AjoureKinoDie Insel der besonderen Kinder - Filmkritik & Trailer

Die Insel der besonderen Kinder – Filmkritik & Trailer

Die Insel der besonderen Kinder – Die Story

Als Jacobs (Asa Butterfield) Großvater (Terence Stamp) unter mysteriösen Umständen stirbt, macht sich Jacob auf, dem letzten Hinweis seines Großvaters nachzugehen. Denn obwohl er die Guten-Nacht-Geschichten seines Großvaters, wie dieser in seiner Jugend im Waisenhaus mit übermenschlich begabten Kindern lebte, mit fortgeschrittenem Alter und dem Zutun seiner Eltern als Fantasien abgetan hatte, wecken die jüngsten Ereignisse seine Neugier.

Und so macht sich Jacob auf die Suche nach dem Waisenhaus, das sich auf einer Insel bei Wales befinden soll. Aber alles was er zunächst findet, sind nur zerstörte Überreste. Bis, ja bis er auf einmal doch noch entdeckt, wonach er gesucht hat und sich die wundersamen Geschichten seines Großvaters als wahr erweisen. Und auf einmal ergibt so vieles einen Sinn.

Doch Jacobs Begeisterung schlägt alsbald um, als er erfährt, dass nicht nur Schönes in dieser fantastischen Welt existiert, denn die Kinder haben einen Feind. Und der ist seit langer Zeit auf der Suche nach ihrem Versteck und gerade jetzt scheint er ihre Fährte wieder aufgenommen zu haben.

 

 

Tim Burton in Höchstform

Mit dem Fantasy-Märchen „Die Insel der besonderen Kinder“ liefert Tim Burton einmal mehr eine skurril, interessante Geschichte, die sich vom Einheitsbrei abhebt.

Vermutlich jeder Kostüm- und Setdesigner träumt davon, einmal einen Burton Film auszustatten. Und auch in seinem neuesten Werk lässt es Burton wieder optisch krachen. Von schrägen Figuren über tolle Orte bis hin zu raffinierten Effekten ist alles dabei, was das Herz eines Burton Fans höher schlagen lässt. Denn der Macher von aktuellen Hits wie Charlie und die Schokoladenfabrik, Alice im Wunderland, aber auch alten Klassikern wie Beetlejuice oder Batman (1989) hat einmal mehr seine Liebe zu außergewöhnlichen Geschichten im Burton-typischen „quietschbunt und dennoch düster“ Look ausgelebt.

Dabei ist ein Film herausgekommen, der irgendwo zwischen Jugendfilm und Erwachsenenmärchen liegt. Etwas Harry Potter, etwas Alice im Wunderland. Verfilmt wurde nach dem Bestseller „Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children“ von Ransom Riggs, das eine wunderbare Grundlage für Burtons Stil liefert. Hier, in der abgefahrenen Welt von Riggs Erzählung, schöpft Burton aus dem Vollen.

Ebenso ein gutes Händchen beweist der Regisseur mit der Besetzung der Rollen. Durch die Bank weg passen die verschiedenen Darsteller zu ihren Charakteren. Selbst die Nebenrollen sind gelungen besetzt und tragen mit bereits erwähntem Set- und Kostümdesign, aber auch mit der Musik und allem was dazu gehört, zu einer gelungenen Atmosphäre bei.

Dem Film selbst kann man, außer dass er vielleicht geschmacklich nicht gefällt, höchstens vorwerfen, in seiner Erzählstruktur und der Logik nicht immer zu 100 Prozent rund zu sein. So schön die Geschichte auch umgesetzt ist, an manchen Stellen hätte man dem Betrachter etwas mehr Zusammenhang mitgeben können.

 

Kein Kinderfilm – aber für alle Anderen

„Die Insel der besonderen Kinder“ ist eine spannende Fantasy-Jugendbuchverfilmung in düsterem Gewand. Denn, obwohl Kinder die Hauptrollen inne haben und auch im Titel erwähnt werden, ist der Film alles andere als für (kleine) Kinder. Der Film richtet sich, mit dem was gezeigt wird, an Jugendliche und Erwachsene. Wer generell Burton mag oder einfach Interesse an gut gemachtem Fantasy-Kino hat, der sollte sich den Film nicht entgehen lassen.

 
Die Insel der besonderen Kinder
Kinostart: 6. Oktober 2016

 

Fotos: Fox Deutschland

Mario Macellaio
Mario Macellaio
Mario Macellaio ist ein talentierter Redakteur, der seine kreativen Fähigkeiten als Fotograf und Sounddesigner in die Welt der Kunst und Medien einbringt. Seine tiefe Leidenschaft für das Kino spiegelt sich nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seiner Rolle als Filmkritiker wider. Mario verbindet seine visuelle und akustische Expertise, um tiefgründige und nuancierte Bewertungen von Filmen zu erstellen, die sowohl die technischen als auch die erzählerischen Aspekte des Filmemachens berücksichtigen. Seine Liebe zum Detail und sein scharfer Blick für Ästhetik machen seine Kritiken zu einem Muss für Kinoliebhaber. Darüber hinaus ist Mario bekannt für seine Schwäche für Wortspiele, die seinen Schreibstil einzigartig und unterhaltsam machen und oft einen humorvollen, geistreichen Unterton in seine Kritiken bringen.

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