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Krank zum Training? Das solltest du beachten

Regelmäßiges Training gehört für viele zum Leben – umso problematischer ist es dann für die meisten, wenn sich plötzlich eine Erkältung ankündigt und man sich fragt, ob man einfach normal weiter, entsprechend des Trainingsplans, trainieren oder sich eine Pause gönnen sollte. Nicht wenige Menschen fürchten, ein Aussetzen könnte einen Verlust der Trainingsfortschritte bewirken. Ganz so schlimm ist es jedoch glücklicherweise nicht, denn allein eine Erkältung oder gar eine Grippe wird keinesfalls die hart antrainierte Muskelmasse abbauen.

Was sicherlich geschehen kann, ist, dass du etwas an Leistung einbüßt, wenn du für einige Tage keinen Sport machst. Doch bist du grundsätzlich trainiert und treibst regelmäßig Sport, geht dadurch die Ausdauer nicht verloren und du wirst schnell wieder auf dein bisheriges Level zurückfinden.

 

Trainieren bei Krankheit – ja oder nein?

Ist der Mensch krank, benötigt der Körper möglichst viel Ruhe und Erholung, um schnell wieder zu Kräften zu kommen. Der Organismus ist auf seine gesamte Energie angewiesen, um die Viren im Körper zu bekämpfen. Hier wäre es kontraproduktiv, den Körper noch zusätzlich mit Sport zu strapazieren, denn dadurch belastest du ihn nur unnötig. Die Folge wäre, dass du ihm nicht genügend Zeit gibst, um wieder gesund zu werden und du daher die Krankheit noch viel länger mit dir herumträgst.

Besser ist es daher, sich unbedingt einige Tage – oder gar Wochen – Pause vom Training zu gönnen, damit du wieder zu deiner alten Form zurückfindest. Auf diese Weise kann dein Körper seine gesamte ihm zur Verfügung stehende Energie für die Regeneration nutzen und du kannst danach wieder fit und gesund ins Training starten.

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Tipps für eine schnellere Genesung

Natürlich kannst du den Körper etwas bei der Genesung unterstützen. Ein erster wichtiger Punkt zugunsten einer schnellen Regeneration ist genügend Schlaf. Pro Nacht sollten es mindestens acht Stunden sein – je mehr, desto besser. Auch kleine Nickerchen zwischendurch sind sehr zu empfehlen, denn in jeder noch so kleinen Schlafphase tankt dein Körper neue Kraft.

Weiterhin spielt selbstverständlich auch die richtige Ernährung eine Rolle bei der Genesung. Ideal ist leichte und nährstoffreiche Kost, die nicht zu schwer im Magen liegt. Dein Körper benötigt seine Energie, um wieder gesund zu werden und sollte daher nicht durch aufwändige Verdauungsvorgänge beschäftigt sein. Trinke außerdem pro Tag genug, idealerweise drei bis vier Liter Wasser. Kleine Spaziergänge auf flachem Terrain, die nicht zu sehr anstrengen, helfen dem Körper ebenfalls bei der Regeneration.

 

Erkältungen sollten immer vollständig auskuriert werden

Eine richtige Erkältung ist in der Regel nicht innerhalb weniger Tage vorüber, sondern dauert oft ein paar Wochen. Daher solltest du genau auf deinen Körper hören und nicht sofort bei der ersten kleinen Besserung wieder voll los trainieren. Natürlich ist es jedoch völlig in Ordnung, eine kleine Trainingseinheit einzulegen, wenn du dich dazu wieder in der Lage fühlst. Baue jedoch langsam wieder auf und starte nicht sofort mit dem kompletten Trainingsplan.

Wer zu früh wieder Vollgas gibt, geht das Risiko ein, die Erkältung noch zu verschlimmern. Somit hätte das frühe Training keinerlei Effekt und würde sogar zu einer Verschlechterung der Leistung führen.

Auf der anderen Seite musst du natürlich auch nicht wegen leichter Erkältungserscheinungen umgehend mit dem Training aufhören. Das Beste ist daher, stets auf deinen Körper zu hören: Fühlst du dich schlapp und kraftlos, ist dringend eine Pause nötig. Fühlst du dich fit und energiegeladen, darfst du noch weiter trainieren, jedoch unter ständiger Beobachtung deines Körpers. Sobald du dich schlechter fühlst, solltest du sofort mit dem Sport aufhören.

 
Krank zum Training

 

Trainieren mit normalem Schnupfen – ist das in Ordnung?

Hast du nur einen Schnupfen, dann kannst du selbstverständlich weiter trainieren, wenn du keine anderen Beschwerden bemerkst. Diverse Studien haben bestätigt, dass leichter Schnupfen keinerlei Auswirkungen auf die Leistung beim Training hat. Anders sieht es aus, wenn du zusätzlich unter Husten, Halsschmerzen oder sogar Fieber leidest – dann solltest du dir eine Auszeit gönnen. Wer sich nicht fit genug fühlt, um seinem gewöhnlichen Trainingsplan nachzugehen, kann diesen etwas vereinfachen und beispielsweise statt der täglichen Laufeinheit jeden Tag einen kleinen Spaziergang machen. Auch das Krafttraining muss nicht in vollem Umfang ausgeführt werden: Etwas Hanteltraining, ein paar Liegestütze oder Kniebeugen – all das ist völlig in Ordnung, so lange du dich dabei nicht überanstrengst.

 

Fazit

Das Wichtigste ist die eigene Gesundheit, ganz egal, wie ehrgeizig du auch sein magst. Ein Trainingserfolg geht durch eine Pause nicht vollständig zunichte, sondern wird maximal etwas geschwächt. Um wieder auf dein bisheriges Leistungsniveau zurückfinden zu können, ist daher eine vollständige Genesung unverzichtbar. Höre auf deinen Körper und spreche auch mit dem Hausarzt, inwieweit es in Ordnung ist, Sport zu treiben. Wer zum Beispiel für zwei bis drei Wochen nicht trainieren kann, sollte diese Phase ganz dazu nutzen, um wieder zu Kräften zu kommen. Die bisherigen Trainingserfolge werden darunter ganz sicher nicht leiden.

Herzspezialist Prof. Dr. med. Friedrich-Christian Rieß vom Albertinen Krankenhaus Hamburg rät dazu:

„Unterschätze auf gar keinen Fall eine Virusinfektion! Bakterielle Infektionen kann man gut mit Antibiotika behandeln – Virusinfekte dagegen sind tückisch. Selbst ein vermeintlich harmloser Magen-Darm-Virus kann aufs Herz schlagen, wenn der erkrankte Patient sich nicht genug Ruhe gönnt. Wir hatten gerade einen jungen Rettungssanitäter bei uns auf der Station, der trotz Virus-Effekt immer weitergearbeitet hat. Das Herz hat sich dermaßen infiziert, dass wir ihn letztendlich wiederbeleben und ihm ein Kunstherz einsetzen mussten, um seinen Kreislauf aufrecht zu erhalten. Er hat sich nun zum Glück wieder erholt. Aber wer empfindlich auf eine Viruserkrankung reagiert, sollte sich unbedingt schonen, nicht arbeiten und vor allen Dingen keinen Sport treiben bis er vollständig genesen ist“.

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Fotos: Jeffery A. Salter / Kontributor, Philipp Nemenz / Getty Images

Ajouré MEN Redaktion
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