Ajoure Lifestyle Sport & Ernährung Baozi, Jiaozi und Mantou – So kochst du Chinas beliebteste Teigtaschen

Baozi, Jiaozi und Mantou – So kochst du Chinas beliebteste Teigtaschen

Stell dir eine Küche vor, in der der Duft von frisch gedämpftem Teig die Luft erfüllt und jeder Bissen in eine prall gefüllte Teigtasche eine Geschichte von Tradition und kulinarischer Innovation erzählt. In China, dem Land mit einer der vielfältigsten Küchen der Welt, sind Teigtaschen mehr als nur eine Mahlzeit – sie sind ein Kulturgut, das Generationen verbindet. Ob scharf und würzig oder mild und süß, die Vielfalt ist grenzenlos. Bereite deinen Gaumen auf ein Abenteuer vor, das nicht nur deine Kochkünste herausfordern, sondern auch deine Geschmackssinne begeistern wird.

Unter dem Dach der Dim Sum

Dim Sum
Die verschiedenen Arten chinesischer Teigtaschen lassen sich alle als Dim Sum kategorisieren. Dim Sum bezeichnet in China viele verschiede kleine Gerichte, bei uns vergleichbar mit der guten alten Vorspeise oder einem kleinen Snack und bedeutet übersetzt so viel wie kleine Leckereien, die „das Herz berühren“. Dim Sum bestehen oft aus einer ummantelten Fleisch-, Fisch- oder Gemüse-Zutat. Verpackt in einen Hefe-, Reismehl- oder anderen Teigmantel werden sie oft frittiert oder gedämpft serviert.

Mantou – bodenständig und solide


Mantou sind die wohl unspektakulärste Art der Teigtaschen, sie sind nämlich mit nichts gefüllt. Der klassische kleine Hefekloß besteht aus Mehl, Wasser, Hefe, Salz und Zucker und wird am besten fluffig, weich und warm direkt aus dem Dampfgarer verspeist. Man kann sie aber auch weiterverarbeiten und entweder als eine Art Brötchen für bei uns beliebte „Baobun-Burger“ verwenden oder zu einer Süßspeise umwandeln, indem man sie mit Adzukibohnenmus füllt. Oder sie werde noch eben frittiert und in Kondensmilch getunkt, denn nichts geht über Fett und Zucker.  In dieser Form sind sie im Trainingsprogramm aber wohl eher unter der Kategorie „Gönnung“ zu sehen. Mantou sind eher eine Kohlenhydratquelle mit moderatem Eiweißgehalt. Denn auf 100g Mantou kommen in etwa 5g Eiweiß, 1g Ballaststoffe, 0,5g Fett und 38g Kohlenhydrate. So gesehen sind sie als alleiniger Nährstofflieferant nicht der Schlüssel zum Drachenkrieger-Körper.

Baozi – vielseitig von innen und außen


Baozi sind verschieden große, gefüllte Hefeteigklöße aus dem Dampfgarer, die jeweils verschiedene Zutaten verpacken. Als Füllung kann eigentlich alles dienen: Je nach Region in China finden sich in der Kloßmitte Fleisch vom Rind, Schwein, Lamm oder Esel, es gibt Baozi gefüllt mit Meeresfrüchten und allen möglichen Gemüseorten wie Pak Choi, Chinakohl, Möhren, Mungobohnensprossen, Bambussprossen, Shiitakepilzen oder Bohnen. Baozi mit bis zu 10cm Durchmesser heißen „Dabaozi“, kurz „Dabao“ („großer Baozi“) und kleinere mit etwa 5 cm Durchmesser „Xiaobaozi“, kurz „Xiaobao“ („kleiner Baozi“). Die spitz zulaufende, kranzförmige Oberseite der Baozi kommt von der Art und Weise, die Füllung in den Teigmantel einzuwickeln. Da braucht es Erfahrung und Fingerspitzengefühl, auch wenn es bei YouTube-Tutorials natürlich super easy aussieht und garantiert viel Spaß macht.

Und wie steht es nun mit den Nährwerten nach dieser Fingerakrobatik? Das hängt bei den Baozi stark von der Füllung ab. Auf 100g Fleisch-Baozi kommen durchschnittlich 30g Kohlenhydrate, 12g Eiweiß und 8g Fett. Wir nähern uns also schon einer besseren Proteinquelle, aber der richtige Gamechanger ist das wohl noch nicht.

Jiaozi – kleiner Dumpling, große Vielfalt


Was wir aus Japan als Gyoza, aus Korea als Mandu, aus Polen als Piroggen und aus dem Schwabenland als Maultaschen kennen, sind in China die traditionellen Jiaozi. Nochmal eine Nummer kleiner als Boazi und bestehend aus einem klassischem Weizenmehlteig, aber mit den gleichen möglichen Füllungen wie der große Boazi-Bruder, werden sie entweder gekocht, gegart oder frittiert und anschließend in Sojasauce oder Reisessig mit gehacktem Knoblauch und Sesamöl getunkt. Jiaozi werden traditionell zum chinesischen Frühlingsfest serviert, sie sollen Glück bringen. Aber auch abseits dieses Anlasses haben sich die kleinen Teigtäschchen nicht nur in China als Snack – Entschuldigung, Dim Sum natürlich – etabliert. Aber ähnlich wie beim großen Bruder, wird man mit Jiaozi allein nicht zum Muskelpaket. Außer man isst ganz, ganz, ganz viele davon. So viele, dass das Glück nur so aus einem raussprudelt.

Traditionell werden Dim Sum also eher als Beilage serviert, aber einige der Knödel können auch als Hauptspeise auf dem Tisch landen.

 

Fotos: lchumpitaz, martinhosmat083, Jef Milano, TYSB, Jiaozi / stock.adobe.com; Universal Pictures

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