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Mag sie es auch von hinten?

Die Liebe a tergo – wie der Analverkehr auch bei Leuten mit klassischer Bildung genannt wird – was hat es damit heute im heterosexuellen Bereich auf sich? Wie sehen Frauen das und was gilt es zu beachten? Ist er schädlich oder nicht? Diesen Fragen will der folgende Artikel kurz nachgehen.
 

Ein paar Daten

Falls Du schon mal die Vorstellung oder eine Fantasie dazu hattest, wie es wäre, Analverkehr mit (D)einer Partnerin zu haben, so ist das kein Zeichen, dass Du pervers bist. Im Gegenteil – Studien zeigen, dass die überwältigende Mehrheit der Männer sich schon mal vorgestellt hat, diese Form der Liebe zu versuchen.

Wie sieht es bei den Frauen aus? Nach einer Umfrage des Medicine Journal von immerhin 10.400 Frauen hatten von den Befragten etwa ein Drittel schon Analsex ausprobiert. Interessant waren auch die Korrelationen von höherer Bildung und jüngerem Alter mit Analsex – d.h. je höher der Bildungsstand, desto größer die Neigung zum Analsex.

Es ist sicherlich auch eine gesellschaftliche Erscheinung – in Zeiten von „Shades of Grey“ etc. sind die alten Moralvorstellungen von Sünde u.ä. überholt. Zumindest bei uns – in Kulturkreisen, die etwas südlich von uns gelegen sind und wo noch viel Wert auf die Jungfräulichkeit der Braut gelegt wird, behilft man sich in der vorehelichen Liebe eben auch mit anderen Körperöffnungen. Doch zum Sex selbst:
 

Was gilt es zu beachten?

Analsex ist zunächst mal so alt wie die Menschheit. Es hat ihn immer gegeben (nicht nur bei homosexuellen Männern) und wird ihn immer geben. Er ist also nichts Unnatürliches. Fühlst Du Dich nun davon angezogen und Deine Partnerin auch, so sind das erste und wichtigste dabei Intimität und Vertrauen. Ist beides vorhanden, kann man sich nämlich leichter auf die Erfahrung einlassen.

Technisch gesehen machen ein paar Vorbereitungen Sinn, bevor man zur eigentlichen Penetration kommt: Massagen mit den Fingern und Küsse mit den Lippen auf den Anus können helfen, den Schließmuskel sich entspannen zu lassen (Sauberkeit und Intimität gehen natürlich eng zusammen). Irgendwann fühlt man (also du) bei entsprechend sachter und liebevoller Vorgehensweise, wie der Schließmuskel sich entspannt – und dann kann es zum eigentlichen Akt kommen.

Bei einer diesbezüglichen erfahrenen Partnerin fällt das natürlich weg – als ich das erste Mal Analverkehr hatte, fand der ganz ohne Vorbereitung und Gleitmittel statt – meine Partnerin packte nur plötzlich meinen Penis und führte ihn an diese Stelle, weil sie ihn eben da haben wollte! Mein Einwand: Das geht doch nicht (hatte noch Gleitmittel o.ä. im Sinn) wurde mit einem trockenen: Doch, das geht! gekontert. Und wie das dann im Folgenden ging, ui ui…. Doch zurück zum Thema:

Man kann auch ein- oder zweimal vor dem ersten Mal einen Einlauf machen, um den Darm von innen zu reinigen (keinesfalls öfter, sonst setzen Darmbewegungen ein). Außerdem empfiehlt es sich, es beim ersten Mal in der Löffelchenstellung, also von der Seite, zu probieren –dort ist ein ganz langsames Vorgehen möglich. Auch Gleitmittel sollte man beim ersten Mal unbedingt verwenden (und wenn es ein unvertrauter Partner ist, auch ein Kondom). Hat man (und frau) sich erst mal an diese Variante gewöhnt, so lassen sich künftig auch Variationen ausprobieren.
 

Ein paar Gerüchte

Es ist wie gesagt nichts Dreckiges oder Sündhaftes an diesem Liebesspiel dran – das ist das eine. Außerdem ist es nicht so, dass der Schließmuskel durch diese Art Sex ausleiert und irgendwann Inkontinenz droht. Dies wäre nur der Fall bei einem ganz plötzlichen und massiven Überdehnen des Schließmuskels der Fall.

Auch was Gleitmittel und Kondome angeht, kann man auf diese nach einer Weile verzichten, wenn die Beziehung fest und vertrauensvoll ist.
Allerdings gibt es auch Untersuchungen, die zeigen, dass Menschen, welche nur einen analen und nie einen vaginalen Orgasmus erleben (also homosexuelle Männer), weniger Bindungsfähigkeit aufweisen als Menschen, die jenen Orgasmus erleben. Dies könnte unter Umständen die häufigen Partnerwechsel in vielen homosexuellen Beziehungen mit erklären.
 

Schlusspunkt

Der Analverkehr ist einfach eine weitere Variante im Liebesspiel, das tausende Möglichkeiten aufweist (und das ist doch das Schöne daran). Man kann sich diesem Lustspiel zuwenden, wenn man dazu das Bedürfnis verspürt. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass Frauen, welche Analverkehr genießen können, für gewöhnlich auch sonst leichter zum Orgasmus kommen.

Also kurz: Erlaubt ist, was gefällt – solange es beiden gefällt.

 

Foto © Dimitrius Ramos/iStock.com

Ajouré MEN Redaktion
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