Mojio ist eine kanadische Hardware-Box für Connected Cars. Der kleine Helfer verwandelt fast jedes Auto (ab Baujahr 1995) in ein Smart-Car. Die kleine Mojio-Box wird an den Diagnose-Port Deines Autos angeschlossen und stattet dieses anschließend mit coolen Smart-Features aus. Darunter gibt es sehr schöne Anwendungen wie das Wiederfinden nach dem Parken oder das Deaktivieren der Smartphones im Auto (auch derjenigen von mitreisenden Teenagern), bis das Auto steht und Handbremse angezogen wurde. Die kanadische Betreiberfirma hat erst unlängst mitgeteilt, dass sie in der Investorenrunde der Series A acht Millionen US-Dollar einsammeln konnte. Das Interesse an dem Projekt ist sehr groß, Investoren sind unter anderem die Deutsche Telekom, der AOL-Mitbegründer Steve Case, BDC und Relay Ventures.
Was macht Mojio besonders gut?
Gute Dinge entwickeln meistens mehrere Firmen gleichzeitig, doch Mojio könnte sich durchsetzen. Die vergleichbaren Konkurrenzprodukte greifen in der Regel auf eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone des Fahrers zurück, Mojio hingegen verfügt über eine eigene Netzanbindung und misst per GPS-Modul den Standort des Fahrzeugs. Zudem ist Mojio eine offene Plattform die Open Source Entwickler anziehen wird. Für diese stellt Mojio ein SDK (Software Development Kit) zur Verfügung, das wohl fleißig genutzt werden dürfte. Schon jetzt (Stand: April 2015) arbeiten rund 500 Entwickler über das SDK freiwillig an Mojio mit.
In den USA kostet Mojio derzeit 149 Dollar, darin ist ein Jahresabonnement enthalten, mit dem die Nutzer auf die nötigen Netze zugreifen können. Ab dem zweiten Jahr kostet das Abo 4,99 Dollar monatlich, ähnliche Preise dürften in Europa zu erwarten sein. Eine Mojio-App gibt es auch schon (derzeit für iOS), hier wird der Anbieter sicher bald nachrüsten. Die Connected-Car-Services dieser Art werden ebenso stark nachgefragt wie entwickelt, die Konkurrenz ist stark. Auch die Automobilhersteller denken über solche Features nach, der Erfolg muss aktuell als durchwachsen gelten. Connected Car by BMW etwa gilt als teuer und kompliziert, wenn auch als reizvoll. Die Mojio-Box will die von den Autofahrern begehrten Features günstig und leicht verständlich anbieten, beides ist sehr wichtig.
Was kann Mojio?
Die Verbindung von OBD (On-Board-Diagnose) und Cloud-Diensten führt zu ganz ungeahnten Anwendungen. Die OBD liest immerhin Fahrzeugdaten wie die Geschwindigkeit und das Kraftstoffniveau aus, in Verbindung mit GPS und Daten des Mobilfunks lassen sich damit Fahrzeug- und Standortinformationen verknüpfen. Der Mojio-Berater Bill Weihl nannte unlängst das System eine „Verbindung vom Auto zum Rest der Welt”. Neben den schon vorhandenen Features dürfte künftig beispielsweise die Reservierung und Vorab-Bezahlung von Parkplätzen hinzukommen, auch lassen sich mit Mojio viel effizientere Fahrgemeinschaften bilden.
Weitere Infos auf www.moj.io.
Hier einige Features von Mojio im Überblick:
- per Family-Connect jederzeit die Verbindung nach Hause herstellen
- mit Mojio-Drive die Smartphones im Auto bis zu dessen Stillstand deaktivieren, was die Annahme ausgewählter Anrufe einschließt
- mit der Fahrzeugsuche ein geparktes Auto in fremder Umgebung wiederfinden
- über den TowAlert einen Abschleppalarm auslösen
- mit dem Mileage Tracker die Nutzung des Autos (privat oder dienstlich) automatisch verfolgen
- Wartungs- und Pflegehinweise liefern sowie
- durch Mojio-Fahrerpunkte sicheres Fahren belohnen
Fotos: Mojio. Inc. PR