Seit April 2024 ist der Anbau und Genuss von Cannabis für Erwachsene in Deutschland erlaubt. Doch was ist bei der Anzucht von Cannabispflanzen zu beachten und was ist bei der Ernte wichtig?
Cannabis anbauen: Geht einfacher als gedacht
Bisher durften lediglich chronisch kranke Personen auf Rezept medizinisches Cannabis in den eigenen vier Wänden anbauen. Seit dem 01.04.2024 dürfen auch Erwachsene ohne Krankheiten bis zu drei weibliche Cannabispflanzen im Eigenheim anbauen. Aktuell ist der Besitz von 50 Gramm getrocknetem Cannabis legal. Ab dem 01.07.2024 soll die Menge nochmals erhöht werden. Damit der Anbau von eigenen Cannabispflanzen gelingt, gilt es jedoch, ein paar Tipps und Tricks zu beachten.
Cannabis Samen beschaffen und keimen lassen
Um eine Cannabispflanze zu züchten, sind Cannabis Samen nötig. Diese sind in nährstoffreiche Erde, die im besten Fall Stickstoff, Kalium und Phosphor enthält, einzusetzen. Natürlich darf auch Wasser nicht fehlen. Ist die Erde feucht, sind schon nach wenigen Tagen Keimlinge zu entdecken. Wichtig ist, dass die Erde nicht zu schlammig ist, damit sich keine Schimmelkulturen bilden. Ebenso darf Licht nicht fehlen. Cannabispflanzen gedeihen hervorragend, wenn sie ausreichend Sonnenlicht erhalten. Eine sonnige Fensterbank ist ein idealer Platz, um Cannabis erfolgreich zu züchten.
Tipp: Cannabispflanzen können auch problemlos im eigenen Garten angepflanzt werden. Das Aussetzen der Sämling erfolgt, wenn diese fünf Blattpaare besitzen. In diesem Stadium sind die Mini-Cannabispflanzen robust genug, um der Witterung im Außenbereich zu trotzen. Allerdings – und das ist wichtig zu erwähnen – darf ein Anbau in Kleingartenvereinen nicht erfolgen.
Cannabis sicher und legal anbauen
Der Anbau von Cannabis ist zwar mittlerweile legal, dennoch darf die Pflanze nicht für jede Person zugänglich sein. Sie sind daher vor Kindern und Jugendlichen zu schützen. Im Idealfall wachsen die Pflanzen im Außenbereich in einem abgezäunten und abgetrennten Bereich. Pflanztöpfe in Innenräumen stehen am besten in einem separaten Raum. Je nach Sorte kann die Cannabispflanze eine Höhe von 40 Zentimetern bis 3 Metern erreichen. Die meisten Hanfpflanzen keimen zunächst langsam, wachsen aber bei optimalen Licht- und Wasserverhältnissen sehr schnell. Das ist bei der Anzucht unbedingt zu beherzigen.
Schädlinge erkennen und bekämpfen
Wenn Cannabispflanzen nicht wachsen wollen, kann ein Nährstoffmangel oder ein Befall von Schädlingen vorliegen. Letztere sind sogar in der Lage, die gesamte Ernte ruinieren. Um das zu vermeiden, ist die Pflanze regelmäßig zu kontrollieren und Weinbergschnecken, Blattläuse sowie Trauermücken direkt zu beseitigen. Auch Schimmel und Mehltau können die Pflanzen beeinträchtigen. Diese entstehen bei besonders hoher Luftfeuchtigkeit. Daher ist das Gießverhalten immer mit Vorsicht zu genießen.
Richtig trimmen und ernten
Ist die Zeit reif, kann die Cannabispflanze getrimmt werden. Eine beliebte Methode ist das Trockentrimmen. Dazu sind die Zweige mit Blüten von der Pflanze zu schneiden und an einer Schnur oder Draht kopfüber aufzuhängen. Nun beginnt der Trocknungsprozess, der je nach Luftfeuchtigkeit zwischen zehn bis 14 Tage betragen kann. Die Zweige sind trocken, wenn sie sich leicht brechen lassen. Anschließend folgt die Aushärtung. Hierbei handelt es sich um den letzten Schritt, der wichtig ist, damit die Pflanze ihre Aromen entwickeln kann. Sie ist maßgeblich, um Geschmack und Qualität auf ein hohes Level zu bringen. Am besten gelingt das in einem Einmachglas.
Nach vier Wochen ist die Aushärtung beendet und das Cannabis bereit zum Rauchen oder zum Weiterverarbeiten. Aus Cannabis lässt sich ebenso Tee, Öl, eine Tinktur oder Cannabutter herstellen.
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