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Ralph Kretschmar: „Ich liebe die Musik als Mittel für eine Art innere Balance.“

Im Interview mit dem Schauspieler sprachen wir über seine vielen weiteren Talente und Leidenschaften, sowie über sein Herzensprojekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
 

Ajouré: Am 28.2. warst du auf ARD in „WASSERSCHUTZPOLIZEI BODENSEE – WER WAGT, VERLIERT“ zu sehen. Kannst du uns was über deine Rolle erzählen?

Ich versuche es in einem Satz. (lacht) Bei der radikalen Umsetzung eines Fluchtplans für sich und seine hochschwangere Freundin stößt der 27-jährige Patrick, gespielt von mir, an seine psychischen Grenzen.

Ajouré: Wie war es, diesmal einen Bösewicht zu spielen?

In der Liebe und auch in der Angst, findet die Gewalt ihren Ursprung. Diese Verzweiflung habe ich durch meine Figur, die sich in der Folge fernab der Legalität bewegt, ausgelebt. Das war spannend und auch irgendwie beängstigend. Instinkte werden radikal – wenn man sie lässt.

Ajouré: In welchem Film-Genre fühlst du dich am wohlsten?

Filme lösen beim Zuschauer etwas aus. Filme reflektieren auf verschiedenste Art und Weise unser aller Leben. Geschichten können uns Freude machen, uns berühren, uns die Einsamkeit nehmen und uns auch helfen etwas zu verarbeiten. Wenn mich das Lesen eines Drehbuchs, das Lesen an sich vergessen lässt, ist das Genre zweitrangig.
 

mit  Ralph Kretschmar im Gespräch

 
Ajouré: Du bist in Berlin auf ein Gymnasium mit sportlichem Schwerpunkt gegangen. Hattest du mal überlegt, eine Laufbahn als Leistungssportler einzuschlagen?

Leistungssportler war ich bereits während meiner Schulzeit bis zum Abitur. Doch nach dem Abschluss hat der sportliche Ehrgeiz für eine Laufbahn als Profisportler nicht mehr gereicht – auch wenn meine Abiturnote dies begrüßt hätte. (lacht)

Ajouré: Neben der Schauspielerei bist du auch als Songwriter tätig und hast auch schon, neben Künstlern wie Gentleman und den Beatsteaks, für einen Soundtrack geschrieben. Ist in dieser Richtung noch mehr geplant?

Ich liebe die Musik als Mittel für eine Art innere Balance. Ein Ausdrucksmittel um Gedanken und Gefühle zu verarbeiten. Wie auch das Schreiben, Malen und Fotografieren. Wenn es passt, verbinde ich alles. Zwei selbstkomponierte Songs für den von Sönke Wortmann produzierten Kinofilm „Hangtime – kein leichtes Spiel“, in dem ich als Basketballer eine der Hauptrollen hatte, waren bis jetzt mein Highlight in der Filmmusik. Mit diesem Film durfte ich meiner Karriere als Basketballer ein schönes Ende setzen.
 

 Ralph Kretschmar
 

Ajouré: Bereits seit 2010 bist du außerdem offizieller Pate von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Erzähl uns etwas über das Projekt!

Wir sind alle Kinder dieser Erde und vor allem in der Schule ist es wichtig, dass genau diese Werte vermittelt werden. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich gemeinsam und bewusst gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt einzusetzen.

Ajouré: Wie bist du dazu gekommen und was sind deine Aufgaben als Pate?

Ein Teil meiner Familie kommt aus Afrika. Ich bin also „multikulturell“ aufgewachsen. Für mich gibt es keinen Unterschied – Mensch ist Mensch. Ein Projekt wie „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ braucht öffentliche Aufmerksamkeit. Die Angst von Kindern und Jugendlichen vor Diskriminierung, Mobbing und Gewalt an Schulen, muss ihnen genommen werden. Sie brauchen Hoffnung. Und dieses Projekt gibt sie ihnen. „Ihr seid nicht alleine!“ Ich versuche mit der Funktion als Pate darauf aufmerksam zu machen, und bin sehr stolz darauf, von der „Borwinschule“ in Rostock für diese Funktion ausgewählt worden zu sein. Mach auch du mit und werde ein Teil des Projekts! (Mehr Informationen: www.schule-ohne-rassismus.org)

Ajouré: Was hast du für 2017 sonst noch geplant?

Ich möchte meinen ersten Roman fertig schreiben und mit meinen Gedanken so viel Zeit wie möglich in der Gegenwart verbringen. Ich denke, das ist der Schlüssel für ein glückliches Leben – zu akzeptieren, nicht alles unter seine Kontrolle bringen zu können.

Ajouré: Danke, Ralph.
 

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Fotos: Ailine Liefeld Photography

Ajouré MEN Redaktion
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