AjoureLifestyleBeziehungAuf die Plätze, FETISCH, Los!

Auf die Plätze, FETISCH, Los!

Leder, Lack und mehr- Leidenschaft pur und alles andere als Blümchensex in der Fetischszene!

Eine große, schlanke Frau betritt die Szenerie, ihre scheinbar endlosen Beine sind nur mit roten Overknee-Stiefeln aus Lack bedeckt und durch das enge Netzoberteil zeichnen sich ihre Brustwarzen ab. In der Hand hält sie eine Peitsche, die sie energisch kreisen lässt.
Alle, die sich jetzt auf eine Fortschreibung dieser Situation gefreut haben, um zu erfahren was genau diese Dame mit ihrer Peitsche denn noch so alles anstellen wird, werden sich noch mit sexgeladenen Details gedulden müssen- denn dies ist keine Beschreibung aus dem Keller eines Swingerclubs, sondern die Präsentation eines Modelabels auf der Fashionweek in Berlin! Fetisch, dies ist längst kein Begriff mehr für heimlich ausgelebte Vorlieben, sondern wird heute als Lebensgefühl bis hin in die Modewelt getragen. Der Begriff hat sich in den letzten Jahrzehnten allerdings stark in seiner Bedeutung gewandelt- von der ursprünglichen Definition, die von Psychiatern verwendet wurde, ist damit heute vor allem ein Körperteil, ein Gegenstand oder eine Körpereigenschaft gemeint, die jemanden sexuell erregt.

Doch wie entwickelt sich ein Fetisch und welche Neigungen gibt es eigentlich? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Materialfetischismus und Körperfetischismus und während man früher der Ansicht war, dass Fetischisten nur den Teil des Körpers oder einen Gegenstand verehren könnten, weiß man heutzutage, dass daneben natürlich auch der Mensch im Ganzen geliebt werden kann. Über die Entstehung von solchen Neigungen lässt sich streiten, jedoch scheinen sich einige Ausprägungen bereits durch Konditionierung in früher Kindheit zu entwickeln. Wenn ein Mensch zum Beispiel als Kleinkind nur selten hochgenommen wurde und immer zu den Füßen seiner Eltern gekrabbelt ist, um Liebe zu bekommen und diese verwehrt blieb, so kann sich eventuell ein Fußfetisch entwickeln. Aber diese Thesen sind nicht gründlich genug untersucht, um sie hier als wissenschaftlich fundierte Informationen verbindlich aufzuzeigen.
Viel spannender ist eigentlich die Frage, welche Neigungen es außerhalb von den bekannten Lack&Leder Passionen so gibt und diese wollen wir euch mit unserer kleinen Auswahl nicht vorenthalten!

Dendrophilie
Blümchensex bekommt eine völlig neue Bedeutung, wenn man weiß, dass dies für die Vorliebe für Flora und Fauna steht. Starke Bäume auf lebendigem Waldboden haben auf diese Menschen eine besonders erotische Ausstrahlung und insbesondere glatte Rinde und fleischige Ausbuchtungen werden genutzt, um geschlechtsverkehrähnliches Feeling hervorzurufen.

Autonepiophilie
Ein schreiendes Baby, Windeln wechseln und Füttern- nicht jeder möchte sich diese Aufgaben freiwillig ans Bein binden, aber es gibt einige Menschen, die sich gerne „bemuttern“ lassen. In diesem Rollenspiel schlüpft der Partner in die Position eines Kleinkindes oder Babys und lässt sich seinem Alter entsprechend verwöhnen. Die Unterwerfung in dieser Position macht für die Autonepiophilisten den besonderen Reiz aus und es gibt mittlerweile ein ganzes Sortiment an Windeln, Strampelanzügen und Wickeltischen im Erwachsenenformat zu kaufen.

Technosexualität
„Ich-möchte-dass-du-in-mir-kommst“- stellt euch diese Lustnachricht in Roboterstimme gesprochen vor und ihr habt eine ungefähre Vorstellung davon, was Menschen mit einer Neigung zur Technosexualität erregt. Sie träumen davon, mit einem Roboter Sex zu haben oder sich selbst in einen solchen zu verwandeln. Wer die Szene aus „How I met your mother“ kennt, in der Barney wilden Sex mit der im Star Wars Kostüm steckenden Robin hat, der kann sich an dieser Stelle ein ungefähres Bild davon machen, ohne in entsprechenden Spezial-Foren zu suchen.

Frotteurismus
Körpernähe ist schön und das wissen auch diejenigen, die den sogenannten Frotteurismus ausleben. Durch das Reiben an anderen Menschen, häufig noch gesteigert durch das Stossen und Anschmiegen des Geschlechtteils an ihnen, wird ein starkes Lustgefühl ausgelöst. Gerne wird dies auch an öffentlichen Plätzen wie in Diskotheken, Konzerten oder überfüllten Bussen zelebriert, wobei es vor allem um das Nichtbemerken dieser Aktion geht- sobald der Betroffene auffliegt, ist die Lust verflogen!

Bondage
Spätestens seit „Shades of Grey“ hat die Bondage-Szene nicht nur mehr Zulauf von Neugierigen und Experimentierfreudigen erhalten, sondern auch die Akzeptanz für diesen Fetisch ist gestiegen. Beim Bondage steht vor allem die Zelebrierung der kunstvollen „Verschnürung“ des Partners bis hin zur vollkommenen Unbeweglichkeit im Vordergrund, wodurch ein eindeutiges Machtverhältnis entsteht. Zahlreiche Mittel wie Ketten, Handschellen, Schnüre aus jeglichen Materialien kommen hierbei zum Einsatz und sind wohl im Ansatz schon in vielen deutschen Schlafzimmern verwendet worden.

So individuell wie wir Menschen sind, so einzigartig sind auch unsere Vorstellungen von gutem Sex oder dem, was uns erregt, in den Wahnsinn treibt und zum Stöhnen bringt. Jeder sollte dies so ausleben dürfen, wie es ihm gefällt (vorausgesetzt natürlich, der andere hat auch seine Freude daran) und vielleicht konnten wir mit diesem Artikel euren Blick erweitern und eure Fantasie (und vielleicht noch einiges mehr) anregen!

 

Bilder: fotoak80 / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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