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Porsche Mission E – Tribut an Morgen

Gefesselt und wie angewurzelt standen Besucher der 2015er Automobilausstellung IAA in Frankfurt bei Porsche und betrachteten ehrfurchtsvoll das Debüt des Porsche Mission E, dem ersten vollelektrischen Sportwagen aus dem Hause Porsche. Die Konzeptstudie begab sich sozusagen an die Startaufstellung und erhielt Anfang Dezember letzten Jahres grünes Licht für die Entwicklung. Das Projekt „Porsche Mission E“ wird Ende dieses Jahrzehnts auf den Markt kommen und die Pole Position an sich reißen; zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.

Uwe Hück, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG wörtlich: „…Porsche fährt mit der heutigen Entscheidung mit Vollgas ohne Geschwindigkeitsbegrenzung in die automobile und industrielle Zukunft.“ Damit wird er richtig liegen, denn der Porsche Mission E überzeugt bereits jetzt in allen Punkten. Design, Leistung, Reichweite, Ladezeiten und Optik. Innovativität par excellence. Mit dem Mission E schlägt Porsche ein bisher völlig neues Kapitel in der Sportwagengeschichte auf. Doch fangen wir ganz vorne an, auch wenn das auf den ersten Blick nicht ganz einfach zu fallen scheint, denn es ist alles neu, großartig und futuristisch.
 

Porsche Mission E
 

Vier Türen wird er haben, doch was ist daran besonders? Ganz einfach – die B-Säule wird in den Ruhestand geschickt und durch die umgangssprachlichen „Suicide-Doors“ ersetzt. Gemeint sind zwei sich gegenläufig öffnende Türen. Diese Neuerung ermöglicht ein komfortableres Einsteigen – sowohl für den Fahrer, als auch für die Passagiere im Fond. Apropos Passagiere – diese nehmen jetzt auf vier neuen Einzelsitzen Platz, die bei sportlicher Fahrweise den nötigen Seitenhalt garantieren und diesen Halt werden die Insassen definitiv brauchen, wenn der Pilot des Porsche Mission E die über 600 PS per Allrandantrieb abruft. In unter 3,5 Sekunden feuert der Mission E über die Tempo 100-Marke und in unter 12 Sekunden auf 200 km/h. Möglich machen dies zwei permanent-erregte Synchronmotoren. Diese beschleunigen den Sportwagen und gewinnen beim Bremsen Energie wieder zurück. Ein weiterer Pluspunkt und anders als bei allen anderen elektrisch angetriebenen Autos ist, dass die Batterien ihre volle Leistung auch bei mehrmaligen Beschleunigungen in kurzen Abständen erbringen. Somit schaffte er die Nordschleife am Nürburgring in unter acht Minuten.
 

Porsche Mission E
 

Doch jede Batterie hat irgendwann ein Ende. Die des neuen Porsche Mission E lassen allerdings einen Fahrspaß von über 500km Reichweite zu, bevor sie wieder aufgeladen werden müssen. Und da wären wir bereits bei der nächsten Innovation. Porsche bringt als erster Hersteller einen 800-Volt-Antrieb auf den Markt. Aufladezeit auf 80% der Batteriekapazität und somit weiteren 400km Reichweite: 15 Minuten!!! Wie das geht? Die Spannungsverdopplung macht es möglich. Hierdurch entstehen kürzere Ladezeiten bei gleichzeitiger Gewichtsreduzierung durch leichtere Kupferkabel mit reduziertem Querschnitt. Sollten dem Fahrer gerade keine 800 Volt zur Verfügung stehen, kann der Porsche Mission E natürlich auch an einer der üblichen 400-Volt-Stationen angeschlossen werden bzw. ganz gemütlich in der heimischen Garage induktiv geladen werden. Induktiv? Ja, richtig gehört. Mittels einer im Boden eingelassenen Spule muss der Mission E nichts weiter tun, als darüber geparkt zu werden und schon wird die Energie drahtlos an die sich im Wagenboden befindenden Batterien übertragen.

Bei Smart TVs in unseren eigenen vier Wänden ist es mittlerweile keine wirkliche Neuheit mehr, doch ein Auto, welches von uns mittels Blick- und Gestensteuerung die Instrumente bedienen lässt? Hologramme, die sich intuitiv auf die Sitzposition des Fahrers selbstständig ausrichten? Das ist neu und wieder einmal: innovativ.
 

Porsche Mission E
 

Faszinierendes Design von A bis Z. Die 130 Zentimeter flache Sportlimousine kommt serienmäßig vorne auf 21 und hinten auf 22 Zoll Rädern daher. Die Front wird von markanten Luftein- und –auslässen geprägt, während die Seiten und das Heck die komplett durchströmte Karosserie kennzeichnen. Somit steigt sowohl die Effizienz als auch die Performance, denn integrierte Luftführungen verbessern die Umströmung der Räder und die Auslässe in den Flanken verringern den Überdruck in den Radhäusern und den damit zusammenhängenden Auftrieb. Was ebenfalls auffällig ist, ist dass der Mission E über keinerlei Außenspiegel verfügt. Diese mussten kleinen Kameras in den Flanken weichen.

Außenspiegelgleich projizieren die Kameras ein aktuelles Bild auf die Ecken der Frontscheibe im Inneren des Fahrzeugs und bescheren dem Fahrer somit einen besseren Überblick nach hinten. Zudem lassen sich hier Sicherheitsinformationen aktiv anzeigen. Auf Grund des fehlenden Getriebetunnels ist jetzt deutlich mehr Platz als vorher. Der Innenraum wirkt größer, aufgeräumter, luftiger.

Ebenfalls völlig neu wird das Anzeige- und Bedienkonzept des Porsche Mission E. Alles getreu dem Motto: Intuitiv, schnell und ablenkungsfrei. Porsche O-Ton: „Geschaffen für einen Sportwagen von morgen.“ Das Fahrerdisplay ist gebogen, flach und freistehend. OLED-Technologie zeigt dem Piloten fünf Rundinstrumente auf dem dargestellten Kombiinstrument. Mit dabei sind Funktionen wie Connected Car, Performance, Drive, Energie und Sport Chrono. Ein Eye-Tracking-System erkennt mittels Kamera genau, auf welches der Instrumente der Fahrer gerade blickt. Doch es geht noch weiter. Wie vorhin angesprochen folgt das Display in einem Parallaxe-Effekt der Körperhaltung und Sitzposition des Fahrers.

 

Porsche Mission E
 

Irgendwie hat es Porsche geschafft selbst Fahrspaß darstellen zu können. So erkennt eine kleine Kamera im Innenspiegel, wenn der Fahrer gute Laune hat und zeigt dies als Emoticon auf dem OLED-Rundinstrument. Dieser Smiley, zusammen mit diversen Informationen, lässt sich on top dann noch via Social Networks teilen. Wenn die Kamera dann noch ein Selfie von uns schießt, kann nichts mehr schiefgehen! Ebenso wie das Kombiinstrument steckt auch die gesamte Armaturentafel voller Neuheiten. Holografische Displays mit dreidimensionaler Tiefenwirkung und Apps, über die der Fahrer oder Beifahrer Medien, Klima und Navigation steuern kann – das Ganze wird rein durch Gesten gesteuert. Greifen bedeutet auswählen, ziehen heißt steuern.

 

Fotos: Porsche PR

Ajouré MEN Redaktion
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