AjoureTechnikAuto & MobilitätDer 2017-er NISSAN GT-R - Upgrade für den Porsche-Killer

Der 2017-er NISSAN GT-R – Upgrade für den Porsche-Killer

Wie schön war die Alleinherrschaft der Supersportler aus den Häusern Ferrari, Porsche, Lamborghini und Co. Deren Deluxe-Sportwagen waren und sind für Preise jenseits der 200.000 Euro-Marke zu erwerben. Doch diese Summen musste man damals zahlen, um einen reinrassigen Supersportler zu besitzen, um auf den Straßen die Nase vorn zu haben. Zumindest bis 2007. Denn da kam, wie aus dem Nichts, ein kleiner Japaner um die Ecke und zeigte, dass man für weniger als die Hälfte des Preises eines Porsches einen extremen Sportwagen an den Mann bringen kann. Schnell war der Mythos Nissan GT-R geboren. Ein Fahrzeug, welches in Performance, Geschwindigkeit und Leistung jedem seiner Konkurrenten das Fürchten lehren sollte. Und das für unter 100.000 Euro. Ein Hype war geboren.

Zehn Jahre ist es her, als Nissan mit dem GT-R an den Start ging. Die YouTube-Videos, in denen sich ein GT-R mit 911er, Ferraris und vielen anderen Luxus-Sportlern anlegt, gehören zu den meist gesehenen Videos für PS-Freunde. Und während man auf der Straße bei einem Porsche zweimal hinschauen muss, um zu sehen, welcher Elfer einem jetzt im Rückspiegel sitzt, weiß man beim GT-R schon immer: „Damit ist nicht zu spaßen.“

In der jüngsten Evolutionsstufe motzt Nissan den GT-R weiter auf. Allerdings bekommt der 2017er nicht nur eine steifere Karosseriestruktur und ein modifiziertes Fahrwerk, sondern ebenfalls eine Leistungssteigerung und ein komplett überarbeitetes Interieur. Doch eins nach dem anderen …
 

NISSAN GT-R 2017
 

Der neue Nissan GT-R, natürlich wieder allradbetrieben, verfügt über einen Twin-Turbo-Sechszylinder, welcher im Vergleich zum Vorgänger 20 PS mehr Leistung bringt. Bedeutet unterm Strich, dass das 3,8 Liter-Aggregat 570 PS und 637 Nm-Drehmoment entwickelt. Wie Nissan das geschafft hat? Ganz einfach: Variable Steuerung des Zündzeitpunkts in den einzelnen Zylindern, sowie zusätzliche Leistung für die Turbolader. Wer jetzt denkt „Moment, das kenne ich doch!“, der liegt an dieser Stelle richtig, denn diese Technik gab es zuvor nur beim Nissan GT-R NISMO. Alles zusammen macht den neuen GT-R bissiger und leistungsstärker denn je.

Auch karosserietechnisch hat sich der GT-R weiterentwickelt. Allerdings nicht, um dem GT-R einfach ein neues Design zu geben, sondern ausschließlich für bessere Effizienz und Aerodynamik. Die Front ziert ein deutlich größerer Kühlergrill als beim Vorgänger. Matt-Chrome „V-Motion“-Strebe sowie Netzstrukturgitter kommen der Beatmung des Motors wesentlich zu Gute. Für eine optimierte Fahrstabilität kommt eine neu gestaltete Motorhaube zum Einsatz. Ebenfalls neu sind Spoilerlippe und Stoßfänger, welche für besseren Abtrieb sorgen. Diese Verbesserungen sind hier nicht nur bei langsamen Geschwindigkeiten zu spüren, sondern auch und vor allem jenseits der 200 km/h Marke.

Ebenfalls neu sind ein Diffusor in Silber-Finish, neue Lufteinlässe und breitere Seitenschweller. Hierdurch macht der neue GT-R einen noch bulligeren und aggressiveren Eindruck. Geblieben hingegen sind die GT-R-bekannten vier runden Rückleuchten.
 

NISSAN GT-R 2017
 

Kommen wir zu dem, was man damals als „Manko“ sehen konnte: das Interieur.

Hier hatte der Ur-GT-R so seine Schwächen, denn Hochwertigkeit sah anders aus. Nicht, dass ein beledertes, optisch schön gestaltetes Cockpit zwingend einen Aufpreis von 100.000 Euro zum Konkurrenten rechtfertigen würde, aber es war doch dem ein oder anderen ein Dorn im Auge. Scheint so, als hätte Nissan diese Problematik auch erkannt und behoben. Der neue Nissan GT-R zeigt sich jetzt auch von Innen von seiner besten Seite.

Wer im neuen GT-R Platz nehmen darf und gleichzeitig den Vorgänger kennt, der wird bemerken, dass Nissan bei der Innenraumgestaltung das Niveau deutlich angehoben hat. Wertige Materialien wohin das Auge blickt. Gut, es ist nicht zwingend alles im Preis mit inbegriffen, aber man hat immerhin die Option zum Beispiel das Armaturenbrett mit Nappa-Leder beziehen zu lassen. Nissan selbst schreibt: „Kunstvoll von Meisterhand konfiguriert und vernäht, wirkt jedes Interieur fast wie ein Unikat.“

Die Mittelkonsole wurde merkbar verändert. Insgesamt macht es den GT-R somit übersichtlicher. Nicht zuletzt, weil auch die vielen Knöpfe von 27 auf elf reduziert wurden. Diese fehlen jetzt zwar optisch, jedoch wurden die Funktionen sozusagen in das integrierte Audio- und Navigationssystem gepackt. Der neue IT-Commander sorgt für weniger Ablenkung, da der 8-Zoll-Touchscreen nicht mehr zwingend benutzt werden muss. Was allerdings benutzt werden sollte (besonders für mehr sportliches Feeling) sind die Schaltwippen. Diese befinden sich nun nicht mehr an der Lenksäule, sondern praktischerweise direkt am Lenkrad. Bedeutet: Die Hände können am Lenkrad bleiben und die Gangwechsel gehen noch schneller von dannen als ohnehin schon.
 

NISSAN GT-R 2017
 

Getreu dem Motto „Augen auf und Ohren auch“ bekommt der neue GT-R erstmals eine Titan-Abgasanlage mit ventilgesteuerter Klappe, welche für sehr hohe Abgastemperaturen und eine „außergewöhnlich kraftvolle Resonanz“ ausgelegt ist. Durch zusätzliche Luftführungskanäle vor dem Schalldämpfer werden heiße Abgase schnell abgeführt. Etwas schade finden wir an dieser Stelle, dass die Lautstärke des Auspuffgeräuschs im Teillastbetrieb etwas zurückgenommen wurde. Bedeutet, dass der GT-R im Stadtverkehr ein Leisetreter sein wird. Zumindest solange, bis man das Gaspedal antippt, denn dann ist alles wieder chic.

 

Fotos: Presse Nissan

Ajouré MEN Redaktion
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