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Valerian – Die Stadt der tausend Planeten | Filmkritik & Trailer

Valerian – Die Stadt der tausend Planeten | Die Story

Im 28. Jahrhundert sind die beiden Spezialagenten Major Valerian (Dane DeHaan) und Sergeant Laureline (Cara Delevingne) von der Regierung der menschlichen Territorien eingesetzt, für Recht und Ordnung im gesamten Universum zu sorgen, was sie in die unterschiedlichsten Ecken des Alls verschlägt.

Als sie auf ihrer neuesten Mission auf dem Planeten Kyrion landen, um einen Transmutator sicherzustellen, der entwendet wurde, kommen sie einer Geschichte auf die Spur, die allerlei Ungereimtheiten bietet.

Zurück an Bord der Raumstation Alpha spitzt sich die Situation zu, als unbekannte Wesen in das Raumschiff eindringen und Commander Arün Filitt (Clive Owen) entführen. Und obwohl für Valerian und Laureline klar ist, dass sie den Commander retten müssen, werden sie das Gefühl nicht los, dass an der ganzen Sache etwas gewaltig faul ist.

 

 

Das fünfte Element trifft auf Star Wars trifft auf Avatar

Wenn ein Film mit 180 Millionen Dollar Produktionskosten aufwartet, handelt es sich in der Regel um einen Blockbuster aus Hollywood, von dem europäische Filmemacher nur träumen können.

Doch nicht so Valerian – Die Stadt der tausend Planeten, den der französische Regisseur und Produzent Luc Besson quasi seit Kindertagen in der Schublade liegen hatte und nur darauf warten musste, bis die Technik auf dem Stand ist, die irren Welten der Comicbuch-Vorlage umzusetzen.

Nun, im Jahre 2017, ist es endlich soweit. Irgendwo zwischen dem pompösen Star Wars, dem technisch überraschenden Avatar und Luc Bessons abgedrehtem Kultfilm Das fünfte Element ist Valerian anzusiedeln.

Dabei entsteht ein irrer Trip durch die Galaxie und die größte existierende Raumstation des Universums. Schlag auf Schlag, Action und krass animierte CGI-Wunderwelten geben sich die Klinke in die Hand und stürzen den Betrachter in eine ganz eigene Welt. Selten war der optische Input so gut und so hoch wie in diesem Film.

Das wiederum führt aber auch zu den schnell offenbar werdenden Schwächen des Films. Die immerwährende optische Flut strengt mit der Zeit an, zudem leidet die Handlung im Verlauf des Films darunter. Ist der Einstieg der Story noch unglaublich auf den Punkt, zerfasert die Geschichte nach und nach und verliert dadurch an Kraft. Zudem, bei all dem Bombast, kommen die Darsteller und ihre Charaktere eindeutig zu kurz. Denn obwohl die Schauspieler (fast) alle solide aufspielen, so richtig in die Tiefe geht es nie. Kein Dialog ist so aussagekräftig, kaum eine Handlung so inszeniert, dass sie den Figuren eine weitere Ebene hinzufügen.

Der Film ist in seinem ganzen Sein als großes Feuerwerk angelegt, das dem Betrachten unglaubliche Freude bereitet und mit neuen Formen und Farben aufwartet, aber keinen sonstigen Mehrwert liefert, außer, dass man sich auf das nächste Feuerwerk freut, das hoffentlich andere Figuren und Farben bietet.

 

Für zwischendurch, schön anzusehen

Wer auf SciFi-Bombast mit viel Action und starkem CGI-Look steht, der wird mit Valerian – Die Stadt der tausend Planeten bestens bedient. Die Erwartung an Handlung und Charaktertiefe hingegen sollte nicht zu hoch geschraubt sein. Ein launiger, optisch gelungener Blockbuster für zwischendurch.

 

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten
Kinostart: 20. Juli 2017
Filmlänge: 2 Std. 18 Min.

 

Fotos: Universum Film GmbH

Mario Macellaio
Mario Macellaio
Mario Macellaio ist ein talentierter Redakteur, der seine kreativen Fähigkeiten als Fotograf und Sounddesigner in die Welt der Kunst und Medien einbringt. Seine tiefe Leidenschaft für das Kino spiegelt sich nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seiner Rolle als Filmkritiker wider. Mario verbindet seine visuelle und akustische Expertise, um tiefgründige und nuancierte Bewertungen von Filmen zu erstellen, die sowohl die technischen als auch die erzählerischen Aspekte des Filmemachens berücksichtigen. Seine Liebe zum Detail und sein scharfer Blick für Ästhetik machen seine Kritiken zu einem Muss für Kinoliebhaber. Darüber hinaus ist Mario bekannt für seine Schwäche für Wortspiele, die seinen Schreibstil einzigartig und unterhaltsam machen und oft einen humorvollen, geistreichen Unterton in seine Kritiken bringen.

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