AjoureTechnikDiscord Store Channels: Wenn Spiele über Discord verkauft werden

Discord Store Channels: Wenn Spiele über Discord verkauft werden

Discord ist schon lange nicht mehr ausschließlich eine Kommunikationsplattform für Gamer. Immer mehr Unternehmer nutzen die Vielseitigkeit der Voicechat-App und bieten ihre Produkte dort an. Mit dem Discord Store Channels lassen sich jetzt sogar Spiele direkt verkaufen.

Vom Social Network zur Spielehandelsplattform

Discord ist ein Social Network, diesem sind sich die User bewusst. Die zahlreichen Funktionen wie Text- und Sprachchats, Datenaustausch, Gruppen und eigene Server bieten bereits jetzt jeder registrierten Person zahlreiche Optionen, das Erlebnis Discord nach eigenem Belieben zu genießen. Nun geht der Voicechat-Service noch einen Schritt weiter. Eigene Commerce-Optionen mit Namen Discord Store Channels stehen zur Verfügung, mit welcher jeder Programmierer, Developer oder Publisher seine eigenen Spiele direkt über die Plattform anbieten kann.

Bereits seit Oktober 2017 bietet Discord verifizierte Server. Auf diesen offiziellen Game Channels garantiert Discord, dass diese tatsächlich von den jeweiligen echten Entwicklern besessen und verwaltet werden. Folglich verhindern die verifizierten Server, dass Interessenten und Fans auf einen Betrug hereinfallen. Gleichzeitig können die Spieler tiefer mit der Fan-Community in Kontakt treten oder das Entwicklerteam direkt kontaktieren.



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Direkte Vertriebsmöglichkeit und Hilfe in einem

Die Discord Store Channels sollen die Weiterentwicklung der verifizierten Server darstellen. Die Entwickler verkaufen ihre Spiele direkt über ihren jeweiligen Discord Server, sodass potenzielle Kunden nicht erst zuvor einen Onlinestore-Katalog durchsuchen müssen. Zahlreiche Schwachpunkte wie Probleme mit Micro-Transaktionen oder DLCs beziehungsweise herunterladbare Inhalte lassen sich erfolgreich vermeiden. Wenn ein Studio nun ein neues Spiel herausbringt, kann es dank der Channels seinen größten Fans helfen, leicht durch den gesamten Prozess der Informationsbeschaffung, Downloads und Aktivierung zu kommen.

Der Kreislauf des Spielelebens

Discord Store Channels

Beobachter dürften wenig über die Entwicklung der Channels überrascht sein. Im November 2020 öffnete Discord sein Early-Access-Programm für unfertige Spiele. Entwickler konnten sich für dieses registrieren und Hilfe erhalten. Gleichzeitig sorgt die Plattform dafür, dass Entwickler und ihre Spieler näher zusammenrücken und somit Kommunikation wie Feedbacks leichter funktionieren. Da die Early-Access-Phase ein großer Erfolg war, plant Discord nun, nicht nur unfertige Spiele, sondern das gesamte Leben eines Spiels mit seinen Channels abzudecken.

Ein gutes Beispiel hierzu zeigt sich in der Alpha- und Beta-Phase von Spielen. Die Entwickler können Einladungen oder einen Set-up-Access für eine bestimmte Gruppe auf ihren Servern erstellen. Nur die vorgesehenen Personen erhalten die Nachrichten und können auf die Inhalte zugreifen. Für die offene Beta-Phase können die Studios ergänzend einen Test für die gesamte Community in ihrem Channel ermöglichen. Ist das Spiel erst einmal bereit für den Early Access, steht es den Entwicklern frei, ihren Store auf Discord zu eröffnen. Dieser sollte dann zur generellen Veröffentlichung des Games führen und anschließend zum Post-Launch, mit welchem die Studios weitere Inhalte verkaufen können.



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Schritt für Schritt zum Verkauf

Grundsätzlich steht es jedem Entwickler frei, sein Spiel und die einzelnen Phasen über Discord anzubieten. Die Plattform hat hierfür sogar eine eigene Anleitung ehemals unter discord.com/sell-your-game veröffentlicht, welche Interessenten eine einfache Übersicht für die einzelnen Set-up-Schritte bieten soll. Inzwischen wurde der Service jedoch eingestellt. Die Discord Store Channels sollten laut eigenen Angaben des Entwicklers der Plattform rund 250 Millionen Spieler erreichen und mit dem Direktverkauf Superfans erzeugen.

Anzumerken ist, dass die Store Channels nicht gratis sind. Wie bereits in Schritt eins der Anleitung durch Discord beschrieben, muss jeder Interessent eine kleine Gebühr bezahlen. Erst dann ist es möglich, den Vertrieb von verschiedenen Spielen auf dem eigenen Server freizuschalten. Wird nicht gezahlt, wird kein Zugang erteilt. Besonders für kleine Independent-Studios kann die Gebühr durchaus ein Publishing-Hindernis darstellen.

Sobald die Mitgliedsgebühr beglichen wurde, empfiehlt Discord, zunächst eine Community aufzubauen. Mit der Nutzung der verschiedenen Funktionen wie Ankündigungskanäle und Rich Presence soll eine hohe Anzahl an potenziellen Käufern auf den Store Channel aufmerksam werden, noch bevor überhaupt ein Content zum Testen und Kaufen existiert.

Im dritten Schritt wird der eigentliche Zugang laut Discord freigeschaltet. Die Genehmigung durch die Plattform erfolgt zeitnah, sodass die Zugänge nun tatsächlich zur Verfügung stehen. Wie genau die Angebote gestaltet werden, hängt wesentlich vom Storebetreiber beziehungsweise Serverinhaber ab. Mit einem eigenen Schaufenster am Server beispielsweise lassen sich verschiedene Angebote leicht anpreisen. Auch die Bekanntgabe in Channels und auf anderen Servern soll helfen, Käufer zu locken.

Komplette Freiheit

Discord Store Channels

Wer sich für Discord Store Channels entscheidet, soll gleichzeitig keine Angst vor einer Kontrolle oder Abgabe haben. Discord überlässt laut eigenen Angaben die komplette Kontrolle den jeweiligen Server-Besitzern. Folglich entscheidet jeder Publisher oder Developer, wie er seinen Store-Kanal verwalten möchte. Preise und Inhalte sollen sich durch dieses Vorgehen wesentlich von der Konkurrenz unterscheiden, sodass durchaus Schnäppchen zu finden sind. Erfolgt der Kauf, erhält der Entwickler zudem automatisch sein Geld. Einen gesonderten Auszahlungsknopf oder weitere Hindernisse sollen nach Angaben von Discord nicht auf die Store-Besitzer warten.



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Die Liebe zur Community

Wie groß der Anklang mit den Store Channels bereits jetzt ist, ist noch nicht bekannt. In Betrachtung auf die bereitgestellten Informationen lässt sich jedoch gut erkennen, dass Discord nicht nur auf Geld aus ist. Vorwiegend steht der Ausbau der gesamten Community im Vordergrund. Eros Resmini, Discord Chief Marketing Officer, betont hierzu die Wichtigkeit der Plattform:

„Discord ist dort, wo Gaming-Communitys abhängen. Als wir die Storefront Beta letzten Oktober veröffentlichten, wollten wir mit Handel auf unserer Plattform experimentieren. Was wir lernten, ist, dass die Spieler Inhalt bekommen möchten, aber ihn dort beziehen, wo sie ihre Zeit gerne verbringen: auf ihren Discord Servern. Mit dieser Veränderung besitzen die Entwickler jetzt die Möglichkeit, ihren eigenen Handel für den gesamten Lebenslauf ihrer Spiele zu erhalten.“

Folglich dürfte sich die Discord-Community in Zukunft über ein wachsendes Angebot von Exklusivtiteln auf den jeweiligen Servern freuen.

 

Bilder: tashatuvango / stock.adobe.com; discord App Screenshots

Ajouré MEN Redaktion
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