AjoureTechnikComputer & HandyLG G Flex – (K)ein krummes Ding

LG G Flex – (K)ein krummes Ding

Wenn ein Handyhersteller mal zeigen will, was er technologisch alles kann, dann bringt er ein Gerät, das nicht für den Massenmarkt, sondern für die „early adopters“ (frühzeitige Anwender) bestimmt ist. Auf diese zielt auch das G Flex von LG, das als erstes Modell auf dem deutschen Markt über ein längs gebogenes Display verfügt. Das soll mehr sein als ein Design Gag und unter anderem eine bessere Ergonomie sowie eine bessere Qualität beim telefonieren bringen. Ersteres stimmt nur im Ansatz, da sich das 176 gramm schwere „Phablet“ schon aufgrund seiner Größe (161mm * 82mm * 9mm) nicht optimal zum telefonieren eignet. Zumindest hat LG die Bedientasten auf der Mitte der Rückseite vom Modell G übernommen, die eine einhändige Benutzung ermöglichen und nach etwas Gewöhnung durchaus sinnvoll sind. Das gilt auch für die vielen Software Ergänzungen, die LG dem Gerät mitgegeben hat. Allerdings ist noch Android in der alten version 4.2 aufgespielt.

Ambitioniert ist neben der Optik auch der Preis: Mit 799€ stößt LG in Dimensionen vor, die selbst ein iPhone günstig wirken lassen. Der Konkurrent von Apple mit seinem kleinen Display wirkt allerdings auch wie aus dem letzten Jahrzehnt, wenn man beide Smartphones nebeneinanderlegt. Denn die Qualität des gebogenen Touchscreens von LG ist einfach erstklassig. Auch wenn die Auflösung mit 1.280 * 720 Pixeln auf dem Papier nicht Full HD erreicht, ist es gestochen scharf und mit 15,2 Zentimetern (6 Zoll) Diagonale sehr groß. Farben erscheinen sehr hell und kräftig. Durch die wölbung gibt es weniger Spiegelung als bei anderen Geräten und bei Videos ist sogar ein leichter räumlicher Effekt wahrzunehmen.

Auf den ersten Blick ist das Design des gebogenen Smartphones mit seinem riesigen Display sehr elegant und auch der Kunststoff der fest montierten Rückseite wirkt hochwertig. Sie ist mit einem Nano – Lack beschichtet, der kleine Kratzer vertragen soll. Indem diese nach einer Politur von selbst wieder verschlossen werden. In Tests von Fachzeitschriften funktionierte dies jedoch noch nicht zu 100%. Außerdem ist das Gehäuse im Rahmen der Biegung flexibel und dürfte somit auch mal einen Aufenthalt in einer Gesäßtasche überstehen.

Der Akku, der erstmals in einem Smartphone ebenfalls gebogen verbaut ist, leistet sich keine krummen Touren, denn er erwies sich im Test als äußerst ausdauernd und hielt mehrere Tage durch. Ohnehin lässt die Ausstattung kaum Wünsche offen: Der Quadcore Prozessor Snapdrgaon 800 von Qualcomm ist mit 2,3 Ghz einer der schnellsten, und auch an Übertragungstechnologien steht von NFC über WLAN-ac bis zu LTE alles derzeit mögliche bereit. Die 13 Megapixel Kamera schießt gute Bilder sowie hochauflösende Videos und verfügt über umfangreiche Funktionen wie Panorama – Modi oder einen Sprachauslöser. Die Frontkamera bietet mit 2,1 Megapixeln Auflösung ebenfalls gute Leistungen. Das einzige was fehlt, ist eine Möglichkeit zur Speichererweiterung, doch dazu müsste es wohl erst flexible Micro – SD Speicherkarten geben. Mit 32GB Datenspeicher von denen noch 24GB vom Anwender frei genutzt werden können ist aber der bereits eingebaute Speicher ganz ordentlich.

Fazit: Schön, das ein Hersteller mal wieder etwas ungewöhnliches wagt und dann auch das Ergebnis so überzeugend ist. Allerdings wird das LG Flex angesichts des hohen Preises von rund 800 € wohl nur einer kleinen Gruppe von Avantgardisten vorbehalten bleiben.

Quelle: Telecom Handel
Bild: www.lg.com

Ronny Sedlag
Ronny Sedlag
Ronny Sedlag ist unser freier Redakteur mit einem vielseitigen und lebhaften Interessenspektrum, das von Popkultur bis hin zu urbanen Aktivitäten reicht. Seine Begeisterung für die Kultfigur Al Bundy und moderne Technologien wie das iPhone zeigt seine Affinität zu zeitgenössischen Medien und Gadgets. Als Liebhaber von BMWs, Partys und Metal-Musik, kombiniert er eine Vorliebe für hochwertige Autos mit einer lebendigen Musik- und Festivalkultur. Sein Interesse an Fastfood und City Tours spiegelt seinen unkomplizierten Lebensstil wider, der durch sein Hobby, das Skateboarding, noch unterstrichen wird.

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