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Warum Kummer auf den Magen schlägt und was dagegen hilft

Jeder kennt diese Situationen: Das erste Kennenlernen bei den Schwiegereltern, ein heikles Bewerbungsgespräch oder einfach nur Alltagsstress. All das kann zu Magen- und Darmproblemen führen. Nicht zu verachten sind aber auch die Folgen von Kummer jeglicher Art, die sich genauso auf den Magen- und Darmtrakt auswirken können.

 

Kummer – echt ätzend

Egal ob Liebeskummer, Ängste oder andere Sorgen, all das kann jede Menge Symptome und Auswirkungen mit sich bringen. Bei manchen äußert es sich durch ein Grummeln im Bauch, ein anderer läuft andauernd auf die Toilette und wieder ein anderer hat mit extremen Magenschmerzen zu kämpfen.

Der Grund dafür ist, dass wenn du unter großer Anspannung stehst, es sich unweigerlich auf deinen Körper auswirkt. In dieser Situation wird zuerst das Hormon Adrenalin ausgeschüttet und dann macht sich der eigene Körper, wie in der Steinzeit, auf Kampf oder Flucht bereit. Einige Minuten später wird Cortisol freigesetzt, das sogenannte Stresshormon. Unter anderem trägt es dazu bei, dass das Herz schneller schlägt, die Durchblutung verstärkt wird und die Atemfrequenz immens zulegt. Alle Kräfte werden mobilisiert, um die Muskeln und Organe schneller und optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen zu können.

Aber auch der Magen reagiert auf die Ausschüttung dieser Hormone, da dieser eng mit unserem Nervensystem verbunden ist. Deshalb kommt es dazu, dass sich die normale Darmbewegung entweder verlangsamt, schneller wird oder unter Umständen sogar ganz ausfällt. All das führt zu Durchfällen, Verstopfung, Magenstechen oder anderen Beschwerden. Was kann aber in solchen Situationen helfen? Nachfolgend einige Tipps, um sowohl den Magen als auch den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

 


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1. Ernährung

Die Ernährung kann in solchen Stresssituationen dazu beitragen, sich wieder besser zu fühlen und die Magen- und Darmbeschwerden zu lindern. Gerade jetzt kann der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel helfen, als Seelentröster zu agieren. Besonders proteinreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Geflügel und Rindfleisch enthalten den Baustein Tryptophan. Der wiederum sorgt dafür, dass das sogenannte Glückshormon Serotonin ausgeschüttet wird. Außerdem trägt es dazu bei, Gefühle wie Wut und Angst zu unterdrücken.

Viele Menschen greifen bei Kummer unweigerlich zur Schokolade. Die enthält nicht nur Serotonin, sondern auch jede Menge Fett, was beides dazu beiträgt, dass sich die Stimmung wieder aufhellt. Leider ist dieser Effekt nur von kurzer Dauer, aber es zeigt, wie eng der Magen und Darm auch mit der menschlichen Psyche zusammenhängt.

Bei langfristigen Beschwerden kann es durchaus hilfreich sein, eine Umstellung der Ernährung auf Trennkost zu beginnen. Hierbei dürfen Eiweiße und Kohlehydrate nicht gleichzeitig in einer Mahlzeit gegessen werden. Außerdem orientiert sich diese Diät auf den Verzehr mineralstoffreicher Basenbildner wie beispielsweise Blattsalat, Gemüse und säurearmes Obst.

Neigst du in Situationen mit Kummer und Stress zu Sodbrennen, solltest du vor allem von zuckerhaltigen Lebensmitteln die Finger lassen. Auch beim Trinken ist Wasser das bevorzugte Getränk, was nicht nur dem Magen gefällt.

Wichtig ist auch, auf die Versorgung mit ausreichend Vitaminen zu achten. Für eine gut funktionierende Magenschleimhaut ist das Vitamin A wesentlich. Das wiederum findest du vor allem in Obst und Gemüse mit den Farben rot, gelb und grün. Ein wichtiges Vitamin, das vor allem für starke Nerven sorgt, ist Vitamin B. Der gesamte B-Komplex unterstützt die Magenschleimhaut und macht stark gegen Stress und Kummer. Enthalten ist es unter anderem in Bananen, Vollkornprodukten, Nüssen und Spinat.

Ein letzter Tipp: Nimm dir viel Zeit für die Mahlzeiten und kaue ausreichend. Dadurch wird die Speichelproduktion angeregt, was wiederum wie ein natürlicher Säureblocker wirkt.

 
Kummer
 

2. Entspannung

Nicht nur die Ernährung kann bei der Linderung von Magen- und Darmproblemen in heiklen Belastungssituationen hilfreich sein, sondern auch Entspannungsmethoden wie Yoga, Meditation oder Autogenes Training. Diese können dazu beitragen, dass die eigene Körperwahrnehmung verbessert wird. Außerdem erlernst du dadurch die Fähigkeit, dich besser entspannen und vom Alltag loslassen zu können.

Aber auch im stressigen Arbeitsalltag solltest du immer genügend Ruhepausen eingelegen. Da dies leider oft nicht möglich ist, solltest du wenigstens versuchen, am Abend eine Entspannungspause nach dem Abendessen einzulegen. Egal ob bei einem Plausch mit Freunden oder dem Partner, bei einem schönen Spaziergang oder beim Lesen eines guten Buches, suche etwas, das dir wirklich Spaß macht und Ruhe und Erholung verschafft. Denn nur in einem entspannten Körper wohnt ein entspannter Darm.

Bei leichten Beschwerden kann Wärme helfen, den Magen-Darm-Trakt zu entspannen. Einfach eine Wärmeflasche oder ein Kirschkernkissen auf den Oberbauch legen und versuchen sich auszuruhen. Wärme kann erfolgreich dazu beitragen das Nervengeflecht, das für den Magen zuständig ist, wirksam zu entkrampfen.

Um den Magen zu beruhigen, kann eine osteopathische Behandlung ins Auge gefasst werden. Das lockert die Muskulatur, wodurch die Säureproduktion gehemmt wird.

 

3. Medikamente

In Akutsituationen können vorübergehend frei verkäufliche Arzneimittel gegen Sodbrennen und andere Verdauungsbeschwerden eingenommen werden. Aber auch natürliche Heilmittel, beispielsweise Kamillen-, Pfefferminz- oder Kümmeltee, können bei leichten Beschwerden hilfreich sein.

Bei Magenbeschwerden können kurzfristig H2-Antihistaminika und Protonenpumpenhemmer aus der Apotheke eingenommen werden. Diese sorgen dafür, dass die Produktion der Magensäure gehemmt wird. Es ist aber davon abzuraten, diese über einen längeren Zeitraum einzunehmen. Eine andere Variante ist die Einnahme von sogenannten Antacida. Im Gegenzug zu Protonenpumpenhemmer sorgen sie nicht dafür, die Magensäureproduktion zu hemmen, sondern sie zu neutralisieren. Aufgrund dessen hilft diese Art von Medikament zwar schneller, aber nicht langfristig. Lass dich dazu einfach in einer Apotheke beraten.

Sollten die Beschwerden schon länger als vier Wochen bestehen oder befindet sich Blut im Stuhl solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

 
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4. Bewegung

Gerade in Stresssituationen jeglicher Art solltest du viel Bewegung und Sport in den Alltag einplanen. Sport sorgt vor allem dazu, den psychischen Druck zu reduzieren und den Stress abzubauen. Am besten eignet sich hierzu Bewegung an der frischen Luft. Egal ob du läufst, walken gehst oder eine andere Sportart im Freien machst, alles was dir Spaß macht hilft auch deinem Körper, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Bei schlechtem Wetter kann es schon helfen, den Kummer mit ein paar heftigen Schlägen auf einen Sandsack loszuwerden.

Egal für welchen Sport du dich entscheidest, Bewegung hilft auf jeden Fall, um den Kopf freizukriegen und die Leistungsfähigkeit wieder zu steigern.

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Fotos: Marjan_Apostolovic; supershabashnyi; dtokar / Getty Images

Ajouré MEN Redaktion
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