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Was gegen Erektionsstörungen wirklich hilft

Ein Fünftel aller Männer zwischen 35 und 70 Jahren hat schon Erfahrungen mit einer Erektionsstörung gemacht. Impotenz, Potenzstörungen, mangelnde Standfestigkeit, “keinen mehr hochkriegen” – das Problem hat viele Namen. Medizinisch korrekt spricht man von erektiler Dysfunktion. Von einer richtigen Erektionsstörung sprechen Mediziner allerdings erst, wenn über einen längeren Zeitraum die meisten Versuche Sex zu haben am unerigierten Glied scheitern oder wenn eine Erektion beim Geschlechtsverkehr nicht lange aufrechterhalten werden kann. Herrscht bei dir also nur hin und wieder eine Flaute im Bett, handelt es sich noch nicht zwangsläufig um eine behandlungsbedürftige Störung. Trotzdem ist die Situation natürlich für dich und deine Partnerin belastend.

Die Ursachen von Erektionsstörungen sind vielfältig. Während in jüngeren Jahren häufig psychische Hintergründe bestehen, sind bei älteren Männern vor allem körperliche Ursachen schuld an den Erektionsstörungen. Krankheit, Stress in der Partnerschaft oder am Arbeitsplatz, Ärger im sozialen Umfeld, all das kann sich negativ auf deine Standfestigkeit auswirken. Der Tag war sehr stressig, der Chef hat Druck gemacht und dann plötzlich funktioniert abends im Bett mit deiner Partnerin nichts mehr wie gewohnt. Häufig beginnt hier der Teufelskreis der stressbedingten Erektionsstörung. Vor dem nächsten Sex schießen dir vielleicht Gedanken durch den Kopf wie “Werde ich diesmal wieder versagen?” oder “Hoffentlich bekomme ich diesmal eine Erektion”. Diese Gedanken und die Angst vor dem erneuten Versagen, sorgen wieder für Stress, auch wenn der Tag diesmal vielleicht sogar recht entspannt war. Unter Stress bildet der Körper Hormone, die eine Erektion verhindern oder den Penis frühzeitig erschlaffen lassen. Somit hat sich die Prophezeiung des erneuten Versagens selbst erfüllt und die Angst vor dem nächsten Versuch steigt.

Doch Stress und Angst sind nicht alleiniger Auslöser von Erektionsstörungen. Oft steckt eine körperliche Ursache hinter dem Problem. Nicht selten sind Erektionsstörungen sogar ein Frühsymptom schwerer Erkrankungen, die der Behandlung bedürfen.

Störungen bei der Durchblutung verhindern eine Erektion durch eine zu geringe Blutzufuhr. Ursachen können Bluthochdruck, erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte, Arteriosklerose oder Diabetes mellitus sein. Auch Hormonstörungen wie ein Testosteronmangel, eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Schilddrüsenüberfunktion oder ein zu hoher Prolaktinwert können dafür sorgen, dass dein Penis nicht mehr richtig steif wird. Dasselbe gilt für Leber- und Nierenerkrankungen und Schlafapnoe. Rauchen kann ebenso wie Alkoholmissbrauch oder Drogenkonsum die Erektionsfähigkeit einschränken. Wenn du unter Erektionsstörungen leidest und Medikamente nimmst, solltest du einen Blick in den Beipackzettel deiner Arzneimittel werfen. Mittel gegen Bluthochdruck, Antidepressiva und Mittel gegen gutartige Prostatavergrößerungen können sexuelle Störungen verursachen. Leidest du schon seit längerer Zeit unter Erektionsstörungen, nimmst Medikamente oder hast weitere Symptome, die auf eine zugrunde liegende Erkrankung hinweisen, solltest du in jedem Fall einen Arzt aufsuchen und ihm deine Probleme schildern.
 
Tipps gegen Errektionsstörungen

 

Mit diesen zehn Tipps kannst du deinen Teil dazu beisteuern, damit es im Bett wieder besser läuft:

1. Achte auf deine Ernährung

Deine Ernährung beeinflusst nicht nur dein Gewicht, sondern auch deine Blutfettwerte und den Blutdruck. Erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck wirken sich negativ auf die Erektionsfähigkeit aus. Mediterrane Kost hat einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System und die sexuelle Funktion. Typisch für die mediterrane Kost sind viel frisches Gemüse und Obst, Vollkornprodukte, Olivenöl und Fisch sowie mageres Fleisch.
 

2. Vermeide Übergewicht

Eine Studie aus 2009 zeigte, dass Männer, die einen Taillenumfang über 102 cm aufweisen, ein 50% höheres Risiko für Erektionsstörungen haben. Der ideale Bauchumfang sollte weniger als 94cm betragen. Solltest du übergewichtig (BMI>25) oder adipös (BMI>30) sein, kann eine Gewichtsreduktion deine Erektionsstörungen mildern.
 

3. Treibe regelmäßig Sport

Körperliche Betätigung wirkt sich ebenso wie eine gesunde Ernährung positiv auf deine Blutgefäße und damit auch auf die Erektionsfähigkeit aus. Zudem kannst du Übergewicht abbauen, was, wie eben schon erwähnt, gut für deine Standfestigkeit ist. Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich mangelnde Bewegung negativ auf die Potenz auswirkt. Das Risiko einer Erektionsstörung halbiert sich, wenn du dich körperlich betätigst. Doch Bewegung wirkt nicht nur präventiv, sondern kann auch bestehende Störungen heilen oder zumindest abmildern. Dabei muss es aber kein Hochleistungssport sein. Moderate Bewegung an mindestens fünf Tagen in der Woche zeigt schon eine positive Wirkung. Optimal wäre es, wenn du mit deinen sportlichen Aktivitäten 1000 bis 1500 Kalorien in der Woche ver-brennst. Schwimmen und Laufen sind dafür besonders geeignet. Radfahren solltest du aber eher vermeiden.
 

4. Höre auf zu rauchen

Nikotin führt zu Arteriosklerose und diese wiederum zu Erektionsstörungen. Das Rauchen wirkt sich aber nicht nur langfristig negativ auf den Gefäßzustand aus, sondern jede Zigarette führt direkt beim Rauchen zu einer Verengung der Gefäße. Eine Zigarette vor dem Sex kann also dafür sorgen, dass dein Penis schlaff bleibt. Die Durchblutung des Penis bessert sich übrigens schon wenige Tage, nachdem du das Rauchen aufgegeben hast.
 

5. Trinke wenig oder gar keinen Alkohol

Bei einem Blutalkoholspiegel von 0,5 Promille kriegst du nur noch sehr schwer eine stabile Erektion. Hast du mehr als 1 Promille Alkohol im Blut, ist eine Erektion so gut wie ausgeschlossen. Dauerhafter Alkoholkonsum schädigt das Nervensystem und die Leber. Die Folge sind erhöhte Östrogenspiegel und eine gestörte Reizleitung. Beides beeinflusst deine Erektionsfähigkeit negativ.
 

6. Lass deinen Testosteronspiegel kontrollieren

Insbesondere nach dem 40. Lebensjahr sinkt dein Testosteronspiegel. Ein Arzt kann deine Werte kontrollieren und bei zu niedrigen Werten medikamentös gegensteuern.
 

7. Bau Stress ab

Stress ist ein absoluter Lustkiller. Meide Situationen, die Stress erzeugen oder erlerne Entspannungstechniken, die dir zu mehr Gelassenheit verhelfen.
 

8. Meide Anabolika

Anabole Steroide sind in der Fitness-Szene weit verbreitet. Sie lassen zwar die Muskeln anschwellen, dafür aber die Hoden schrumpfen. Die Folge ist ein Testosteronmangel mit Störungen der sexuellen Funktionen.
 

9. Sprich mit deiner Partnerin

Vielleicht fühlst du dich durch deine Erektionsstörungen nicht mehr als richtiger Mann oder als Versager und dein Selbstwertgefühl ist erschüttert. Eventuell ziehst du dich sogar in der Partnerschaft zurück und gehst deiner Partnerin aus dem Weg. Deine Partnerin ist verunsichert und befürchtet möglicherweise sogar, dass sie etwas falsch gemacht hat oder nicht mehr attraktiv genug für dich ist. Such das Gespräch mit deiner Partnerin und sprecht gemeinsam über eure Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen. Das nimmt für beide Seiten den Druck aus der unangenehmen Situation.
 

10. Achte auf deinen Blutdruck, deine Cholesterinwerte und deinen Blutzuckerspiegel

Ein zu hoher Blutzuckerspiegel, zu hohe Cholesterinwerte und ein zu hoher Blutdruck sind Gift für deine Erektionsfähigkeit. Solltest du die erhöhten Werte nicht mit einer gesünderen Ernährung in den Griff bekommen, solltest du einen Arzt aufsuchen, damit dieser dir geeignete Medikamente zur Senkung verschreiben kann.

 

Foto © RapidEye; Talaj/iStock.com

Ajouré MEN Redaktion
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