedeutet im Klartext: Auch an heißen Tagen sind kurze Hosen fürs Büro keine gute Wahl. Um dennoch Hitzewallungen zu vermeiden, solltest du lange Hosen bzw. Anzüge aus Naturstoffen wählen. Etwas weitere Leinenstyles sind schön, knittern aber recht schnell. Mit dünnen Baumwollanzügen kannst du daher nichts falsch machen. Für das Innenfutter empfiehlt sich Seide; diese ist zwar etwas teurer, dafür aber deutlich kühler als etwa Viskose.
Das Hemd sollte im Büro über lange Ärmel verfügen. Wer alleine am Schreibtisch sitzt, kann, je nach Branche, auch krempeln oder einmal die Manschetten aufmachen. Bei Kundenkontakt, gerade in Banken oder im Versicherungswesen, gilt dagegen: Hemd und Knöpfe zu, Ärmel runter.
Zu einem Businessoutfit werden auch an heißen Tagen ausschließlich geschlossene Schuhe getragen. Abseits des Büros sind, vor allem durch die Trends der letzten Jahre bedingt, natürlich deutlich lockerere und offene Sandalen ein Muss an heißen Tagen. Von Birkenstocks über Adiletten bis hin zu Römersandalen – solange die Treter selbstbewusst getragen werden, ist alles möglich. Nur an eine Sache ist dann noch zu denken: Selbst, wenn manche widersprechen sollten, Socken in Sandalen sind niemals eine gute Idee!
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