AjoureTechnikComputer & HandyKI-SPEZIAL: Das erwartet uns in den kommenden 5 Jahren

KI-SPEZIAL: Das erwartet uns in den kommenden 5 Jahren

Künstliche Intelligenz gehört zu den wegweisenden Antriebskräften der Digitalen Revolution. Ihre Entwicklung wird aber nicht nur von Eierköpfen in irgendeinem Untergrundlabor durchgeführt, sondern auch von großen, internationalen Firmen, die ihren Wert erkannt haben. Die kommenden Jahre werden, vor allem für die herangehenden Erwachsenen, sehr spannend werden.

Neue Arbeitsplätze

Das mit den Arbeitsplätzen mag seltsam klingen, weil durch KI und die dadurch einhergehenden automatisierten Prozesse erst einmal Arbeitsplätze wegfallen. Vor allem in der Produktion. Die Landwirtschaft und Bauindustrie werden ebenfalls einen herben Rückschlag erleiden. Laut dem britischen Ökonom John Hawksworth werden 204 Millionen Arbeitsplätze verlorengehen. Allerdings würden durch KIs im Umkehrschluss auch 297 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden. Und diese Zahlen treffen alleine auf China zu.

Laut Chinas Regierung soll der Industriegigant schon im Jahr 2030 die Nummer eins in Sachen KI sein. Allerdings müsste ein beachtlicher Teil der Bevölkerung umgeschult werden, da die Jobs der Zukunft in den Dienstleistungsbereich gehen. Somit könnte der Beruf des Altenpflegers noch zukunftssicherer werden, als er es ohnehin schon ist.

In Deutschland liegt die mittelfristige Zukunft allerdings unter einem Graufilter. Laut einer Studie der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (kurz OECD) sind ein knappes Fünftel der deutschen Arbeitsplätze stark von der Automatisierung betroffen. Ungefähr 54% aller Arbeitnehmer sollten mit einer erheblichen Änderung ihres Arbeitsalltags rechnen. Generell gilt: Je höher die geforderte soziale Intelligenz deines Jobs ist, desto weniger kann er durch automatisierte Prozesse ersetzt werden. Solltest du also viel mit Menschen verhandeln oder zwischenmenschliche Kontakte pflegen müssen, kannst du für den Moment beruhigt sein.

Wir sind im Schnitt auf Platz sechs der gefährdetsten Länder des OECD-Durchschnitts. Von den anderen Mitgliedsstaaten sind nur Japan, Griechenland, die Türkei, Litauen und die Slowakei noch mehr durch massiven Jobverlust bedroht als wir. Wir empfehlen, dass du dir einen Job mit Zukunftsperspektive suchst, denn bis die Regierung etwas gegen diesen Jobverlust tut, sind wir alle in Zwangsbeschäftigungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit gelandet. Bis 2025 stehen in Deutschland rund 1,6 Millionen Arbeitsplätze unter einem schlechten Stern. Allerdings werden nach Schätzungen der Bundesregierung knapp 2,3 Millionen Arbeitsplätze durch KI neu entstehen.

Ein KI-College

Den Bildungssektor erwartet ebenfalls eine kleine Revolution, denn das Massachusetts Insitute of Technology (kurz MIT) will schon im Jahr 2019 ein neues College eröffnen. Dort wird sich dann alles um Künstliche Intelligenz drehen. Aber nicht nur der Nutzen und die Entwicklung stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Zukunftstechnologie soll ebenfalls gefördert werden. Die Experten der Zukunft müssen nicht nur technisches, sondern auch ethisches, kulturelles und historisches Bewusstsein für ihre Arbeit haben.

Durch die interdisziplinäre Ausrichtung des Lehrplans ist dafür gesorgt, dass die Schüler nicht nur für die Entwicklung von technischen Wunderwerken ausgebildet werden, sondern auch das nötige Feingefühl im Umgang mit dieser Technik auf ihrem Weg beigebracht bekommen. Das sagte der MIT-Präsident Rafael Reif in einer Pressemitteilung des MIT.

Mit einer läppischen Milliarde Dollar soll das Projekt finanziert werden. Bei uns in Deutschland appellieren Bildungsinstitutionen schon lange an die Regierung, mehr in den Sektor der KI zu investieren. Ob das so einfach wird, wird sich herausstellen, denn schließlich haben wir schon in Sachen Internetverfügbarkeit den Anschluss an den Rest der westlichen Welt verloren.

Das neue College wird den Namen „Stephen A. Schwarzmann College of Computing“ tragen. Dieser hat nämlich 350 Millionen Dollar lockergemacht und in den Investitionspott gesteckt. Laut ihm müsse man tun was man kann, damit alle Amerikaner an der Entwicklung der KI teilhaben. Neben dem amerikanischen Unternehmer haben sich noch weitere, ungenannte Investoren gefunden. Bis jetzt soll das Project zu ca. zwei Dritteln gedeckt sein.

Analyse im Internet

Durch Künstliche Intelligenz soll auch Content im Internet analysiert werden. Instagram will KIs bspw. zur Bekämpfung von Cyber-Mobbing einsetzen. Gerade bei den jüngeren Usern schießt der Prozentsatz der Opfer durch die Decke. Ganze 34% der Jugendlichen zwischen Zwölf und 19 sind betroffen. Im Jahr 2017 hat das soziale Netzwerk bereits den ersten Schritt getan und einen Algorithmus integriert, der bestimmte beleidigende Begriffe aus den Kommentaren erkennen kann. Diese Kommentare wurden dann herausgefiltert.

Nun soll diese Technik auch auf Bilder und Videos ausgeweitet werden. Zum einen werden die Bilder an sich analysiert. Wenn also z.B. zwei Personen nebeneinander abgebildet sind, greift der Mechanismus und prüft, ob hier jemand in ein negatives Licht gestellt werden soll. Wenn dem so ist, wird das verdächtigte Bild aber nicht sofort entfernt, sondern an einen menschlichen Mitarbeiter gesendet. Eine KI selbst über die Beseitigung eines Bildes entscheiden zu lassen, wäre unzuverlässig, weil es an Kontextverständnis fehlt.

Die Facebook-Tochter ist von Kontroversen und scharfer Kritik bis jetzt verschont geblieben. Der proaktive Einsatz der KI soll dafür sorgen, dass dies auch so bleibt.

KI in Deutschland

Die Wörter „technische Weiterentwicklung“ und „Bundesregierung“ in einem Satz zu verwenden, ist schon echt schwer. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat große Ziele für die deutsche KI-Entwicklung gesetzt. Bis 2025 sollen drei Milliarden Euro investiert und Deutschland als Marktführer etabliert werden. Ob sie da wieder mehr abgebissen hat, als sie kauen kann, bleibt abzuwarten. Mit den Versprechen in Sachen Breitbandinternet haben sich die Kanzlerin und der Rest der Bundesregierung bereits in der Vergangenheit nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert.

Frau Merkel hat sich ebenfalls für den Schutz vor einer Übernahme für strategisch wichtige Jungfirmen eingesetzt. So soll der Langzeitprofit hier bei uns im Land blieben. Staatliche Beihilfen für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz stehen auch zur Debatte. Das Markenzeichen „Made in Germany“ soll in der Zukunft auch für den KI-Markt prägend sein. Damit dieses Ziel erreicht wird, sollen rund 100 KI-Professuren geschaffen werden, denn es muss nicht nur die Entwicklung, sondern auch die Anwendung gefördert werden.

Mit einer 78-seitigen Strategie will die Bundesregierung nun das Rennen vom abgeschlagenen letzten Platz aus aufnehmen. Laut Plan sollen für die Erfüllung dieser Strategie nur vier Monate vergehen. Oder in anderen Worten: Lichtgeschwindigkeit. Deutschland ist jetzt quasi das eine Kind, welches das wichtigste Projekt des Jahres erst einen Abend vor der Präsentation anfängt. In Zukunft sollen viele kluge Köpfe zu uns ins Land gelockt werden. Mit den Gehältern in Übersee können wir zwar nicht mithalten, allerdings könnten wir ganze Leistungspakete anbieten, die auch Sicherheit für die Familie des Forschers bieten.

Um die KI-Forschung nach vorne zu bringen, muss auch die dafür nötige digitale Infrastruktur ausgebaut werden. Der neue Mobilfunkstandard 5G steckt allerdings in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Erst Anfang 2019 sollen die Lizenzen versteigert werden. Zum Vergleich: In China stehen bereits 400.000 funktionsbereite Masten…

 

Foto: AndSus / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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