AjoureLifestyleRatgeberHöhenangst: Wie du deine Akrophobie in den Griff bekommst

Höhenangst: Wie du deine Akrophobie in den Griff bekommst

Manchmal reichen schon wenige Meter aus, um die Angst vor der Höhe auszulösen. Sofort wird dir unwohl, deine Beine geben nach und du möchtest dich so schnell wie möglich vom Anblick des weit entfernten Bodens lösen. Höhenangst ist für viele Menschen eine allgegenwärtige Angst, die sich fest in den Alltag integriert hat. Doch warum gibt es diese Angst überhaupt? Und gibt es auch Möglichkeiten, sie zu behandeln? Das und mehr nehmen wir in diesem Beitrag einmal genauer unter die Lupe.

Woher kommt Höhenangst?

Höhenangst (lat.: Akrophobie) gehört zu den Angststörungen und tritt primär bei hohen Gebäuden oder Türmen auf, kann aber auch bei Leitern, Bergen oder Balkons auslösen. Die direkten Trigger sind je nach Person unterschiedlich, die Angst zeigt sich nicht universell bei jedem Menschen gleich.

Zudem ist sie auch nicht bei Betroffenen vorprogrammiert, sondern äußert sich in verschiedenen Stadien des Lebens. Oftmals geht damit eine Angst einher, zu fallen oder jemandem dabei zuzusehen, wie er oder sie aus großer Höhe fällt.

Ein weiterer Auslöser kann zum Beispiel auch eine negative Erfahrung mit der Höhe sein, die dann zur Angststörung führt. Den wahren Ursprung der Phobie haben Forscher bisher noch nicht herausgefunden, aber sie geht vermutlich auf den Urinstinkt für das Überleben unserer Vorfahren zurück, wo große Höhen eine direkte Gefahr für das Leben darstellen.

Diese Angst ist jedoch in eigentlich allen Fällen irrational, da die hohen Orte mit Geländern gesichert sind oder es andere Sicherheitsvorkehrungen gibt. Trotzdem, die Angst bleibt selbst bei einer komplett geschützten Aussichtsplattform bestehen.

Akrophobie ist statistisch gesehen eine der häufigsten Ängste beim Menschen. Vermutlich leiden drei bis sechs Prozent der Weltbevölkerung darunter. Außerdem sind Frauen deutlich häufiger von der Angst betroffen als Männer.

Wie äußert sich Höhenangst?

Höhenangst

Akrophobie zeigt sich durch eine allgemeine Abneigung und Vermeidung von Höhen. Diejenigen, die damit konfrontiert werden, bei denen werden typische Symptome vieler Angststörungen ausgelöst.

Auch diese können sich je nach Person unterscheiden, lassen sich aber mit einem allgemeinen Unwohlsein, einem Fluchtverhalten, Schwindel und Atemnot beschreiben.

Situationen, die Höhenphobie auslösen können:

  • Treppensteigen
  • auf eine Leiter steigen
  • sich auf Balkonen aufhalten
  • auf einer Brücke sein
  • Aussichtsplattformen
  • Wanderungen in den Bergen
  • aus dem Fenster schauen

Es muss auch nicht immer zwingend eine große Höhe sein, für einige reichen bereits wenige Meter aus, um die Höhenangst auszulösen. Zudem treffen auch nicht bei jedem alle Situationen zu, jeder Mensch ist unterschiedlich und reagiert anders auf bestimmte Höhen.

Auch die Symptome für Akrophobie können sehr verschieden ausfallen und lassen sich nicht immer mit der Angststörung in Verbindung bringen. Für die hier aufgelisteten Symptome gilt ebenfalls, dass nicht alle auf dich zutreffen müssen, um eine Akrophobie festzustellen.

Jedoch treten sie nur wenige Sekunden nach der Konfrontation mit der Höhe auf, was sie eindeutig mit der Angst verknüpft.


Auch interessant für dich: Achtsamkeitstraining: So wirst du achtsamer


Typische Symptome:

  • Fluchtverhalten
  • Lähmungsverhalten
  • Atemnot
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Zittern
  • erhöhter Herzschlag
  • Schweißausbrüche
  • weiche Knie
  • Panikattacke

Einschränkungen im Alltag – Wie funktioniert eine Diagnose?

Höhenangst

Für viele ist es schwer, die Höhenangst direkt zu diagnostizieren, da ein gewisser Respekt vor Höhen bei eigentlich jedem Menschen vorhanden ist. Diese allgemeine Vorsicht jedoch von der wirklichen Angststörung zu unterscheiden, ist wichtig, um Patienten zu helfen, diese Angst auch zu bewältigen.

Besonders dann, wenn diese Angst dich im Alltag einschränkt, solltest du dich an einen Arzt wenden. Dein allgemeines Wohlbefinden wird beeinträchtigt und du kannst nicht mehr deinen normalen Aufgaben folgen, da dein Gehirn sich ständig mit der Angst vor der Höhe beschäftigt.

Da Akrophobie schon bei geringen Höhen ausgelöst werden kann, zum Beispiel bei Treppensteigen, ist es für Betroffene ein deutlicher Einschnitt in den Alltag.


Auch interessant für dich: Entspannungstechniken: So kommst du nach einem langen Tag wieder auf den Teppich


Melde dich bei einem Arzt, wenn:

  • du dir oft Gedanken über Höhen und deren negative Folgen machst.
  • du Angst vor Unfällen im Zusammenhang mit Höhen hast.
  • du versuchst, Konfrontationen mit Höhen tunlichst zu vermeiden.
  • du dich zwingen musst, Höhen zu akzeptieren.
  • du Angstsymptome in Kombination mit Höhen zeigst.

Welche Behandlungsmethoden gibt es für Höhenangst?

Wer unter Akrophobie leidet, der muss dieses Leid jedoch nicht immer mit sich herumtragen. Dadurch, dass es sich dabei um eine sehr häufige Phobie handelt, gibt es bewährte Behandlungsmethoden, die in der Medizin für Patienten eingesetzt werden.

Zuerst musst du dir jedoch der Angst bewusst sein und Verhaltensmuster identifizieren. Spreche dafür auch mit Freunden und Verwandten, die dich womöglich bei der Angststörung beobachtet haben, um die Symptome eindeutig zuzuweisen.

Grundlegend gibt es zwei Behandlungsmethoden für die Höhenphobie. Primär wird auf eine therapeutische Behandlung gesetzt, vor allem dann, wenn die Höhenangst dich im Alltag einschränkt und dich an bestimmten Tätigkeiten hindert.


Auch interessant für dich: Krisenbewältigung: Strategien zur Bewältigung von finanziellen Rückschlägen


Therapeutische Behandlung

Psychotherapie ist die häufigste Behandlungsmethode für Akrophobie und wird bei den meisten Patienten eingesetzt. Der Fokus liegt hier vor allem auf der Verhaltenstherapie, wobei du dir deiner Angst bewusst werden solltest und mithilfe des Therapeuten Ursachen, Symptome und Verhaltensweisen analysierst. Das Ziel ist es, den Ursprung der Angst zu verstehen und dadurch gezielt an dessen Bewältigung zu arbeiten.

Der zweite Schritt ist eine Konfrontationstherapie, bei der du gezielt hohe Orte aufsuchst und dich deiner Angst stellst. Dies geschieht natürlich in einem gesicherten Rahmen und zusammen mit anderen Personen, die dir eine gewisse Sicherheit bieten.

Patienten stellen sich immer schwierigeren Aufgaben und werden dabei direkt mit ihrer Angst konfrontiert. So lernst du aber, gezielt damit umzugehen und Signale zu deuten. Auf Dauer lindert dies Symptome und führt zu einem allgemein besseren Verhältnis mit Höhen.

Medikamentöse Behandlung

Höhenangst

Bei einigen Patienten wird auch eine Behandlung mithilfe von Medikamenten vorgeschlagen, dies passiert aber seltener und wird oftmals nur bei extremen Fällen oder in Kombination mit der Behandlung von anderen Angststörungen verwendet. Ein direktes Gespräch mit dem Arzt ist hier unheimlich wichtig, um auch die richtigen Medikamente einzunehmen.


Auch interessant für dich: Networking: Wie man effektive berufliche Beziehungen aufbaut


Fazit

Höhenangst ist eine häufig auftretende Angststörung. Sobald Betroffene mit Höhen jeglicher Art in Verbindung treten, lösen sich Angstzustände aus, darunter Zittern, Herzrasen, Muskelanspannungen oder Übelkeit. Die Trigger sind für jeden unterschiedlich, bei einigen sind sie allgegenwärtig, während die Angst bei anderen erst durch negative Erfahrungen ausgelöst wird.

Sobald die Angst vor der Höhe den Alltag einschränkt, solltest du dich an einen Arzt wenden. Behandlung mit Psychotherapie ist weit verbreitet und hilft durch Verhaltenstherapie und Konfrontationstherapie, mit der Angst umzugehen. In seltenen Fällen wird zusätzlich auch eine medikamentöse Behandlung eingesetzt.

Folgende Artikel könnten dich ebenfalls interessieren:

Quellen:
https://www.oberbergkliniken.de/krankheitsbilder/akrophobie
https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/hoehenangst-ueberwinden-tipps-vom-psychologen/
https://phobius.at/Angstkatalog/Hoehenangst
https://www.netdoktor.de/krankheiten/phobien/hoehenangst/
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/wenn-ein-blick-in-die-tiefe-alarm-in-kopf-und-beinen-auslost-14160.php

 

Bilder: AungMyo, ABUATOP, Dejan, Garrett / stock.adobe.com

Franziska König
Franziska König
Franziska König hat sich schon seit ihrer Jugend für Japan interessiert und ist mit Anime, Manga und Videospielen aufgewachsen. 2015 begann sie ihr Studium für Japanologie an der Universität Leipzig und hat ihren Master 2023 erfolgreich abgeschlossen. Seit 2022 arbeitet sie aktiv als selbstständige Texterin und fokussiert sich dabei auf Themen wie Popkultur und Reisen. Ihr macht es Spaß, sich journalistisch mit verschiedenen Themenbereichen zu befassen und bringt das Wissen aus ihrem akademischen Werdegang mit in die Recherche der Beiträge ein.

BELIEBTE ARTIKEL

VERWANDTE BEITRÄGE