AjoureLifestyleDie besten & schlechtesten Neuverfilmungen

Die besten & schlechtesten Neuverfilmungen

Ein Regisseur der sich dafür entscheidet, eine Neuverfilmung zu produzieren, braucht vor allem eines: Mut. Heutzutage werden neu aufgesetzte Filme meist als einfallslos abgetan. Was daran liegen mag, dass die Filmindustrie zu offensichtliche Tricks benutzt, um noch mehr Geld aus unseren Taschen zu holen. Wenn der letzte Part einer Filmreihe kurzerhand in vier weitere Teile aufgeteilt wird, fragt man sich doch, ob man überhaupt einen einzigen Teil davon sehen muss. Dass die Kinobesucher der heutigen Zeit hohe Ansprüche haben, kann ihnen also kaum verübelt werden. Somit erhält man als Regisseur, der eine Neuverfilmung angeht, zwei mögliche Ergebnisse: Der Film wird von Kritikern und dem Publikum hoch gelobt oder er wird von den Kritiken zerrissen. Heute zeigen wir dir die besten und schlechtesten Neuverfilmungen!
 

Top Neuverfilmungen

Top 1: Ben Hur (1925 & 1959)

Ben Hur

Der Monumentalfilm mit der Regie von Fred Niblo aus dem Jahre 1925 gilt heutzutage als Klassiker des amerikanischen Stummfilms. Der Film thematisiert das Leben des jüdischen Prinzen Judah Ben Hur im, von den Römern besetzten, Jerusalem. William Wyler hat im Jahre 1959 die richtige Entscheidung getroffen, als er entschloss, Ben Hur neu zu verfilmen. Wyler hat es geschafft, der Handlung und den Charakteren noch mehr Tiefe zu verleihen. Nicht ohne Grund teilt sich Wylers Meisterwerk mit „Titanic“ und „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ die unübertroffene Marke von elf gewonnen Oscars.
 

Top 2: Die sieben Samurai & die glorreichen Sieben (1954 & 1960)

Die sieben Samurai & die glorreichen Sieben

„Die sieben Samurai“ gilt als einer der einflussreichsten japanischen Filme. Akira Kurosawa produzierte eine unglaubliche Geschichte, die mittlerweile schon fünfmal neu verfilmt wurde. In dem Film geht es um ein armes Bauerndorf, welches nach der Ernte stets von Räubern überfallen wird. Zum Schutz suchen sich die Bauern sieben herrenlose Samurai, die nun gegen die Banditen kämpfen müssen. Anders als bei vielen Filmen dieser Art gibt es neben Blut und Schweiß auch tiefsinnige Gedanken und Fragen, die selbst die Zuschauer zum Denken anregen. Mit „Die glorreichen Sieben“ schaffte es John Sturges, die packende Story von Kurosawa als Western darzustellen. Der Film überzeugt mit einer starken Besetzung und einer der besten Filmmusiken. Die Story ist ebenso packend wie die der sieben Samurai, selbst wenn man diese Geschichte schon kennt.
 

Top 3: Django & Django Unchained (1966 & 2012)

Django

„Django“ ist ein Italowestern, der damalige Grenzen überschritt und viele Regisseure inspirierte. Vor allem die Brutalität und der schwarze Humor sind so noch nicht ausgereizt worden. Zur Story ist zu sagen, dass Django, der Held, auf Rache aus ist, da Major Jackson, der Anführer einer skrupellosen Bande, seine Frau getötet hat. Sergio Carbucci erschuf einen Klassiker und eine Inspiration für andere Regisseure, wie zum Beispiel Quentin Tarantino, der 2012 seine neue Interpretation „Django Unchained“ veröffentlichte. Mit diesem Film hat Tarantino mal wieder bewiesen, warum er der Meisterregisseur ist. Ähnlich wie bei der alten „Django“-Version gibt es auch in „Django Unchained“ enorm viele Tote, die im Tarantino-Style mit vielen Effekten und der passenden Musik zu Grunde gehen.
 

Top 4: Yojimbo – der Leibwächter & Für eine Handvoll Dollar (1961 & 1964)

Yojimbo – der Leibwächter & Für eine Handvoll Dollar

Akira Kurosawa scheint etwas Inspiratives an sich zu haben. Denn nicht nur „Die sieben Samurai“ wurde neu verfilmt, sein Film „Yojimbo – der Leibwächter“ wurde ebenfalls sehr erfolgreich neuverfilmt und das nur drei Jahre nachdem „Yojimbo“ erschienen ist. Es geht um einen Fremden, der in ein Dorf kommt, welches von zwei rivalisierenden Banden kontrolliert wird. Der Held bleibt in der Stadt und fängt an, die Clans gegeneinander auszuspielen, indem er für sie arbeitet und ihnen Fallen stellt. Man sagt, dass Kurosawas „Yojimbo“ zur Entstehung des Italowesterns beigetragen hat. „Für eine Handvoll Dollar“ von Sergio Leone wurde er vor allem von den amerikanischen Kritikern zerrissen, die wohl Angst hatten, ihre Westernfilme an Italien zu verlieren. Denn nach einiger Zeit wurde der Film von den Kritikern geliebt und der Italowestern war geboren.
 

 

Flop Neuverfilmungen

Flop 1: Psycho & Psycho (1960 & 1998)

Psycho

Wer kennt „Psycho“ nicht? Es ist einer der bekanntesten Filme eines Regisseurs, den jeder kennt – Alfred Hitchcock. Der Film thematisiert mehrere Morde, die in einem Motel geschehen und die Suche nach dem Verdächtigen, sowie die Probleme des schizophrenen Motel-Besitzers. Der Film wurde zum besten amerikanischen Thriller gewählt. Er besitzt für viele Leute einen Status, der von anderen Filmen nicht überboten werden kann. Wenn man aus einer Vorlage wie dieser eine Neuverfilmung machen möchte, muss man sich bewusst sein, dass die Ansprüche enorm sind. Genau dessen war sich Gus Van Sant nicht bewusst, oder er hat sich gnadenlos selbst überschätzt. Viele Änderungen wurden nicht vorgenommen, die Stellen, die verändert wurden, sind schlechter als die Variante, die Hitchcock gewählt hat. Doch dies soll nicht heißen das Gus Van Sant ein schlechter Regisseur ist, Alfred Hitchcock ist allerdings ein begnadeter Regisseur gewesen.
 

Flop 2: Conan der Barbar & Conan 3D (1982 & 2011)

Conan Der Barbar

„Conan der Barbar“ ist eine sehr bekannte Figur aus Comics und Serien, welcher der Sprung in die Filmwelt nie so ganz gelingen wollte. In der ersten Verfilmung von John Milius will sich Conan an dem Schlangenkult rächen, der für den Tod seiner Eltern verantwortlich ist. Es ist eine Geschichte voller Mythologie und Abenteuer, die Conan und seine Gefährten Stück für Stück zu seinem Ziel führen. Der Film erweckte gemischte Gefühle bei den Kritikern und brachte Arnold Schwarzenegger als Conan sogar eine Nominierung für die Goldene Himbeere ein. Die zweite Verfilmung von Marcus Nispel ist genau wie man sich einen derartigen Film in der heutigen Zeit vorstellt: einfallslos. Sie versucht mit Schlachten und Spezial-Effekten zu glänzen, doch es fehlt an Tiefe und man kann die typische Actionfilm-Handlung wiedererkennen: Der Held ist unbesiegbar, er verliebt sich, die Bösen entführen das Mädchen, der Held rettet es und das Böse stirbt.
 

Flop 3: Ghostbusters – Die Geisterjäger & Ghostbusters (1984 & 2016)

Ghostbusters

Hattest du nicht auch schon mindestens einmal einen Ohrwurm vom „Ghostbusters“-Lied gehabt? Der Kultfilm von Ivan Reitman handelt von vier Geisterjägern, die versuchen, New York geister- und dämonenfrei zu halten. Im Gegensatz zu „Conan“ ist die Handlung der „Ghostbusters“ originell und einfallsreich. Es ist ein Film, der selbst in unserer heutigen Zeit noch einen Kultstatus besitzt. Er überzeugt mit einer tollen Besetzung, passendem Humor und einer innovativen Story. Die Neuverfilmung von Paul Feig, die erst vor kurzem in den Kinos zu sehen war, war eine Enttäuschung. Die Protagonisten zu Frauen zu machen wirkt eher einfallslos und sollte wohl für mehr Geld sorgen, da die Gender-Diskussion und die Gleichberechtigung gerade wichtiger werden. Wir sind für Gleichberechtigung, aber sehen das eher als Versuch an, die Einfallslosigkeit beim Drehbuch zu vertuschen.

 

Fotos: YouTube / Screenshots

Ajouré MEN Redaktion
Ajouré MEN Redaktion
Wir legen wir größten Wert auf die Qualität und Verlässlichkeit unserer Inhalte. Um sicherzustellen, dass unsere Artikel stets korrekt und vertrauenswürdig sind, stützen wir uns ausschließlich auf renommierte Quellen und wissenschaftliche Studien. Unsere redaktionellen Richtlinien gewährleisten dabei stets fundierte Inhalte. Informiere dich über unsere hohen journalistischen Standards und unsere sorgfältige Faktenprüfung.

BELIEBTE ARTIKEL

VERWANDTE BEITRÄGE