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Der neue Lamborghini Aventador S: Wo 1,36 m Höhe auf 740 PS treffen

Die Modell-Liste aus dem Hause Lamborghini ist im Laufe der Jahre lang geworden. Manche haben vielleicht den ein oder vergessen, weshalb wir an dieser Stelle mal eine kurze Gedenkminute einlegen möchten um kurz sämtliche, seit 1964 produzierten Lamborghini, aufzuzählen.

Der Startschuss der Serienmodelle erfolgte 1964 mit dem Lamborghini 350 GT, gefolgt vom 400 GT. Danach reihten sich der Miura, Isolero, Espada und Jarama dahinter. Ab 1974 ging der Lamborghini Countach an den Start. Beinahe zeitgleich kam der Urraco und der Lamborghini Silhouette. 1981 startete der Jalpa, dann der LM002 und ab 1990 der Diablo. Ab 2001 hieß es für den Murciélago „GO“, der sich die erste Dekade des 21. Jahrhunderts mit dem Lamborghini Gallardo teilte.

Seit 2011 rollte das Meisterwerk Aventador vom Band. Der Nachfolger des Gallardo, der Lamborghini Huracán, wird seit 2014 produziert. Die eine Millionen, zwei Millionen und drei Millionen Euro teuren Modelle Reventón und Centenario und Veneno sollen an dieser Stelle nicht übergangen werden, reihen sich aber in Sachen Exklusivität in einer nochmals anderen Liga ein.

So, genug vom nostalgischen Geträume – es wird aktuell. Die nächste Generation des Aventador ist da. Und er kommt vollgepackt mit neuer und überarbeiteter Technik, teilweise neuem Look und Vierrad-Lenkung daher. Doch damit nicht genug. Aber eins nach dem anderen…
 

Lamborghini Aventador S Heck
 

Angetrieben wird der neue Lamborghini Aventador S durch einen stärkeren V12-Saugmotor mit 740 PS. Der sechseinhalb Liter V12-Motor verteilt seine Kraft auf 1,575 Kilo Trockengewicht des Aventador S. Somit kommt auf jedes PS nur 2,13 Kilogramm. Langsam war gestern! Apropos „langsam“. Der neue Aventador S bekommt natürlich maßgeschneiderte Reifen von Pirelli. Genau genommen den Pirelli P Zero, der wegen der neuen Vierrad-Lenkung ebenfalls überarbeitet wurde. Im Zaum hält ihn eine hydraulische Zweikreis-Bremsanlage mit Unterdruck–Bremskraftverstärker, Sechskolben–Bremssätteln vorn und Vierkolben–Bremssätteln hinten.

Die Carbon-Keramik-Bremsscheiben mit 400 mm Durchmesser vorne und 380 mm hinten werfen beim Betätigen dermaßen endgültig den Anker, als gäbe es kein Morgen. Aber wer will schon freiwillig in solch einem Fahrzeug bremsen? Gas geben macht hier durchaus mehr Sinn und vor allem mehr Freunde. Von Null auf 100 km/h braucht der Aventador S lediglich 2,9 Sekunden. Nach insgesamt 8,8 Sekunden fliegt bereits die 200 km/h kurz sichtbar über die Tachoanzeige, bevor nach 24,2 Sekunden die 300 Stundenkilometer geknackt werden.

Der Vortrieb endet allerdings erst mit der Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h. Wer überlegt, von Tempo 100 eine Vollbremsung hinzulegen, dem sei an dieser Stelle kurz gesagt, dass die Nase des Piloten nach nur 31 Metern Bremsweg am Lenkrad kleben könnte.

Auch in Sachen Verbrauch kann sich der neue Lambo durchaus sehen lassen. Na gut, dass ein V12-Saugmotor kein Wenigschlürfer ist, sollte an dieser Stelle klar sein. Der Tank fasst 85 Liter. Auf 100 Kilometer innerorts schluckt der Aventador S 26,2 Liter. Aber wer fährt damit 100 Kilometer durch die Stadt? Das bessere Revier für dieses Prachtexemplar sind Überlandstraßen und Autobahnen.

Hier sinkt der Verbrauch, nicht zuletzt auch dank des 7-Gang-ISR-Getriebes mit robotisierten Gangwechseln in nur 50 Millisekunden, auf nur noch 11,6 Liter. Ebenfalls verbrauchreduzierend handelt das Start-/Stop-System und die Tatsache, dass sich sechs der zwölf Zylinder abschalten, sofern diese nicht benötigt werden.

Kombiniert fallen also 16,9 Liter auf 100 Kilometer durch den Tank. Aber alles natürlich unter besten Bedingungen und alles andere als Vollgas. Denn wer hier die 740 PS abruft, der steht am Ende des Tages schneller an einer Tankstelle, als ihm lieb ist. Doch wen juckt eigentlich der Verbrauch bei einem Fahrzeugpreis von knapp 282.000 Euro (OHNE STEUERN)?!
 

Lamborghini Aventador S Seitenansicht
 

An dieser Stelle möchten wir gerne das extra auf der Pressemitteilung angegebene Kofferraumvolumen angeben (wir haben herzlich gelacht… Kofferraum im Aventador). Wie dem auch sei – der Aventador S fasst immerhin 140 Liter.

Stefano Domenicali, Chairman und Chief Executive Officer bei Automobili Lamborghini wörtlich: „Dies ist die nächste Generation des Aventador und ein neuer Meilenstein bei Technologie und Performance in der Entwicklung von Supersportwagen. Der Aventador S verkörpert ein visionäres Design, wegweisende Technik und reine Fahrdynamik und definiert das Supersportwagen Konzept auf einem neuen Niveau.“

Auch wenn das Profil nach wie vor eindeutig einen Aventador zeigt, wurden dennoch an Front und Heck Weiterentwicklungen verbaut. Durch diese diversen Modifikationen erreicht der Aventador S eine neue aerodynamische Effizienz. Entworfen wurden die neuen Elemente von Lamborghini Centro Stile. Diese neuen Elemente erinnern absichtlich an vergangene Ikonen aus dem Hause Lamborghini. Als Beispiel nennt Lamborghini die neuen hinteren Radhäuser, die an die des Ur-Countach erinnern sollen.

Die Front bekommt einen längeren Frontsplitter für bessere aerodynamische Effizienz, das Heck einen schwarzen, und auf Wunsch Carbon, Diffusor. Dank der Neuerungen verbessert sich der Abtrieb an der Vorderachse um über 130 %.

Der Heckflügel nimmt je nach Geschwindigkeit und Fahrmodus bis zu drei verschiedene Stellungen ein und sorgt somit für eine bessere Balance des Fahrzeugs. Der Wirkungsgrad des Flügels verbessert sich im Vergleich zum Vorgänger bei niedrigem Strömungswiderstand um mehr als 400 %.
 

Lamborghini Aventador S Cockpit
 

Wenn wir schon beim Thema Fahrmodi sind: Der neue Aventador S verfügt über vier verschiedene Fahrmodi, die auf die Bezeichnung STRADA, SPORT, CORSA und EGO hören.

Die Bedeutung ist beinahe selbsterklärend und eingefleischten Lamborghini-Fans bestens bekannt. STRADA für den Alltag, SPORT für außerhalb der Stadt und CORSA für die Rennstrecke. Der neue EGO Modus bietet dem Fahrer die Möglichkeit diverse Einstellungen nach persönlichem Belieben zu programmieren.

Auch das Cockpit wurde überarbeitet und bietet neue Funktionen. Die neue digitale Instrumententafel lässt sich vom Fahrer nach Belieben anpassen. Über die Tatsache, dass Apple CarPlay zur Serienausstattung gehört, dürften sich einige sehr freuen.

Lust bekommen auf den Aventador S? Die Markteinführung ist bereits für das Frühjahr diesen Jahres geplant.

Wir wünschen viel Vergnügen bei der Probefahrt!

 

Fotos: Media Lamborghini

Ajouré MEN Redaktion
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