AjoureStyleMen's CareWie du weißere Zähne bekommst, ohne deinem Zahnschmelz zu schaden

Wie du weißere Zähne bekommst, ohne deinem Zahnschmelz zu schaden

Strahlend weiße Zähne gelten als Schönheitsideal. Logischerweise hat das mit der Hygiene zu tun. Doch die Farbe unserer Zähne ist nicht bei jedem Menschen gleich. Einige haben von Natur aus eine gelbe oder graue Färbung und fast jede Zahnfarbe verändert sich im Laufe des Lebens. Dass Nikotin und Alkohol dabei ein Wörtchen mitreden, sollte jedem klar sein. Was also tun, um einen Ausgleich zu schaffen? Wir zeigen es dir.
 

Gelb ist gar nicht schlecht!

Warum sind eigentlich unsere Zähne generell eher gelblich statt weiß? Das weißeste an den Zähnen ist nur der Zahnschmelz, der sich im Laufe das Lebens von Säuren abnutzt. Das Zahnbein darunter hat eine gelbliche Farbe, aber regeneriert sich ein Leben lang, dank der Biomineralisation. Die gelbliche Farbe kommt also von Mineralien wie z. B. Calcium und Phosphat und ist ganz natürlich. Bevor du also drittklassigen Ratgebern glaubst und mit Erdbeeren oder Backpulver anfängst, deinen Zahnschmelz kaputtzuschmirgeln, könntest du damit anfangen, deinen Zahnschmelz zu schützen.

Fun Fact: Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz in deinem Körper, aber trotzdem beschädigst du ihn jeden Tag unwissentlich.
 

Rette den Zahnschmelz

„Der Zahnschmelz (Neulateinisch Enamelum, früher Substantia adamantinea) ist die äußere Schicht der Zähne der Landwirbeltiere (Tetrapoda) und liegt im Bereich der Zahnkrone dem Dentin (Zahnbein) auf.“

Das zumindest sagt uns Wikipedia und wir fühlen dem mal auf den Zahn: Der Zahnschmelz ist fast unverzichtbar für dich. Er ist der Schutz für das Zahnbein und besitzt keine Nerven, sodass deine Zähne, wenn sie Schaden nehmen, nicht sofort wehtun. Er kann sich aber leider nicht regenerieren und deshalb gilt es, ihn zu schützen. Denn sonst wirst du nämlich nie wieder weder warmes noch kaltes Essen zu dir nehmen können und auf Zucker und Säuren verzichten müssen.

Säuren sind die größte Gefahr für den Zahnschmelz. Leider enthalten viele Obstsorten Säuren, die zur regelrechten Zersetzung beitragen. Wenn du einen Apel isst, bedeutet das aber nicht gleich die Selbstzerstörung deines Gebisses. Viel eher wird der Schmelz nur weich von der Säure, ist in diesem Zustand aber anfällig für Schäden und kann sich nicht selber schützen. Der weiche Schmelz lässt sich dann nämlich durch einfaches Zähneputzen leicht kaputt bürsten. Darum solltest du immer mindestens 30 Minuten, nachdem du dich mit Trauben hast füttern lassen, mit dem Zähneputzen warten. Welche Lebensmittel besonders viel Säure enthalten, erkennst du an dem Gefühl, das sie hinterlassen. Fühlen sich deine Zähne nicht glatt, sondern rauer an, so hast du gerade etwas sehr Säurereiches zu dir genommen. Dieses Gefühl kennst du sicher, von sehr zucker- oder zitrushaltigen Limonaden und Säften. Am besten wäre natürlich der Verzicht oder zumindest eine Minimalisierung von Limonaden, Sport- und Softdrinks.

Logischerweise sind auch zu viel Druck und eine zu harte Bürste ein Zahnschmelz-Killer. Achte beim Kauf einer Zahnbürste, dass sie nicht härter als mittelhart ist. Außerdem solltest du deine Zahnbürste alle 2 Monate ersetzen, weil sie bis dahin etwas 30% ihrer Reinigungswirkung eingebüßt und die Bildung von Keimen dafür stark zugenommen hat. Zudem sollte sie dichte Borsten besitzen. Nach dem Essen solltest du – wegen der Säuren – eine ganz Stunde warten oder zumindest deinen Mund einmal gut ausspülen, bevor du dir die Zähne putzt.

Doch zur Abwechslung auch eine gute Nachricht: Zuckerfreier Kaugummi regt den Speichelfluss an und hilft, Säuren zu neutralisieren. Am besten nimmst du nach jeder Mahlzeit einen. Yippie, zuckerfrei…

Wusstest du, dass Calcium des Zahnschmelzes bester Freund ist? Milch, Jogurt, Käse etc. reduzieren den Säuregehalt im Mund. Der Schmelz ist dir für ein Stück Käse oder einen Naturjoghurt zum Nachtisch also sehr dankbar.
 

Verfärbende Stoffe

Schwindender Zahnschmelz ist eine Sache, die andere sind Lebensmittel sowie Genussmittel und Medikamente, die deine Zähne und deren Unschuld bedrohen. Jedoch sind Medikamente wie Antibiotika normalerweise nicht sehr gefährlich und können nur eine relativ kurzfristige Verfärbung verursachen. Eine einzige professionelle Zahnreinigung beseitigt den unnötig neuen Look.

So ähnlich verhält es sich auch mit kurzfristigen Verfärbungen durch Rotwein, Schokolade und Beeren. Jedoch können diese und weitere Kandidaten wie Kaffee, Tee, Cola und Zigaretten bei einer mangelhaften Pflege auch langfristige Zahnverfärbungen verursachen und schlimme Folgen mit sich ziehen.

Dies ist auch ein Grund, warum man diese Genussmittel nur in Maßen und nicht in Massen konsumieren sollte. Diejenigen, die keine Disziplin haben, können sich schnell auf ein Erholungsgebiet für Mikroorganismen namens Happy-Candy-Kariesland in ihren Zähnen freuen.
 

Home Bleaching

Bleaching ist eine verbreitete Technik, um ohne Umwege weißere Zähne zu bekommen. Da wir in diesem Artikel aber weniger über „unnatürliche“ Methoden sprechen wollen, halten wir uns hier dementsprechend etwas kürzer. Dennoch ist Bleaching sehr wirksam, da durch Oxidation die Farbpigmente im Zahnschmelz aufgehellt werden. Das Bleaching gilt als unschädliche und sichere Möglichkeit, wenn es sachgerecht durchgeführt wird.

Das sicherste Home Bleaching basiert auf einer individuellen Zahnschiene und sollte beim Zahnarzt praktiziert werden. Dein Zahnarzt misst Unter- und Oberkiefer, um dir eine Schiene, ähnlich einer Spange, anfertigen zu lassen. In einer darin enthaltenen Kammer wird das Oxidationsgel eingelassen. Diese Schiene trägst du je nach Absprache mal 30 Minuten am Tag oder eine ganze Nacht lang. Dein Zahnarzt entscheidet über die Länge der Prozedur, die insgesamt ein oder bis zwei Wochen lang wiederholt wird. Eine maßangepasste Schiene kann bis zu 300 € kosten und das dazugehörige Gel kostet ebenso einen beträchtlichen Aufschlag.

Als günstigere Variante gibt es diverse Produkte in Drogerien oder online zu kaufen. Die Erfolge sprechen bei guter Qualität des Sets für sich. Man sollte sich jedoch vorher etwas mehr damit auseinandersetzen, um zu vermeiden, dass man bis zu 80 € ausgibt und sich auch noch die eigenen Zähne ruiniert. Das Gel basiert übrigens auf Wasserstoffperoid (H2o2).

Andere Methoden sind zum Beispiel, die Zähne mit Gel-Pflastern zu behandeln, oder den Wirkstoff von Hand aufzupinseln.
 

Niemals nachmachen!

Im Internet kursieren diverse Videos mit Life-Hacks von „Genies“, die ihre Zähne mittels Backpulver bleichen, indem sie es wie Zahnpasta benutzen. Dies mag funktionieren, da die winzigen Körnchen die Verfärbungen auf den Zähnen abschleifen. Jedoch wird der Zahnschmelz ebenfalls mit abgeschliffen. Langfristig werden deine Zähne immer rauer, wodurch eine größere Angriffsfläche entsteht und sie nur noch schneller vergilben.

Das Gleiche gilt für Salz und auch für Zitronen. Logischerweise gehen deine Zähne nicht gleich beim ersten Ausprobieren kaputt, aber bei häufiger Anwendung werden sie mit hundertprozentiger Sicherheit geschädigt sein.
 

Die natürliche Lösung für weiße Zähne

Es ist gar nicht so leicht, seine Zähne extrem weiß zu bekommen, wenn sie von Natur aus etwas dunkler sind. Also fangen wir damit an, sie überhaupt erst einmal so weiß, wie nur möglich zu bekommen.

Das richtige Zähneputzen:
Es ist enorm wichtig, seine Zähne regelmäßig zu putzen. Einmal am Tag Zahnseide und zweimal à drei bis fünf Minuten putzen reichen hierbei vollkommen aus, um alle Essensreste, Zuckerüberbleibsel und Rauchablagerungen zu entfernen.

Zahnweißpasta:
Sie ist der Raucherzahncreme im Prinzip sehr ähnlich. Beide beinhalten kleine Partikel, die wie beim Backpulver die Oberfläche des Zahnschmelzes abschleifen. Allerdings sind es hier so wenige Teilchen, dass es den Zahnschmelz nur kaum stört. Die Raucherzahnpasta ist aber nicht für einen langfristigen Gebrauch gedacht und sollte nicht zu fest aufgedrückt werden. Beide Varianten funktionieren, sind aber nicht besonders effektiv.

30 x kauen:
Mal davon abgesehen, dass Kauen die Durchblutung im Kopf und den Muskelaufbau fördert, Stress abbaut und man sogar dadurch abnimmt, reinigt es sogar durch Reibung deine Zähne.

Vitamin C:
Welch eine Ironie, dass Orangen, Zitronen und Erdbeeren auf eine andere Art und Weise wiederum gut für deine weißen Beißerchen sind. Der hohe Vitamin C-Gehalt in diesen und anderen Lebensmittel haben eine selbstreinigende Folgewirkung. Er beugt außerdem Zahnfleischentzündungen vor und fördert den besten natürlichen Zahnreiniger – Speichel.

Milchprodukte:
Sie unterstützen nicht nur den Zahnschmelz, sondern den gesamten Zahn. Milch, Jogurt und Käse stärken nämlich durch das Calcium Zähne und Zahnfleisch.
 

Exotische Hausmittel

Kurkuma:
Ist eine indische Heil- und Gewürz-Pflanze, deren charakteristische, sattgelbe Farbe wir z.B. als Pulverform und Bestandteil von Curry oder anderen Gerichten aus der indischen Küche kennen. Sie sieht aus wie eine orange-farbene Ingwerwurzel und wirkt, wenn man ein Stück lange genug kaut, sehr aufhellend für die Zähne. Die Kombination mit schwarzem Pfeffer vervielfacht ihren Effekt.

Kokosnussöl:
Produkte aus Kokosnuss sind erstaunlicherweise Alleskönner. Zwei Esslöffel wie eine Mundspülung durch die Zähne ziehen und das Kokosöl reinigt alle Zwischenräume in deinem Mundraum. Dies funktioniert mit einem Esslöffel Oliven- oder Sonnenblumenöl fast genauso gut, ist aber geschmacklich eher eine Zumutung.

 

Foto: PeopleImages / Getty Images

Ajouré MEN Redaktion
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