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Ende der EU – Roaming Gebühren! Roam like at home


Viele Reisende innerhalb der Europäische Union (EU) können nun aufblicken: Ab sofort ist das EU – Roaming, so wie wir es kennen, abgeschafft. Seit dem 15.06.2017 zahlst du nun nicht mehr drauf, wenn du im EU-Ausland telefonierst.

 
Das Roaming hat schon immer viel gekostet, bei manchen Anbietern sogar bis zu einem Euro die Minute. Aber was bedeutet „Roaming“ eigentlich? Roaming ist das Surfen und Telefonieren im Ausland zu angezogenen Preisen. Im Durchschnitt machten Roaminggebühren 5 % der Gesamteinnahmen aller Anbieter aus. Allein während der WM 2006, welche vier Wochen andauerte, wurden durch sämtliche Urlauber satte 40 Millionen Euro bei den jeweiligen Anbietern eingenommen. Da ist es klar, dass Mobilfunkanbieter sich mit Händen und Füßen gegen die Abschaffung gewehrt haben. So wurde der Prozess um zehn Jahre verzögert – also hätten wir schon lange umsonst im Ausland surfen können.

 
Naja, nicht ganz umsonst. Falls du innerhalb von vier Monaten mehr als die Hälfte im Ausland surfst, können immer noch Extra-Gebühren anfallen, die von Anbieter zu Anbieter variieren. Außerdem: Ganz kostenlos wird es sowieso nicht, denn für den eigenen Tarif musst du ja trotzdem noch zahlen. Auch wenn einen die geliebte Schwiegermutter im Urlaub anruft, muss diese nicht für den Anruf ins Ausland zahlen. Schade.

 
Anders sieht das Ganze auf einem Kreuzfahrtschiff aus. Da kostet es immer noch immens viel. Wenn du gerade an der Küste anliegst, hast du aber trotzdem noch die Chance, dich ins Netz des jeweiligen Landes einzuloggen. Sobald aber das Schiff auf offener See fährt, wirst du automatisch ins Netz des Liners geworfen.

 
Pro-Tipp: Wenn es in deinem Urlaubsland deinen Provider gar nicht gibt, hast du freie Auswahl aus den vorhandenen Netzen. Natürlich ebenfalls ohne Extra-Kosten.

 
Die Liste von Staaten, in denen diese neue Regelung gilt, umfasst folgende Länder: Azoren, Belgien, Bulgarien, Ceuta, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich (ohne Monaco), Französisch-Guyana, Gibraltar, Griechenland, Großbritannien (bis zum Ausstieg), Guadeloupe & Saint-Martin, Irland, Island, Italien (ohne Vatikan), Kanarische Inseln, Kroatien, La Réunion, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Madeira, Malta, Martinique, Mayotte, Melilla, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern (ohne Nord-Zypern).

 
Die Schweiz gibt es nur bei einigen Anbietern, also ist Nachfrage erforderlich, damit nach dem Urlaub keine meterlange Rechnung auf dem Tisch liegt. Die Kosten für Anrufe über unsere Grenzen hinaus bleiben ab sofort am Provider hängen und wir müssen uns nicht bei jedem Urlaub Gedanken ums Roaming machen. Von der Idee, dass wir uns beispielsweise in Estland eine günstige Sim-Karte besorgen und in Deutschland dann surfen können, müssen wir uns leider auch lossagen. Denn die Provider können einen Vertragsabschluss ablehnen, wenn du im jeweiligen Land gar nichts zu tun hast.

 
Für den Otto Normalverbraucher hat sich also alles zum Günstigen gewendet. Falls das Limit für dein Datenvolumen erreicht ist, erhältst du wie gehabt eine Erinnerungs-SMS von deinem Netzanbieter, damit du nicht doch mehr bezahlst. Das ist nämlich wie gehabt teuer.

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Foto: Tomasz Zajda / Adobe Stock

Ajouré MEN Redaktion
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